In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften,... „One-Season-Wonders“ (2): Zoltán Fülöp (SV Mattersburg)

In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften, ihre guten Leistungen aber nicht längerfristig bestätigen konnten. Hauptaugenmerk legen wir dabei auf die Torjäger. Das sind die „One-Season-Wonders“ des 21. Jahrhunderts in Österreichs höchster Spielklasse!

Zoltán Fülöp

2003/04 beim SV Mattersburg – 10 Saisontore (9 Liga, 1 Cup)

Im Jahr 2003 stieg der mittlerweile aufgelöste SV Mattersburg in die österreichische Bundesliga auf. Die Burgenländer rüsteten nach dem Aufstieg nicht groß auf, zumal man nicht viele Spieler verlor, denen man die Bundesliga auch zugetraut hätte. Aus Bochum kam mit dem viel zu früh verstorbenen Sergej Mandreko ein Leithammel, aus Wiener Neustadt holte man einen gewissen Christian Fuchs, damals 17 Jahre alt. Und aus Ungarn verpflichtete man mit dem damals 26-jährigen Zoltán Fülöp einen echten Brecherstürmer.

Der 186cm große Stürmer mit dem roten Haar fiel in der Bundesliga gleich auf. Seine bullige Statur war für so manchen, alteingesessenen Top-Verteidiger der Liga eine echte Prüfung. Auch zuvor hatte Fülöp in Ungarn auf sich aufmerksam gemacht: In der Vorsaison erzielte er zehn Saisontore für den FC Siófok, nachdem er zuvor bei Ferencvaros nur eine Reservistenrolle inne hatte. In Mattersburg funktionierte der kraftvolle Angreifer aber sofort und war einer der Hauptverantwortlichen für den Klassenerhalt in der Aufstiegssaison. Dieser wurde übrigens am vorletzten Spieltag mit einem 4:1-Heimsieg über Austria Wien fixiert, bei dem Fülöp schon nach wenigen Sekunden traf.

Insgesamt brachte es der Ungar in 34 Pflichtspielen auf zehn Tore und vier Assists. In der Liga war er damit an einem Drittel der Mattersburger Tore beteiligt. Doch schon eine Saison später war es mit der Dominanz des Stürmers auch schon wieder vorbei: Im November 2004 wurde der Mattersburger Trainer Muhsin Ertugral nach einer 1:5-Niederlage am Innsbrucker Tivoli freigestellt und durch Franz Lederer ersetzt. Obwohl Fülöp in den ersten vier Spielen von Lederers Amtszeit zwei Tore und zwei Assists beisteuerte, spielte er unter dem Mattersburger Langzeittrainer nur noch sechsmal. Zumeist stand er nicht mal im Kader der Burgenländer und so kam Fülöp in der Saison 2004/05 nur noch auf vier Tore in 20 Spielen bzw. knapp 1.100 Einsatzminuten in der Bundesliga.

Im Sommer 2005 zog der Ungar dann weiter: Zuerst ging es nach Sopron, wo er kein einziges Tor erzielte, später nach Israel zu Hapoel Nazareth Ilit, wo er nur einmal traf und weiter in die zweite israelische Liga zu Hapoel Ashkelon. Im Sommer 2007 kehrte Fülöp nach Siófok zurück, wo er in 1 ½ Saisonen noch sechs Treffer erzielte, ehe er noch einmal nach Österreich zurückkehrte. Seine Karriere ließ er unterklassig ausklingen: Zuerst kickte er 1 ½ Jahre in Amstetten, danach sogar noch fünf Jahre für die Union Perg, ehe er seine Karriere 38-jährig und mittlerweile mit Glatze beendete.

Für Amstetten erzielte er in der Regionalliga noch sieben Tore, in der Landesliga sogar 18. Für die Union Perg waren es unterm Strich 47 Treffer, ehe er als Trainer in den Nachwuchs wechselte. Aktuell trainiert Fülöp die U15 der Perger.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen