Im Zuge einer kleinen Serie haben wir uns einige der interessantesten Bundesligalegionäre der letzten Jahre herausgepickt und verfolgen ihre Karrieren. Was wurde aus den... Was wurde aus: Dimitri Oberlin

Im Zuge einer kleinen Serie haben wir uns einige der interessantesten Bundesligalegionäre der letzten Jahre herausgepickt und verfolgen ihre Karrieren. Was wurde aus den Torjägern der letzten Jahre? Wo spielen sie heute? Und wie erfolgreich waren sie nach ihrer Zeit in Österreich?

Im heutigen Teil unserer Serie geht’s um einen Spieler, dem einst eine rosige Zukunft vorausgesagt wurde, der dann an sich selbst und auch vielen, kleinen Verletzungen scheiterte.

Dimitri Oberlin

Gerade mal 17 Jahre war Dimitri Oberlin alt, als Red Bull Salzburg ihn um zwei Millionen Euro Ablöse vom FC Zürich loseiste. Schon in seinen ersten Spielen wurde das riesige Potential, das in ihm schlummerte, offensichtlich. Oberlin hatte eine gute Grundtechnik, große Durchsetzungskraft und das Gespür für gefährliche Aktionen. Allerdings hatte er in einer starken Salzburger Mannschaft noch keinen Platz, weshalb er für die Spielzeit 2016/17 nach Altach verliehen wurde.

Was eigentlich für ein Jahr geplant war, wurde aber nach einem halben Jahr vorzeitig abgebrochen: Oberlin erzielte für Altach neun Tore und vier Assists in 21 Partien, was die Vorarlberger zur Winterpause sensationell an die Tabellenspitze hievte. Einen solch starken Leihspieler in der eigenen Liga wollte Salzburg nicht zulassen und holte Oberlin zurück. Und in der Mozartstadt saß er fortan wieder auf der Bank, was für den Torjäger natürlich eine schwierige Situation war.

Im Sommer wechselte der unzufriedene, in Kamerun geborene Schweizer schließlich auch den Klub. Der FC Basel bezahlte 4,1 Millionen Euro Ablöse für den damals immer noch erst 18-Jährigen, wusste aber nach einigen guten Anfangsmonaten schnell nichts mehr mit Oberlin anzufangen. Es folgten einige Spiele für die zweite Mannschaft der Basler, sowie Leihen nach Empoli und zu Zulte-Waregem – alles ohne persönlichen Erfolg für Oberlin.

Im Jänner 2021 folgte ein interessanter Wechsel zum FC Bayern München, wo der einstige U21-Nationalspieler und einmalige A-Teamspieler der Schweiz für die zweite Mannschaft eingeplant wurde. Aber auch dort traf er in zwölf Spielen nur ein einziges Mal und saß bei der Kampfmannschaft lediglich in einer Bundesligapartie auf der Bank.

Auch eine neuerliche Schweiz-Rückkehr war nicht von Erfolg gekrönt: Für Servette Genf bestritt er keine Partie von Beginn an, kam in der Schweizer Super League 24-mal von der Bank, traf zweimal. Auch das Leihgeschäft mit Zweitligist Thun im Frühjahr 2023 war mit vier Toren in 22 Partien kein nachhaltig in Erinnerung bleibendes.

Einst als künftiger Star gehandelt, versuchte Oberlin in der laufenden Saison einen Neustart und wechselte zum türkischen Zweitligisten Adanaspor. Dort ist er zwar weitgehend Stammspieler, kam in 27 Pflichtspielen aber auch nur auf drei Tore und kämpft aktuell gegen den Abstieg in die dritte türkische Liga.

Der 182cm große Stürmer ist aktuell gerade mal 26 Jahre alt – doch das „Freddy Adu Syndrom“ hat auch das einstige Supertalent hart erwischt. Übrigens stand im Jänner 2021 sogar eine Rückkehr Oberlins nach Altach im Raum. Die Vorarlberger gaben ein konkretes Angebot ab, Oberlin entschied sich aber gegen einen Transfer zum Verein, wo er das beste halbe Jahr seiner Karriere spielte und für eine Unterschrift in Genf, die seiner Laufbahn leider keinen neuen Schwung brachte…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen