In einem Fußballsommer, der wegen der in den Winter verschobenen WM in Katar und den finanziellen Engpässen infolge der Corona Pandemie bestimmt wird, sind... Viele sind beunruhigt, dass Liverpool diesen Sommer keine weiteren Transfers durchführen will

In einem Fußballsommer, der wegen der in den Winter verschobenen WM in Katar und den finanziellen Engpässen infolge der Corona Pandemie bestimmt wird, sind bisher die Sensationstransfers ausgeblieben. Zwar haben sich einige Topteams nochmals verstärkt, doch fehlt noch der absolute Transferkracher. Die Personalbewegungen, wie der Transfer von Erling Haaland auf die Insel oder der Wechsel des Uruguayers Darwin Núnes zum FC Liverpool waren erwartet worden und nicht sehr spektakulär. Der Transfersommer ist dieses Jahr sogar so ruhig, dass einige sich schon über Clubs wie Liverpool sorgen, da diese bisher kaum neue Spieler verpflichtet haben.

„Never change a winning team“ – dieses Motte könnte sich der FC Liverpool auf die Fahnen geschrieben haben. Zwar hat der von Jürgen Klopp trainierte Verein letztes Jahr die meisten großen Trophäen hauchdünn verpasst, doch kann die abgelaufene Saison schon als großer Erfolg verbucht werden. Die Macher bei den Reds haben sich wohl gedacht, dass zu viele Änderungen nicht gut für das aktuelle Mannschaftsgefüge sind und somit bisher wenige Transfers veranlasst. Lediglich die Verpflichtung von Núnes kann als direkte Verstärkung für das Team gesehen werden. Allerdings verließ mit Sadio Mane auch ein Leistungsträger Engländer den Verein Richtung Bayern.

Fans und Experten haben leichte Sorgen aufgrund des defensiven Transfersommers der Liverpooler geäußert. So hat der britische Ex-Fußballer und TV Experte Jamie Carragher schon einen schwachen Mannschaftsteil bei dem Premier League Vizechampion ausgemacht. Laut ihm gebe es besondere Bedenken mit Blick auf das Mittelfeld der Reds. Wegen Klopps laufintensiver Taktik und fehlender neuer Impulse wäre für den Experten die Verpflichtung eines Mittelfeldspielers von Weltklasseformat noch in dieser Transferperiode wichtig. Zudem gilt es mit Pep Guardiola und Manchester City, die sich in den letzten Jahren ein Duell mit Klopp und den Reds liefern, mitzuhalten.

Der FC Liverpool soll sich laut übereinstimmender Medienangaben auch mit der Verpflichtung eines Mittelfeldspielers beschäftigen, der genau ins Profil passt. So soll der Verein an Borussia Dortmunds Jude Bellingham interessiert sein. Der 19-Jährige steht seit fast zwei Jahren im Profikader des BVB und ist hier zu einem der besten Mittelfeldspieler der Bundesliga gereift. Er gilt bei den Schwarzgelben als unverzichtbar und soll in der kommenden Saison der Fixpunkt im Mittelfeld sein. Wenn es nach den Verantwortlichen der Reds geht, wird Bellingham aber nicht mehr Lange in Deutschland spielen. Sie wollen ihn als absoluten Wunschspieler im Sommer 2023 zurück auf die Insel holen. Der er noch bis 2025 beim BVB unter Vertrag steht und noch immer sehr jung ist, müsste das Team von Jürgen Klopp nächsten Sommer sicherlich eine Summe im Bereich von 100 Millionen Euro auf den Tisch legen. Für Liverpool wäre dies wohl einfach zu gewährleisten.

Die Sorgen, Liverpool, müsse noch mehr Transfers in der Sommerpause tätigen, sind wahrscheinlich unbegründet. Zwar ist der Traditionsverein immer mal wieder an Spielern wie Otávio vom FC Porto dran, doch handelt es sich dabei um Spieler, die den Kader eher breiter als besser machen. Auf dem Niveau, auf dem Liverpool agiert, ist es vielleicht das Beste, die hohen Summen für die etablierten Spieler zu zahlen.

Erwin Novotny