abseits.at wirft einen Blick auf die Mediendaten der abgelaufenen Herbstsaison. Im Zentrum der vierteiligen Serie stehen die Zuseherzahlen von Fußballübertragungen auf heimischen TV-Sendern. Es... TV-Check der Herbstsaison 2013/14 | Länderspiele und ÖFB Cup

ÖFBabseits.at wirft einen Blick auf die Mediendaten der abgelaufenen Herbstsaison. Im Zentrum der vierteiligen Serie stehen die Zuseherzahlen von Fußballübertragungen auf heimischen TV-Sendern. Es wird dokumentiert, an welchen Spielen und Bewerben die österreichischen Fernsehzuschauer besonders großes Interesse hatten. Alle Grafiken lassen sich durch Anklicken vergrößern.

Die im Folgenden präsentierten Daten beruhen auf Erhebungen der Arbeitsgemeinschaft Teletest (www.agtt.at). Am Teletest nehmen 1.590 österreichische Haushalte teil, die die Bevölkerung mit all ihren Facetten repräsentieren sollen. Die erhobenen Daten dieser ausgewählten (und regelmäßig wechselnden) Haushalte werden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet, um das Sehverhalten aller Österreicherinnen und Österreicher abzubilden.

Mit der Reichweite wird in absoluten Zahlen beschrieben, wie viele Zuschauer sich eine bestimmte Sendung im Durchschnitt angesehen haben. Der Marktanteil gibt an, wie viel Prozent der zu diesem Zeitpunkt fernsehenden Bevölkerung dies waren. Ist kein Marktanteil angegeben, waren die Daten entweder nicht erhältlich oder sie entsprachen anderen Zielgruppen als jener des ORF, was keinen seriösen Vergleich erlaubt hätte.

Länderspiele

Die österreichische Nationalmannschaft absolvierte in den vergangenen Monaten sechs Länderspiele, von denen je drei im ORF und auf ATV übertragen wurden.

 Länderspiele

Auf das größte Interesse stieß Österreichs Spiel in der Weltmeisterschaftsqualifikation gegen Irland, das durch ein spätes Tor von David Alaba entschieden wurde – durchschnittlich 989.000 Zuseher wollten sich diesen Thriller nicht entgehen lassen.

Das entscheidende Spiel um den zweiten Gruppenplatz in Schweden brachte ATV zwar stattliche 843.500 Zuseher und stellte einen neuen Senderrekord auf (der bisherige wurde von Irland – Österreich mit 808.000 gehalten), doch die magische Marke von einer Million wurde deutlich verfehlt. Immerhin durfte sich ATV damit trösten, dass in der Spitze 991.000 Zuseher das Spiel verfolgten, was einen neuen Rekord im österreichischen Privatfernsehen darstellte.

Interessantes bringt die Analyse der Zahlen des ewig jungen Duells zwischen Deutschland und Österreich zu Tage. Zwar verfolgten die in München ausgetragene Partie „nur“ 679.000 Zuseher via ATV, doch weitere 232.000 Österreicher gaben dem ZDF den Vorzug, was kumuliert den zweiten Rang in der Länderspielwertung bedeutet.

Künftig wird ATV ohne die quotenträchtigen Länderspiele auskommen müssen. Der ORF sicherte sich neben den Rechten für die nächsten Großereignisse auch die Übertragungen der dazugehörigen Qualifikationsspiele.

ÖFB Cup

Einmal mehr fristete der nationale Pokalwettbewerb ein Schattendasein. Nicht nur die Stadien waren zumeist gähnend leer, wenn der ÖFB Cup auf dem Programm stand, auch die Fernsehzuschauer konnten sich in der Herbstsaison nicht wirklich für ihn erwärmen.

 Cup

Die meisten Zuschauer zog noch Erstrundenduell zwischen dem LASK und Rapid Wien an, das der Regionalligist sensationell für sich entschied, doch die 186.000 Zuseher in den regulären 90 Minuten hätten im Ranking der Bundesligaspiele nur den letzten Platz ergeben. Für das Elfmeterschießen konnten sich immerhin 285.000 Fans begeistern.

Besonders triste Zahlen lieferte das einzige von ATV übertragene Spiel. Für die Partie zwischen Titelverteidiger Pasching und Wolfsberg interessierten sich gerade einmal 80.500 Zuseher.

Die Auswahl dieses Spiels demonstrierte einmal mehr, in welch bedenklicher organisatorischer Situation sich der Cup befindet. ATV hätte wesentlich lieber Salzburgs Gastspiel in Kapfenberg übertragen, doch da dieses wegen des vorangegangenen Bundesligaspieltags am Mittwoch und nicht am Dienstag stattfinden musste und ATV nicht gegen den ORF senden wollte, der Austria Lustenau gegen Sturm Graz zeigte, entschied man sich beim Privatsender für das Match in Pasching, das einem Geisterspiel glich und für den Cup alles andere als gute Werbung darstellte.

So kam es, dass von Salzburgs Schützenfest in Kapfenberg lediglich eine äußerst spärliche Zusammenfassung nach Mitternacht auf ORF1 zu sehen war. Ein absolutes Armutszeugnis für den Cup und seine Organisatoren.

OoK_PS, abseits.at

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