Aufgrund der Weltmeisterschaft in Katar legt die österreichische Bundesliga eine lange Winterpause ein. Es bleibt somit genügend Zeit sämtliche Aspekte der ersten 16 Runden... Statistiken zur Winterpause: Nakamura feuert die meisten Schüsse ab

Aufgrund der Weltmeisterschaft in Katar legt die österreichische Bundesliga eine lange Winterpause ein. Es bleibt somit genügend Zeit sämtliche Aspekte der ersten 16 Runden zu analysieren. Heute wollen wir uns vier verschiedene Schussstatistiken ansehen. Alle Grafiken stammen von Wyscout S.p.a. und lassen sich per Klick vergrößern.

Nachdem wir uns die Expected-Goal- und Expected-Assist-Werte angesehen haben, wollen wir uns nun einigen Schussstatistiken aus den ersten 16 Runden der österreichischen Bundesliga widmen.

Wir sehen uns an welche Spieler am häufigsten auf das gegnerische Tor schossen, wobei wir sowohl die absoluten Zahlen als auch die Werte pro 90 Minuten betrachten. Zusätzlich wollen wir uns ansehen, welche Kicker ihr Zielvisier besonders gut eingestellt haben. Zum Abschluss blicken wir auf eine Kopfballstatistik.

Die meisten Schüsse auf das gegnerische Tor produzierte LASK-Legionär Keito Nakamura, der in den ersten 16 Runden einer der auffälligsten Akteure in der Bundesliga war. Der Japaner schoss insgesamt 49 Mal auf das gegnerische Tor und erzielte dabei acht Tore.

Auf Platz 2 liegt ein Spieler des SK Rapid, allerdings nicht der erfolgreichste Rapid-Stürmer in dieser Saison, Guido Burgstaller, sondern sein Teamkollege Marco Grüll, der insgesamt 46 Mal aufs Tor schoss. Bei Grüll sah man stets das Bemühen, allerdings blieb er oft glücklos und erzielte „nur“ vier Treffer und damit die wenigsten in den Top 6.

Weit extremer fallen allerdings die Erfolgsquoten von Sturm-Legionär Tomi Horvat und Austria-Klagenfurt-Mittelfeldspieler Christopher Cvetko aus, die bei 33 und 32 Schussversuchen nur jeweils einen einzigen Treffer erzielten. Dazu muss man allerdings festhalten, dass die Erfolgsquoten bei klassischen Mittelstürmern wie Burgstaller und Punk in der Regel höher sind, da ihre Schussversuche meist nicht aus „zweiter Reihe“ abgegeben werden, sondern aus aussichtsreicheren Positionen.

Bei den Schussversuche pro 90 Minuten sehen wir ein etwas anderes Bild. Der Salzburger Fernando, der insgesamt aufgrund einer Verletzung nur 531 Minuten auf dem Platz stand, liegt mit 4.75 Schussversuchen klar vorne. Nakamura rutscht einen Platz hinunter und liegt knapp vor WSG-Stürmer Prica, der nur 784 Minuten Spielzeit aufweist.

Interessant ist hier, dass Burgstaller nur auf Platz 13 liegt und von seinem Teamkollegen Bernhard Zimmermann überholt wurde, der mit 3.11 Schüssen pro 90 Minuten auf Platz 5 liegt. Allerdings gilt es hier auch zu bedenken, dass Zimmermann oftmals in der Schlussphase (erfolgreich) als Joker eingesetzt wurde, zu Zeitpunkten in dem der SK Rapid viel riskieren und teilweise auch die Brechstange auspacken musste, sodass eine hohe Anzahl an Schüssen nicht verwunderlich ist.

Ansonsten gibt es kaum Überraschungen, da alle Spieler dieser Wertung durchaus auch gefühlsmäßig sehr präsent in den ersten 16 Runden waren und die Daten dies hier auch belegen.

Wir sehen uns nun an welche Spieler die höchsten Prozentzahlen bei den Schüssen AUF das gegnerische Tor haben.

Dies ist die Standarddisziplin von Dario Tadic, denn der Hartberger schießt meist nur von Positionen aufs gegnerische Tor, die sehr erfolgsversprechend sind. In der Saison 2021/22 und 2019/20 stand er beispielsweise ganz oben in dieser Statistik, wobei er 2019/20 auf einen komplett irren Wert von 74.55% kam, der angesichts des großen Samples von 2506 Spielminuten europaweit als Anomalie gelten muss. Es kommt selten vor, dass ein Spieler am Ende der Saison einen Wert von mehr als 65% aufweist.

Auf Platz 1 liegt nach den ersten 16 Runden jedenfalls Guido Burgstaller mit starken 61.76 Prozent, was angesichts seiner zahlreichen Schüsse ein sehr guter Wert ist.

Zum Abschluss noch ein Blick auf die Kopfballstatistik in der Offensive. Die meisten Schüsse per Kopf gab wenig überraschend der Altacher „Turm“ Atdhe Nuhiu ab, der bei seinen 17 Versuchen auch starke sechs Tore erzielte. Markus Pink war per Kopf auch extrem erfolgreich, denn von seinen 10 Kopfbällen zappelten gleich fünf im Netz. Ansonsten gibt es keinen Spieler in der österreichischen Bundesliga, der mehr als zwei Kopfballtore erzielte.

Stefan Karger