Für den Sportwetten-Anbieter Tipico startete dieses Jahr unter dem Motto „Abschied nehmen“. Zum einen wurde mit Ende letzten Jahres die langjährige Zusammenarbeit mit Testimonial... Online Glücksspiel – Tipico im Abseits

Für den Sportwetten-Anbieter Tipico startete dieses Jahr unter dem Motto „Abschied nehmen“. Zum einen wurde mit Ende letzten Jahres die langjährige Zusammenarbeit mit Testimonial Oliver Kahn beendet, zum anderen löst Admiral ab der kommenden Saison Tipico als Bewerbssponsor der heimischen Bundesliga ab. Am schwersten dürfte aber der nicht ganz freiwillige Rückzug aus dem online Casinobereich wiegen.

Bereits seit einigen Tagen findet sich im Casinobereich von Tipico der Hinweis, dass „das Tipico Casino und Swipe Angebot zum 01.02.2021 für Kunden mit Wohnsitz in Österreich und Malta dauerhaft“ eingestellt wird. Hintergründe dazu erfährt man nicht.

Ein Blick auf die aktuelle Rechtssprechung österreichischer Gerichte bringt Licht ins Dunkel. Den Anfang machte im Mai 2020 ein Urteil im Falle eines spielsüchtigen Pinzgauers. Gemäß dem damals rechtskräftig gewordenen Richterspruch musste der Glücksspielanbieter Mr Green dem Geschädigten 130.000 Euro zurückzahlen. Die mit der Causa befassten Gerichte – das Landesgericht Salzburg sowie das Oberlandesgericht Linz – stellten fest, dass Mr Green mit operativem Sitz in Malta in Österreich verbotenes Glücksspiel betreibe. Online-Glücksspiele, bei denen Gewinn und Verlust rein vom Zufall abhängen, unterliegen laut Erst- und Berufungsgericht dem heimischen Glücksspielmonopol. Ergänzend ist hier zu erwähnen: Laut Judikatur des Obersten Gerichtshofs und jener des Europäischen Gerichtshofs verstößt das heimische Glücksspielmonopol nicht gegen EU-Recht.

Auf dieser rechtlichen Basis haben mittlerweile weitere Geschädigte ansehnliche Beträge von diesen sogenannten Offshore-Anbietern (darunter auch Tipico) erstritten. Eine treibende Kraft ist hier die Prozessfinanzierung AG Advofin die mit Sammelklagen erfolgreich vor Gericht auftritt.

Für Anbieter wie Tipico bedeutet das natürlich, dass mit dem Geschäftsmodel „Online Casino“ kein Geld mehr zu machen ist bzw. zu fürchten ist, dass die gezielten Gewinne wieder verlustig gehen.

Auf rechtskonformes online Casino Vergnügen muss übrigens in Österreich nicht verzichtet werden. win2day ist als einziger Anbieter im Besitz einer heimischen online Glücksspiel Lizenz. Für Sportwettenfreunde besonders interessant: Vor kurzem hat win2day seine Quoten erhöht und damit das Quoten-Niveau von aus Malta oder Gibraltar operierenden Sportwetten-Riesen wie bwin erreicht.

abseits.at Redaktion