Ex-Salzburg-Trainer Gerhard Struber steht wohl kurz vor einem Wechsel zum Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln. Der 47-jährige Kuchler soll sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge schon mit... Gerhard Struber vor Wechsel zu Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln

Ex-Salzburg-Trainer Gerhard Struber steht wohl kurz vor einem Wechsel zum Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln. Der 47-jährige Kuchler soll sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge schon mit dem „Effzeh“ einig sein. Es müssten lediglich finale Details geklärt werden, wobei es zur Verpflichtung auch der Zustimmung der Vereinsgremien bedarf.

Die Situation des 1. FC Köln

Für den 1. FC Köln war die abgelaufene Spielzeit eine zum Vergessen. Zum siebten Mal stiegen die Geißböcke ab, nachdem sie in 19 von 34 Spieltagen auf einem direkten Abstiegsplatz standen. Der Effzeh musste des Weiteren die höchste Bundesliganiederlage aller Zeiten (0:6 gegen Leipzig am 9. Spieltag) hinnehmen und verbuchte die schwächste Offensive mit nur 28 erzielten Toren. Cheftrainer und damit verantwortlich für den Abstieg waren Steffen Baumgart, der im Winter 2023 nach zweieinhalb Jahren gehen musste und Timo Schultz, der in der Rückrunde einen noch schlechteren Punkteschnitt als sein Vorgänger hinlegte (0,94 Punkte pro Spiel. Baumgart: 1,27).

In der kommenden Saison will man den direkten Wiederaufstieg schaffen. Dafür soll, wie schon in der Saison 2013/14, ein österreichischer Trainer her. Damals war es Peter Stöger, der nach der Meisterschaft mit Austria Wien 2012/13 die Kölner wieder in die Bundesliga führte und anschließend bis Dezember 2017 Cheftrainer blieb. Nach dem erneuten Abstieg scheint erneut ein österreichischer Trainer für die Mission Wiederaufstieg auserkoren zu sein.

Dritte Auslandsstation für Gerhard Struber

Der 47-jährige, einstige Mittelfeldspieler Gerhard Struber war als Cheftrainer beim Wolfsberger AC, FC Barnsley (England) und bei Salzburg-Schwester RB New York engagiert, bevor er im Sommer 2023 Cheftrainer der Mozartstädter und Nachfolger von Matthias Jaissle wurde. Zwar führte Strubers Mannschaft lange die Tabelle an, konnte das Meisterschaftsrennen gegen Sturm Graz aber nicht für sich entscheiden, womit die Titelserie nach zehn Triumphen in Serie endete und Struber seinen Posten noch während der Saison räumen musste. Es war die kürzeste Amtszeit eines Salzburg-Trainers seit Peter Zeidler (25 Spiele, Struber: 34).

Nun ist Gerhard Struber der wahrscheinlichste Kandidat auf den Trainerposten beim 1. FC Köln, wobei sich beide Parteien laut „Sky“ bereits auf eine Zusammenarbeit geeinigt haben sollen. Der Sportchef der Domstädter, Christian Keller, soll dafür sogar nach Salzburg gereist sein. Profitiert könnte er dabei von der Tatsache haben, dass Struber mit Thomas Böhm denselben Berater hat wie Mannschaftskapitän Florian Kainz.

Auf der Liste für die Trainerstelle in der Domstadt standen Christian Eichner (Karlsruher SC), Ex-Austria Wien-Coach Thomas Letsch (zuletzt VfL Bochum), Florian Kohfeldt (zuletzt KAS Eupen), sowie Enrico Maaßen (zuletzt FC Augsburg) und Thomas Reis (zuletzt Schalke).

Hindernis Transfersperre

Eine Hürde, mit der er bei seiner vierten Station im Ausland umgehen müsste, wäre die Transfersperre, die den Kölnern vom Internationalen Sportgerichtshof CAS auferlegt wurde. Um diese Situation möglichst gut zu verkraften, wurden bereits die Verträge mit wichtigen Spielern wie Mark Uth, Eric Martel, Jan Thielmann oder Timo Hübers verlängert. Weiters kann man sich lediglich mit Leihrückkehrern verstärken, deren Verträge beim jeweiligen Klub auslaufen. Letztlich ist die Transfersperre laut „Express“ ein Registrierungsverbot, der Effzeh kann also die Rechte an Spielern kaufen, darf sie aber noch nicht registrieren. Somit wäre bei einem Transfer im Sommer, die frühestmögliche Registrierung in der kommenden Wintertransferperiode möglich. Struber müsste also – vorerst – mit dem Material arbeiten, das zur Verfügung steht.

Tim Bosnjak, abseits.at

Tim Bosnjak