In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 07. Spieltag 2012/13 (Teil 3) –  Kein guter Spieltag für unsere Werder-Legionäre

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im dritten und letzten Teil unseres Leistungschecks sehen wir uns die Performance unserer Werder-Legionäre an, die in Augsburg eine bittere 3:1-Niederlage einstecken mussten .Während sich Zlatko Junuzovic im defensiven Mittelfeld zerriss, legte Arnautovic eine lustlose Vorstellung ab.

Nachdem die 90 Minuten zwischen dem FC Augsburg und dem SV Werder Bremen gespielt waren, hatte die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf 62,1% Ballbesitz und mehr als doppelt so viele erfolgreiche Pässe gespielt (425 zu 165!). Einen Punkt konnte Werder dennoch nicht mit nach Hause nehmen, denn der FC Augsburg gewann trotz dieser Statistiken völlig verdient mit 3:1. Die Bremer liefen wieder mit ihrem neuen 4-1-4-1-System auf, wobei Zlatko Junuzovic den Alleinunterhalter im defensiven Mittelfeld mimte. Vor ihm spielten Kevin De Bruyne und Aaron Hunt im zentralen Mittelfeld und Marko Arnautovic und Eljero Elia auf den Flügeln. Die beiden Letztgenannten schalteten nach Ballverlusten viel zu langsam in die Defensive um und brachten ihre Hinterleute so immer wieder in Verlegenheit.

Schlechteste Saisonleistung von Arnautovic

Arnautovic startete gut in die Saison und zeigte in den ersten vier Runden durchwegs gute Leistungen. An den Spieltagen fünf und sechs ließ er ein wenig nach, das Spiel gegen den FC Augsburg war nun jedoch seine mit Abstand schwächste Leistung. Während er in den vergangenen Runden viel nach hinten arbeitete, Zweikämpfe gewann und ein großes Laufpensum an den Tag legte, spielte er gegen den Abstiegskandidaten aus Augsburg vollkommen lustlos und vergaß auf seine Defensivaufgaben. Bis zu seiner Auswechslung in der 69. Minute lief er 7,6 Kilometer und machte 18 Sprints, wobei er insgesamt nur vier Sprints nach hinten machte (siehe Grafik rechts). Er gewann nur zehn seiner 24 Zweikämpfe (41,7%), machte zwei Tacklings und fing keinen einzigen gegnerischen Pass ab. Er hatte 48 Ballkontakte und spielte 29 Pässe, von denen 79% ankamen. Er schoss zweimal aufs Tor, steuerte zwei Torschussvorlagen bei und schlug eine Flanke. Viermal versuchte er einen Gegenspieler per Dribbling zu überwinden – einmal gelang es ihm, dreimal verlor er den Ball. Es fehlte völlig die Bindung zum Rechtsverteidiger Clemens Fritz, der sich genauso selten in die Offensive einschaltete, wie sich Arnautovic auf die Defensivarbeit einließ. Die Augsburger spielten ihre Konterchancen gut aus und machten es sich zu Nutze, dass Arnautovic und Elia am Flügel  nicht nach hinten arbeiteten. Der kicker gab Arnautovic die Note 5,5, von sportal.de bekam der Österreicher eine 5.

Junuzovic  mit überragender Zweikampfquote

An Zlatko Junuzovic lag es nicht, dass der FC Augsburg seinen ersten Sieg in dieser Saison einfahren konnte. Der Mittelfeldspieler gewann 14 seiner 17 Zweikämpfe (82,4%), lief fast einen Kilometer mehr als jeder andere Spieler am Platz (12,42 Kilometer) und absolvierte auch die meisten intensiven Läufe aller Werder Spieler (62). Er hatte 72 Ballkontakte und spielte 53 Pässe, von denen 86,8% ankamen. Neben drei Torschüssen steuerte er drei Torschussvorlagen bei. Junuzovic machte die meisten Tacklings aller Werder-Spieler (6), beging dabei in der ganzen Partie nur ein Foul und wurde selbst dreimal gefoult. Er fing drei gegnerische Pässe ab, absolvierte ein erfolgreiches Dribbling und verlor kein einziges Mal den Ball bei einer Einzelaktion. Sowohl der kicker, als auch sportal.de gaben ihm die Note 3,5 – eine etwas harte Bewertung, denn Junuzovic zählte zu den wenigen starken Spieler seiner Mannschaft und es hätte sich niemand über eine 2,5 wundern müssen.

Prödl mit undankbarer Partie

Sebastian Prödl hatte es nicht leicht, denn über weite Strecken der Partie hatte er in der Defensive nicht viel zu tun – wenn doch, dann wurde es aber brenzlig. Die Werder-Abwehrspieler hatten Schwierigkeiten bei den schnellen Kontern der Augsburger, denen es aus den oben erwähnten Gründen gelang Überzahlsituationen zu kreieren. Die Abwehrkette der Gäste hatte es also nicht einfach, konnte aber auch nur wenig ausbügeln, sodass die Heimmannschaft zu zahlreichen Chancen kam und noch höher gewinnen hätte können. Die Abstimmung in der Hintermannschaft passte nicht, der FC Augsburg konnte immer wieder gefährlich in die Schnittstellen der Viererkette spielen. Prödl gewann zwar immerhin 15 seiner 22 Zweikämpfe (68,2%), kam aber einige Male zu spät zu seinen Gegenspielern und fand sich immer wieder in schwierigen Situationen wieder. Immerhin beging er keinen individuellen Fehler, der zu einem Tor führte. Er machte drei Tacklings, fing einen gegnerischen Pass ab und klärte siebenmal den Ball aus der Gefahrenzone. Prödl hatte die meisten Ballkontakte aller Spieler (100) und spielte 77 Pässe, von denen 94,8% ankamen. Der kicker gab ihm die Note 4, sportal.de bewertete ihn mit einer 4,5.

Hoffen wir, dass unsere drei Werder-Legionäre die Niederlage gegen den FC Augsburg vor den wichtigen Länderspielen gegen Kasachstan wegstecken können. Nach der Länderspielpause steht am 20.10. das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach auf dem Programm.

Fazit

Arnautovic
+:
-:
lustlos, mangelnde Defensivarbeit und wenig Akzente in der Offensive

Junuzovic
+:
tolle Zweikampfquote, laufstark, bemüht
-:

Prödl
+:
-:
Abstimmungsfehler in der Viererkette

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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