Während der Winterpause wollen wir zahlreiche Aspekte der ersten 16 Runden für euch analysieren. Heute beschäftigen wir uns mit den Tormännern der Bundesligisten und... Statistiken zur Winterpause: Oswald verhinderte die meisten Tore

Tormann ParadeWährend der Winterpause wollen wir zahlreiche Aspekte der ersten 16 Runden für euch analysieren. Heute beschäftigen wir uns mit den Tormännern der Bundesligisten und sehen uns einige interessante Statistiken an. Alle Grafiken stammen von Wyscout S.p.a. und lassen sich per Klick vergrößern.

Welche Tormänner kassierten die meisten Treffer?

WAC-Legionär Hendrik Bonmann musste in den ersten Runden am häufigsten hinter sich greifen. Der Deutsche kassierte 34 Tore und damit um vier Treffer mehr als der Altacher Tino Casali, der 30 Mal bezwungen wurde. Hartberg-Schlussmann Rene Swete, der in der Winterpause etwas überraschend sein sofortiges Ende der Fußballer-Karriere verlautbarte, liegt mit 29 erhaltenen Treffern auf Platz 3.

Swete kassierte allerdings mit einem Wert von 2.22 die meisten Tore pro 90 Minuten. Bonmann liegt mit 1.98 Gegentoren pro 90 Minuten auf Platz 2. Die wenigsten Gegentore pro 90 Minuten erhielt Philipp Köhn. Der Salzburg-Legionär kommt auf einen Wert von 0.53 erhaltenen Treffern pro 90 Minuten, was bedeutet, dass er im Schnitt nur in jedem zweiten Spiel einen Treffer erhielt. Sturm-Tormann Jörg Siebenhandl, dessen Vertrag im Sommer bei den Blackies nicht verlängert wird, liegt mit 0.68 Gegentoren pro 90 Minuten auf Platz 2 mit einem Respektabstand vor Rapid-Tormann Niki Hedl, der im Schnitt 1.03 Mal pro 90 Minuten hinter sich greifen musste.

Diese Statistiken sagen jedoch noch nichts über die Performance der Torhüter aus, da es zu erwarten ist, dass dominante Mannschaften wie RB Salzburg und Sturm auch weniger Gegentore erhalten. Interessanter ist hingegen die folgende Statistik:

Verhinderte Tore pro 90 Minuten

Eine Erklärung zu diesem wichtigen Wert lieferten wir bereits in einem älteren Artikel:

Der Wert „Verhinderte Tore pro 90 Minuten“ wird mittels der Expected Goals on Target-Statistik berechnet. Wenn ein Schuss auf das Tor geht und einen xG-Wert von 0.10 aufweist, darf sich der Torhüter diesen Wert gutschreiben lassen, wenn er ihn pariert. Kassiert ein Torhüter einen Treffer dann erhält er dafür Minus-Punkte, wobei die Höhe ebenfalls nach der Qualität der Chance ausfällt. Ein Strafstoß hat beispielsweise einen xG-Wert von 0.76. Pariert der Tormann den Ball bekommt er diesen Wert gutgeschrieben, landet der Elfmeter im Netz schlägt dies demnach mit -0.24 Punkten ins Gewicht. Daraus folgt: Wenn ein Torhüter in dieser Wertung einen Wert von 0.00 aufweist, dann hat er laut diesem Modell nichts „falsch gemacht“, sondern einfach nach der anzunehmenden Erwartung gehalten.

WSG-Keeper Ferdinand Oswald liegt in dieser Wertung auf Platz 1 mit 0.24 verhinderten Toren pro 90 Minuten. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass er in den ersten 16 Runden um 4.14 Gegentore weniger bekam, als es die Expected Goals on Target vorausgesagt hätten. Swete und Köhn befinden sich auf den Plätzen 2 und 3, wobei in absoluten Zahlen Köhn aufgrund der mehr absolvierten Spielminuten mit 3.03 verhinderten Toren die Nase vor Swete hat, der hier einen Wert von 2.13 aufweist.

Bonmann weist den schlechtesten Wert in dieser Statistik aus. Der WAC-Goalie kommt auf einen Wert von -0.24 verhinderten Gegentoren pro 90 Minuten. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass er um 4.03 Treffer mehr kassierte, als es das Expected Goal on Target Modell voraussagte.

In der Saison 2020/21 kam der ehemalige Austria-Tormann übrigens auf einen Fabelwert von 0.5 verhinderten Toren pro 90 Minuten. In absoluten Zahlen bedeutete dies, dass er seinen Verein damals in einer Saison vor 18.52 Gegentoren bewahrte. Eine Statistik, die man nicht oft antrifft.

Stefan Karger