In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften,... „One-Season-Wonders“ (10): Robert Waltner (SV Mattersburg)

In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften, ihre guten Leistungen aber nicht längerfristig bestätigen konnten. Hauptaugenmerk legen wir dabei auf die Torjäger. Das sind die „One-Season-Wonders“ des 21. Jahrhunderts in Österreichs höchster Spielklasse!

Robert Waltner

2009/10 beim SV Mattersburg – 14 Saisontore

Über 100 Tore in Ungarns höchster Spielklasse und sechs Länderspiele für sein Heimatland hatte Robert Waltner bereits auf dem Buckel, als er im Sommer 2009 ein paar Kilometer weiter westwärts – von Zalaegerszeg nach Mattersburg – wechselte. Zudem hatte er in jungen Jahren ein Jahr – ohne Ligaeinsatz – bei den Boca Juniors verbracht und auf Zypern für Anorthosis Famagusta, sowie kurzzeitig in den Vereinigten Arabischen Emiraten gespielt.

Als Waltner im Alter von 31 Jahren nach Mattersburg kam war klar, dass er ein Stürmer ist, der „sofort funktionieren“ musste. Genug erlebt hatte der 184cm große Vollblutstürmer schließlich bereits. Und das burgenländische Publikum wurde definitiv nicht enttäuscht – Waltners Einstandssaison in Mattersburg hatte es in sich!

Bereits am zweiten Spieltag – seinem Heimdebüt im Pappelstadion – stellte er sich gebührend vor: 2:1-Sieg über Rapid, ein Tor und ein Assist Waltner. Bis zur Winterpause sammelte Waltner schließlich fünf Saisontreffer, davon ein Dreierpack beim 3:0-Auswärtssieg bei Austria Kärnten.

Im Frühjahr wurde Waltner noch besser und sammelte in mehr der Hälfte der Spiele Scorerpunkte. Unter anderem traf er zweimal gegen die Austria, einmal gegen Salzburg, schoss Austria Kärnten bei einem 4:2-Sieg mit einem Tor und zwei Assists erneut k.o.

Am Ende der Saison standen 14 Saisontore und acht Assists zu Buche. Dies entsprach einer Torbeteiligung alle 118 Minuten. Mattersburg wurde guter Sechster und man freute sich bereits auf die folgenden zwei Saisonen, in denen Waltner noch Vertrag hatte.

An die Leistungen aus seiner ersten Saison konnte der Routinier aber nie anknüpfen. Schon 2010/11 stand er nur noch zehnmal in der Startelf der Burgenländer, wurde 14-mal eingewechselt. 2011/12 stand er in der Bundesliga sogar nur noch 100 Minuten auf dem Platz, spielte dafür viermal in der Regionalliga Ost. Nach 14 Toren in der Auftaktsaison, gelangen Waltner in den zwei Jahren danach nur vier Bundesligatreffer und sein Vertrag wurde nicht mehr verlängert.

Nach der Zeit in Mattersburg ging es wieder zurück nach Ungarn, wo er für Kaposvár, Siófok und Lombard Pápa stürmte. Mit zehn Toren in seinen letzten drei Jahren ließ er seine Karriere langsam ausklingen. 2005 war 37-jährig Schluss mit Profifußball.

Aber auch danach zog es Waltner noch einmal ins Burgenland. In Oberpetersdorf spielte er noch eine Saison in der 1.Klasse Mitte, erzielte dort 18 Tore. Nach einem weiteren Jahr beim ungarischen Unterhausklub Balatonlelle war im Jänner 2017 aber endgültig Schluss.

https://www.youtube.com/watch?v=P0IZFp9TGO4

Bei seinem Heimdebüt für Mattersburg holte Waltner zuerst einen Elfmeter heraus (1:26:40) und erzielte das entscheidende Tor selbst (1:41:05)

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen