Dass nicht ernstgemeinte Aussagen manchmal nach hinten losgehen können, ist allgemein bekannt. Peter Klinglmüller, der nicht nur beim ÖFB-Nationalteam, sondern auch bei Rapid als... Anekdote zum Sonntag (133) –  Wehe dem, der lügt!

Dass nicht ernstgemeinte Aussagen manchmal nach hinten losgehen können, ist allgemein bekannt. Peter Klinglmüller, der nicht nur beim ÖFB-Nationalteam, sondern auch bei Rapid als Pressesprecher aktiv ist, kostete eine Spitzzüngigkeit einmal eine Nacht voller erholsamen Schlaf. Was war passiert?

Im August 2007 spielte Österreich im Rahmen der Vorbereitung auf die Heim-EM zuhause gegen Tschechien. Das Match endete 1:1-Unentschieden durch Tore von Jan Koller und Martin Harnik. Peter Klinglmüller saß nach dem Spiel mit einigen Blattjournalisten im VIP-Klub des Happelstadions zusammen. Anwesend – bei Sekt und Häppchen – war auch die Dolmetscherin unserer nördlichen Nachbarn: Hana Del Faverova. Del Faverova verfügte nicht nur über einen exotischen Nachnamen, sondern auch über ein hübsches Äußeres, das in der Männerrunde Bewunderung fand. Bei einem der Herren weckte sie auch Gelüste schmutzige Witze zu machen. Klinglmüller beugte sich zu einem der Schreiberlinge und flüsterte: „Hast du gewusst, dass die Dolmetscherin daheim ein berühmter Pornostar ist?!“ Der Journalist einer bekannten Tageszeitung schmunzelte und vermerkte dies in seinen Notizen, wie Haha-Peter befriedigend feststellte. Der Lockenkopf grinste innerlich und nahm sich vor den Gag wenige Stunden später aufzuklären. Zunächst wollte er sich aber dem üppigen Büffet widmen, nachdem seine Arbeit bei der Nachbesprechung der Partie erledigt war. Als er in den frühen Morgenstunden nachhause kam, simste der Kommunikationsdirektor noch besagtem Journalisten, dass die Info mit der Pornodarstellerin eine klassische Zeitungente gewesen sei. Die prompte Antwort trieb dem Schmähbruder jedoch die Schweißperlen auf die Stirn: Zu spät! Alles sei bereits im Druck und in der Morgenausgabe nachzulesen. Nun wälzte sich Peter auf der Matratze von einer Seite auf die andere: Was hatte er da nur fabriziert?! Er fürchtete schon eine blöde Frage nach der anderen bei der vormittäglichen Konferenz aufzurufen. Kurzum: An Schlaf war diese Nacht nicht zu denken. Auf dem Weg ins Stadion besorgte er sich als erstes die einschlägige Tageszeitung und blätterte sie mit klopfendem Herzen bis zum Matchbericht durch: Der Pressesprecher überflog die Zeilen und seufzte erleichtert. Der Journalist hatte ihn „einfahren lassen.“ Es fand sich keine Zeile über Del Faverovas angeblichen Nebenjob. Glück gehabt.

Marie Samstag, abseits.at

Marie Samstag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert