Der türkische Meister Galatasaray rüstet auch in diesem Sommer wieder kräftig auf. Spieler wie Angeliño, Kaan Ayhan, Cedric Bakambu und Wilfried Zaha wechselten bereits jetzt zum Istanbuler Klub. Schlechte Nachrichten sind das unter anderem für ÖFB-Legionär Yusuf Demir – der jetzt endgültig vor dem Absprung steht.
Die schwierige Karriere des 20-Jährigen füllt bereits seit Jahren die Medien. Bei Rapid als Goldjunge gefeiert, wechselte er vor zwei Jahren leihweise zum FC Barcelona, wo er zwar Nadelstiche setzen konnte, dann aber nicht fix verpflichtet wurde. Die Rückkehr nach Wien und die Vertragsverlängerung bei Rapid waren nicht von Erfolg gekrönt: Demir fehlte die Leichtigkeit, die ihn zuvor noch auszeichnete und schon neun Monate später wurde er nach Istanbul verkauft.
Galatasaray gab Demir einen Vierjahresvertrag, bezahlt sechs Millionen Euro in mehreren Raten an Rapid. Ein unbefriedigender Deal für die Grün-Weißen, die bei Demir das „noch größere Geld“ rochen. Dass die Entwicklung des vierfachen Nationalspielers aber eher nach unten zeigt, bewies auch die Zeit bei „Gala“. Gerade mal sechs Einsätze – und damit sogar drei weniger als in Barcelona – standen auf der Habenseite des Kreativspielers.
Schwere Zeiten in Istanbul
Durch Galatasarays weiteres Aufrüsten wird für Demir im breiten Kader des Meisters kein Platz mehr sein. Bereits im Winter war die Rede davon, dass der Wiener leihweise zu einem kleineren türkischen Klub wechseln könnte: Konyaspor, Kasimpasa und Ümraniyespor sollen damals die Kandidaten gewesen sein – Demir wollte sich aber bei Galatasaray durchbeißen.
Schon Anfang Juli kamen die nächsten Gerüchte auf. Ein Wechsel zum FC Basel stand im Raum, doch um das Interesse der Schweizer wurde es schon wieder ruhig. Der belgische Klub Standard Lüttich, bekannt für seine gute Ausbildung von jungen Spielern, soll ein weiterer Kandidat gewesen sein. Nun soll Demir kurz vor einem – vorerst leihweisen – Wechsel innerhalb der türkischen Süper Lig stehen.
Trabzonspor in der Pole Position
Der Meister von 2022, Trabzonspor, wurde in der vergangenen Spielzeit nur enttäuschender Sechster. In der Offensive der von Ex-Austria-Coach Nenad Bjelica betreuten Truppe spielen einige spannende Akteure, wie etwa Mislav Orsic, Edin Visca, Maxi Gómez oder Anastasios Bakasetas. Auch der Großklub aus dem Nordosten der Türkei wird für Demir also kein Selbstläufer, stellt aber eine gute Chance dar, sich wieder ins Rampenlicht zu spielen.
Der Wechsel Demirs zu Trabzonspor wirkt von allen möglichen Optionen derzeit am wahrscheinlichsten. Allerdings passierten in der noch jungen Karriere des 20-Jährigen bereits so viele unvorhersehbare Dinge, dass man um Sicherheit zu haben, definitiv auf die offizielle Bekanntgabe des Transfers warten muss. Eines scheint jedenfalls sicher: Eine neuerliche Rückkehr nach Wien ist ausgeschlossen…
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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