Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft 2024. Im Vorfeld des Turniers sehen wir uns die Gruppen an, analysieren die Ausgangslage, stellen die wichtigsten Spieler vor... UEFA EURO 2024: Alles, was ihr über Gruppe C wissen müsst

Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft 2024. Im Vorfeld des Turniers sehen wir uns die Gruppen an, analysieren die Ausgangslage, stellen die wichtigsten Spieler vor und sagen euch, auf welche Spieler ihr neben den bekannten Stars genau achten müsst.

In Gruppe C treffen Slowenien, Dänemark, Serbien und England aufeinander.

Es ist eine Gruppe, in der die Fronten klar verteilt sind. Die Engländer gelten seit jeher als Quotenfavorit auf den Titel, die Dänen bewiesen bereits bei mehreren Großereignissen, dass sie zu Großem im Stande sind. Serbien – bei seiner ersten eigenständigen Teilnahme – und Slowenien sind die Außenseiter der Gruppe.

Der Favorit

Es ist ein Stehsatz, den England eigentlich von Großereignis zu Großereignis mitschleppt: Die „Three Lions“ können sich eigentlich nur selbst schlagen. Seit jeher sind die Turnierkader der Engländer qualitativ absolut hochwertig und dennoch gab es stets – meist spät im Turnier – einen Selbstfaller. Die Öffentlichkeit ist der Ansicht, dass die vorsichtige Herangehensweise von Gareth Southgate nicht mit den explosiven Möglichkeiten seines Spielermaterials kompatibel ist. Ob der Trainerroutinier heuer zugunsten der Stärken seines Teams ein wenig ausbrechen wird, wird sich erst weisen.

Die zweite Reihe

In Gruppe C ist Dänemark die klare Nummer Zwei wenn es darum geht, wer das Achtelfinale erreichen könnte. Allerdings hat die Hjulmand-Elf in Katar enttäuscht und auch heuer sind einige der wichtigsten Spieler der Dänen eher formschwach unterwegs. Dennoch ist „Danish Dynamite“ auch in diesem Jahr eine sehr gut organisierte Mannschaft, gegen die es schwer sein wird, Tore zu erzielen.

Serbien wiederum hat vor allem offensiv und technisch beste Optionen, wirkt allerdings unter Dragan Stojkovic als Team noch nicht gefestigt. Die Stützen der Mannschaft sind allesamt in die Jahre gekommen, einige spielen (erfolgreich) in Saudi-Arabien und vor allem im defensiven Bereich mangelt es den Serben an echten Top-Legionären bei europäischen Spitzenklubs.

Der Außenseiter

Slowenien hat bei diesem Turnier nichts zu verlieren. Mit Ausnahme mehrerer Spieler mit Österreich-Bezug und einigen wenigen Stars hat Trainer Matjaz Kek eine – im internationalen Vergleich – No-Name-Truppe zur Verfügung, die allerdings im Vorfeld des Turniers immer wieder überraschen konnte. Gerade gegen Serbien und Dänemark darf man die Slowenen also keineswegs abschreiben.

Die Stars

Spricht man von den Stars im englischen Team, weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Wahrscheinlich muss man dies in der Offensive machen, wo Mittelstürmer Harry Kane von Manchester Citys Phil Foden und Arsenals Bukayo Saka, definitiv zwei der besten Offensivspieler der Welt, flankiert wird. Der mittlerweile größte Star der Engländer spielt aber dahinter, heißt Jude Bellingham und reist als frischgebackener Champions-League-Sieger mit Real Madrid nach Deutschland.

Bei Dänemark ist neben Barcelona-Innenverteidiger Andreas Christensen ein Spieler mit Österreich-Vergangenheit der Star. Von Rasmus Höjlund, der acht Monate für Sturm Graz spielte und 21 Spiele absolvierte, erhoffen sich die Dänen die nötigen Tore.

Star im serbischen Team ist vor allem Kapitän Dusan Tadic, aber auch der saudische Schützenkönig Aleksandar Mitrovic und sein Teamkollege Sergej Milinkovic-Savic sind zentrale Stützen des Teams. Bei Slowenien findet man die Stars ganz hinten und ganz vorne: Einerseits Atlético-Keeper Jan Oblak, andererseits Leipzig-Stürmer Benjamin Sesko.

„Men to watch“

Bei den Engländern sind vor allem Manchester Uniteds zentraler Mittelfeldspieler Kobbie Mainoo (19) und der formstarke Chelsea-Zehner Cole Palmer (22) zwei neue Sterne am Himmel, denen man genau auf die Beine schauen sollte. Dänemark wiederum hat mit Bolognas linkem Flügelverteidiger Victor Kristiansen (21) einen Spieler in seinen Reihen, der wohl auf lange Sicht das Erbe von Joakim Maehle, der ebenfalls bei der EM dabei ist, anzutreten. Besonders spannend wird aber auch die Beobachtung des Ex-Admiraners Morten Hjulmand (24).

In der serbischen Nationalmannschaft ist vor allem der in Berlin geborene Lazar Samardzic (22) von Udinese Calcio ein Spieler mit absolutem Starpotential für die Zukunft. Einer seiner Teamkollegen im Klub könnte für die Slowenen wichtig sein und bei der EM den nächsten Schritt machen: Jaka Bijol (25) gilt als wichtigster Innenverteidiger in der Elf von Matjaz Kek.

Österreich-Bezug

In Gruppe C gibt es jede Menge Österreich-Bezug und -Vergangenheit – in allen Teams, außer bei den Engländern. Bei Dänemark stürmt der bereits erwähnte Ex-Sturm-Angreifer Rasmus Höjlund, aber vor allem die Entwicklung von Morten Hjulmand ist beeindruckend. Der Ex-Admiraner ist mittlerweile eine absolute Stütze beim portugiesischen Meister Sporting. Zudem ist mit Rasmus Kristensen ein ehemaliger Salzburg-Legionär mit von der Partie.

Bei Serbien ist Salzburgs Spitzenspieler Strahinja Pavlovic der wohl wichtigste Innenverteidiger im Team. Zudem fährt mit Petar Ratkov ein weiterer Spieler der Salzburger mit, der aber kaum Chancen auf Einsätze haben wird.

Bei Slowenien gibt es den eindeutig größten Österreich-Bezug: Einerseits aufgrund des Teamchefs Matjaz Kek, der als Spieler neun Jahre in Österreich beim GAK und beim SV Spittal aktiv war, andererseits wegen der Sturm-Graz-Legionäre Jon Gorenc Stankovic und Tomi Horvat, sowie dem ehemaligen Sturm-Kicker Sandi Lovric, der mittlerweile für Udinese Calcio spielt. Zudem wurde einer der slowenischen Stars, Angreifer Benjamin Sesko, bei Red Bull Salzburg groß, ehe er nach Leipzig übersiedelte.

„Story-Potential“

Das größte Story-Potential haben vor allem aus österreichischer Sicht die Sturm-Kicker von Slowenien. Speziell Tomi Horvat könnte im offensiven Mittelfeld der Slowenen gesetzt sein und sich so noch einmal stärker in die Auslage spielen. Angesichts dessen, dass bei Sturm in der abgelaufenen Saison so ziemlich alles funktionierte, was funktionieren kann, wäre eine neuerliche Wertsteigerung eines Schlüsselspielers wohl das Tüpfelchen auf dem i, bevor es dann im Sommer in die UEFA Champions League geht.

Schnelle Fakten

TrainerKapitänDurchschnittsalterFIFA-Weltrangliste
SlowenienMatjaz KekJan Oblak27,357.
DänemarkKasper HjulmandSimon Kjaer27,721.
SerbienDragan StojkovicDusan Tadic27,433.
EnglandGareth SouthgateHarry Kane26,14.

Die Spiele

Sonntag, 16.06.2024SlowenienDänemark(18:00 Uhr)
Sonntag, 16.06.2024SerbienEngland(21:00 Uhr)
Donnerstag, 20.06.2024SlowenienSerbien(15:00 Uhr)
Donnerstag, 20.06.2024DänemarkEngland(18:00 Uhr)
Dienstag, 25.06.2024DänemarkSerbien(21:00 Uhr)
Dienstag, 25.06.2024EnglandSlowenien(21:00 Uhr)

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen