Die linke Abwehrseite beim SK Rapid sorgte in dieser Saison einige Male für Sorgenfalten. Während andere junge Talente Leopold Querfeld, Nikolas Sattlberger und Moritz... Rapid bastelt an Ullmann-Rückkehr

Die linke Abwehrseite beim SK Rapid sorgte in dieser Saison einige Male für Sorgenfalten. Während andere junge Talente Leopold Querfeld, Nikolas Sattlberger und Moritz Oswald in ihrer Entwicklung einen Sprung nach vorne machten, sah man bei Linksverteidiger Jonas Auer in der aktuellen Spielzeit keine Verbesserungen gegenüber der Vorsaison – eher im Gegenteil. Auch Backup Martin Moormann konnte auf der linken Abwehrseite nicht überzeugen, weshalb man in Hütteldorf nach Alternativen sucht.

Laut Sky Reporter Eric Niederseer, der in den vergangenen Monaten eine guten Trefferquote bei  Transfergerüchten vorweisen kann und auch die Ablöse von Zoran Barisic als erster Journalist veröffentlichte, soll der SK Rapid Maximilian Ullmann nach Hütteldorf lotsen wollen.

Im Ausland nie Fuß gefasst

Nach seinem Wechsel nach Italien gab es nach nur wenigen Tagen eine Systemumstellung, nachdem seine neue Mannschaft in den ersten fünf Spieltagen nur vier Punkte erreichte. Ullmann, der sowohl in einer Vierer- als auch Fünferkette prinzipiell sorgenfrei aufgestellt werden kann, verlor seinen Platz an Suriname-Nationalspieler Ridgeciano Haps, der zu Beginn der Jahres 2023 an Genua CFC verliehen wurde. Trainer Paolo Vanoli setzte aber auch nach der Leihe nicht auf Ullmann, sondern beorderte den erfahrenen Francesco Zampano von der rechten auf die linke Abwehrseite.

Ende Jänner wechselte Ullmann leihweise zum 1. FC Magdeburg in die 2. Liga verliehen und kam dort elf Mal zum Einsatz, wobei er sieben Mal weniger als eine halbe Stunde am Platz war. Er absolvierte knapp 350 Minuten für seinen Leihverein, wo er ebenfalls nicht den Sprung zum Stammspieler schaffte. Es gab ein Angebot aus der Serie C, das Ullmann ausschlug, da er sich beim FC Venedig nach seiner Leihe in die Stammmannschaft kämpfen wollte.

Aus diesem Vorhaben wurde jedoch nichts. Ullmann kam in der aktuellen Saison nur auf zwei Kurzeinsätze und stand insgesamt nur 42 Minuten auf dem Platz. Da er auch im Cup nicht zum Einsatz kam, hat er heuer nicht einmal eine volle Halbzeit an Pflichtspielminuten in den Beinen.

Dauerbrenner in der Bundesliga

Im Gegensatz zu seiner Zeit in Italien und in Deutschland war Ullmann in der österreichischen Liga ein Dauerbrenner. Insgesamt absolvierte er in der höchsten österreichischen Spielklasse 135 Partien in denen er 13 Tore und 11 Assists beisteuerte. Für den SK Rapid kam er in 103 Spielen auf sechs Tore und 11 Assists. Ullmann überzeugte damals insbesondere mit seiner unermüdlichen Spielweise, denn selbst in englischen Wochen lief er wie ein Duracell-Hase die Seitenlinie über die gesamten 90 Minuten auf und ab. An Einsatz scheiterte es bei ihm so gut wie nie, wenn man etwas kritisieren konnte, dann war es die Effizienz in der Offensive. Er tauchte oft auf dem linken offensiven Flügel auf, war aber bei den letzten Pässen, insbesondere bei Flanken, öfters etwas zu unpräzise und war auch bei eigenen Abschlüssen oftmals ohne Glück – in der Saison 2020/21 schoss er beispielsweise ganze 55 Mal aufs gegnerische Tor und traf nur einmal beim 8:1-Sieg gegen den WAC. Sein xG-Wert lag damals bei 3.02.

Wie viel Qualität ist noch da?

Ein Ullmann in der damaligen Form würde dem SK Rapid in der aktuellen Phase ohne Frage weiterhelfen, zumal Jonas Auer weit mehr Konkurrenz bekäme. Martin Moormann überzeugte nur selten als Linksverteidiger und würde sein Glück wohl eher in der Innenverteidigung finden – ob es aber für den SK Rapid langfristig reichen wird, ist fraglich. Die einzige Frage die sich stellt ist, wie sehr die zwei Jahre im Ausland Ullmann geschadet haben. Die Startelfeinsätze Ullmanns seit zwei Jahren lassen sich auf zwei Händen abzählen, obwohl er 2022/23 und 2023/24 nicht in den jeweiligen höchsten Spielklassen agierte, sondern der Serie B bzw. der 2. Bundesliga in Deutschland. Diese Frage wird für die Verantwortlichen beim SK Rapid nicht einfach zu beantworten sein.

Stefan Karger