Wir haben in den staubigen Videospiel-Regalen aller Konsolen und Computer gestöbert und eine Artikelserie über die kultigsten und schlussendlich auch richtungsweisenden Fußball-Videospiele initiiert. MicroProse... Die kultigsten Fußball-Videospiele (2): MicroProse Soccer

Wir haben in den staubigen Videospiel-Regalen aller Konsolen und Computer gestöbert und eine Artikelserie über die kultigsten und schlussendlich auch richtungsweisenden Fußball-Videospiele initiiert.

MicroProse Soccer

Amiga, Amstrad CPC, Atari ST, C64, DOS, ZX Spectrum – 1988

Publisher MicroProse brachte bereits im Jahr 1988 das von Sensible Software programmierte Fußballspiel MicroProse Soccer heraus und ist somit quasi der Vorgänger von Sensible Soccer. Im Gegensatz zu vielen anderen Fußball-Videospielen konnte man damals schon zwischen zwei Varianten wählen, denn es war einerseits möglich ein 11-gegen-11 auf einem gewöhnlichen Spielfeld zu bestreiten, andererseits konnte man auch in der Halle 6-gegen-6 spielen.

Bananenschüsse und Fallrückzieher

Je länger man den „Feuerknopf“ drückte, desto schärfer wurde der Schuss und man konnte mit dem Joystick dem Schuss nachträglich noch Drall mitgeben, sodass für die damalige Zeit wunderbare Bananenflanken zustande kamen. Wenn man während dem Schuss den Joystick in die entgegengesetzte Richtung bewegte, dann produzierte man aus dem Stand oder sogar aus dem Lauf gefährliche Fallrückzieher. Mit diesen war es relativ einfach schöne Treffer zu erzielen, wenn man einen kleinen Trick ausnutzte. Man lief auf den Tormann zu und sobald dieser aus seinem Gehäuse kam, lief man wieder in die entgegengesetzte Richtung. Der Tormann lief hinterher, doch die anderen Verteidiger bleiben wie versteinert stehen. Nun konnte man etwa an der Strafraumgrenze aus dem Lauf zu einem Fallrückzieher ansetzen und den Tormann damit ganz einfach überheben.

Zwischen Oman und Brasilien

Der Computergegner hatte 16 verschiedene Schweirigkeitsstufen, wobei der Oman, Neuseeland und Japan die einfachsten Gegner und Brasilien die schwersten Kontrahenten waren. Österreich war damals übrigens auf der fünften Schwierigkeitsstufe zu finden und damit doch recht weit weg von der Spitze.

Beachtliche Grafik und viele Einstellungsmöglichkeiten

Das Spiel bekam hervorragende Kritiken, denn für das Jahr 1988 war die Grafik fast schon revolutionär und das Gameplay machte viel Spaß. Es gab Regen und Blitze und nach Toren konnte man sich die Wiederholungen ansehen. Die Spieler hatten zudem viele Auswahlmöglichkeiten – so konnte nicht nur das Wetter „ein- und ausgeschalten“ werden, sondern auch die Banana Power, also die Krümmung der „Bananenschüsse“ in drei Stufen geregelt werden.

Stefan Karger