In dieser Serie beleuchten wir die größten „Missverständnisse“, in Form von Fehlkäufen von ausgewählten, österreichischen Bundesligaklubs in den letzten zehn Jahren. Welche Legionäre erfüllten... Flop-Legionäre (15): Admira Wacker, Teil 2 von 2

In dieser Serie beleuchten wir die größten „Missverständnisse“, in Form von Fehlkäufen von ausgewählten, österreichischen Bundesligaklubs in den letzten zehn Jahren. Welche Legionäre erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen nicht? Wer waren die teuren Flops?

Hier der zweite Teil über Spieler der Admira. In der Südstadt sind Legionäre allgemein selten, aber der eine oder andere Fehlgriff war im letzten Jahrzehnt dennoch dabei.

Pyry Soiri

Der namibisch-stämmige Finne Pyry Soiri kam immerhin als Nationalspieler und weißrussischer Pokalsieger schon Schachtjor Soligorsk in die Südstadt. Man sah dem athletischen Linksaußen durchaus seine Anlagen an, allerdings blieb er unterm Strich dennoch recht deutlich hinter den Erwartungen. Für die Admira brachte er es auf zwölf Bundesligaeinsätze, in denen er zweimal traf und im Sommer 2019 entschied man sich dazu, den heute 27-Jährigen nicht weiterverpflichten. Möglicherweise war dies ein Fehler, denn Soiri war später zwei Jahre lang Stammspieler beim dänischen Klub Esbjerg und hält mittlerweile bei respektablen 34 Länderspielen für Finnland. Selbst zu einem EM-Kurzeinsatz gegen Russland reichte es. Dennoch ist Soiri derzeit vereinslos: Nachdem der Aufstieg mit Esbjerg verfehlt wurde, löste er im Sommer seinen Vertrag auf und ist seitdem auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.

Seth Paintsil

Aus Finnland kam der ghanische Offensivspieler Seth Paintsil in die Südstadt. Mit dem Linksaußen hatte man vor allem aufgrund seiner Schnelligkeit durchaus Geduld und Paintsil kam in 1 ½ Jahren auf 35 Pflichtspiele für die Admira. Da er aber nur drei Tore und zwei Assists beisteuerte, wurde er im Sommer 2020 an die SV Ried abgegeben. Nachdem sich auch im Innviertel der Erfolg in Grenzen hielt, zog Paintsil nach Hartberg weiter, wo er in der laufenden Saison acht Spiele absolvierte, aber nur einmal in der Startelf stand und gerade mal einen Assist gutschrieb.

Boris Cmiljanic

Durchaus mit Vorschusslorbeeren kam der montenegrinische Angreifer Boris Cmiljanic im Herbst 2019 nach Maria Enzersdorf. Immerhin hatte der 192cm große Stürmer im Nachwuchs für die PSV Eindhoven und später auf Profilevel für den spanischen Klub Huesca gekickt. Zur Admira kam er leihweise von Slovan Bratislava, wo er nur wenig Einsatzzeit bekam. Die sollte er in der Südstadt bekommen, allerdings reichte es am Ende nur für neun Pflichtspiele. Zwar traf Cmiljanic bei seinem Debüt gegen die Wiener Austria, danach blieb der Stürmer aber durchgehend blass. Später kickte der heute 25-Jährige noch für den slowakischen Klub Zlate Moravce, ehe er im vergangenen Februar nach Bosnien zum FK Sarajevo wechselte. Dort hält er nach 15 Pflichtspieleinsätzen ebenfalls nur bei einem Treffer…

Andrew Wooten

Der ehemalige Zweitligabomber aus Deutschland, Andrew Wooten, wechselte im vergangenen Jänner zur Admira, um mit seiner Routine im Abstiegskampf behilflich zu sein. Wie zu erwarten blieb der in Deutschland geborene US-Amerikaner nur ein halbes Jahr und steuerte in 19 Spielen für die Admira drei Tore und zwei Assists bei. Insgesamt hinterließ Wooten zwar keinen katastrophalen Eindruck, aber er sah bestimmt schon fittere Tage als in der Südstadt und man erwartete sich gewiss etwas mehr vom US-Stürmer. Im vergangenen Sommer zog er schließlich in die dritte deutsche Leistungsklasse weiter, wo er für den VfL Osnabrück bisher nur 100 Minuten auf dem Platz stand. Der torgeile Andrew Wooten aus seiner Sandhausen-Zeit war einmal…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen