In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 34. Spieltag (Teil 1) – Pogatetz mit Hannover 96 in der Europa-League-Qualifikation

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Die erfreulichste Nachricht aus österreichischer Sicht lieferte Emanuel Pogatetz. Der Innenverteidiger gewann mit Hannover 96 nach intensiven und spannenden 90 Minuten gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 2:1, sodass er mit seinem Klub in der kommenden Saison in der Europa-League-Qualifikation vertreten sein wird.

Hannover 96 sicherte sich dank der Heimstärke das Ticket für die Europa-League-Qualifikation, denn die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka ist das einzige Team, das zu Hause keine Partie verlor. Dabei begann die letzte Partie der Saison nicht nach Wunsch, da De Wit in der siebenten Minute die Gäste mit einem Traumschuss in Führung brachte. Der Ausgleich fiel noch vor der Pause durch ein Eigentor des linken Außenverteidigers Bugera, den Schlusspunkt zum erlösenden 2:1-Sieg besorgte Stürmer Didier Ya Konan rund 20 Minuten vor dem Schlusspfiff.

Pogatetz Fels in der Brandung

Pogatetz begann neben dem Schweizer Innenverteidiger Eggimann im Abwehrzentrum, der Tunesier Haggui saß erneut nur auf der Ersatzbank. Die Nominierung des Österreichers machte sich aber in jedem Fall bezahlt, denn Pogatetz war nicht nur der stärkste Abwehrspieler in der Viererkette der Hannoveraner, sondern überhaupt einer der besten Akteure am Platz. Er zeigte ein überaus gutes Stellungsspiel, wirkte sehr aufmerksam und stellte die Räume perfekt zu. Durch seine starke Antizipation gewann er oft den Ball ohne in einen Zweikampf gehen zu müssen, wenn es aber doch zu einem Duell mit einem Gegenspieler kam, dann hatte dieser fast immer das Nachsehen. Pogatetz gewann nämlich fünf seiner sechs Duelle (83,3%), womit er seinen Schnitt über die gesamte Saison gesehen auf 66,5% steigern konnte. Wieder ein hervorragender Wert des österreichischen Nationalspielers, der in der Luft sogar mehr als 70% seiner Kopfballduelle für sich entschied.

Hervorragende Passquote

Pogatetz gilt als beinharter Innenverteidiger und die Fans schätzen seine kompromisslose Spielweise. Umso erfreulicher ist es, dass er in der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern bewies, dass er durchaus auch intelligent und sicher aus der Abwehr herausspielen kann.

 

 

 

 

 

 

 

In dieser Graphik sehen wir alle Pässe, die Pogatetz während der 90 Minuten gegen die Gäste aus Kaiserslautern spielte. Von 54 Pässen landete nur ein einziger bei einem Gegenspieler (im Bild zu erkennen am weiß eingekreisten Vierer), womit er auf eine Passquote von 98% kam. Pogatetz kam auf 71 Ballkontakte, schoss zwei Mal aufs gegnerische Tor und lief 10,13 Kilometer. Vom Kicker bekam er die Note 3,5, sportal.de gab ihm die Note 2. Die Bewertung vom Kicker ist eher unverständlich, da er sich nichts zu Schulden kommen ließ und seine Zweikampfwerte und seine Spieleröffnung als absolut positiv zu sehen waren. An seiner Körpersprache konnte man gut erkennen, dass er im nächsten Jahr in Europa mitmischen wollte. Ein Pogatetz in dieser Form ist fürs österreichische Nationalteam jedenfalls Gold wert.

 

 

 

 

 

 

 

Die Hannover-96-Fans feiern euphorisch den internationalen Startplatz

Harnik bei Stuttgarts Aufholjagd nicht mehr am Platz

58.500 Zuschauer sahen in Stuttgart eine äußerst unterhaltsame Partie gegen den VfL Wolfsburg. Der VfB Stuttgart lag in der 72. Minute mit 0:2 zurück, wandelte aber die drohende Niederlage noch in drei Punkte um. Cacau, Maza und Traoré sorgten für die überraschende Wende, womit Stuttgart nach Borussia Dortmund die beste Rückrunde aller Bundesligisten spielte. Der beste Spieler der Gäste war Patrick Helmes, der ein Tor und ein Assist beisteuerte und somit in den letzten zehn Spielen zehn Treffer erzielte!

Martin Harnik musste in der 70. Minute für Schieber Platz machen, war also bei der tollen Aufholjagd nicht mehr am Spielfeld. Seine Leistung war stellenweise in Ordnung, er war in der  ersten Halbzeit einer der aktiveren Stuttgart-Spieler, baute dann jedoch immer mehr ab und konnte sich immer weniger durchsetzen, was man auch an seiner Zweikampfbilanz sehen kann: Zwischen der 32. und der 64. Minute verlor er alle acht Duelle gegen seine Gegenspieler! Auch über die gesamten 70 Minuten gesehen ist seine Bilanz nur wenig berauschend, da er von 16 Zweikämpfen nur 3 gewann, also 18,8 Prozent. Zu Gute halten muss man ihm, dass er während der gesamten Partie keinen Zweikampf im ersten Spieldrittel bestritt – dennoch fehlte es ihm eindeutig an Durchsetzungskraft. Harnik hatte 35 Ballkontakte und spielte 21 Pässe, von denen 18 ankamen (86%). Er schoss drei Mal aufs gegnerische Tor und bereitete zwei Torschüsse vor. Diesmal waren sich der Kicker und sportal.de einig: Der Österreicher erhielt von beiden die Note 4.

Im zweiten Teil des Leistungschecks sehen wir uns die Statistiken und Leistungen der übrigen Österreicher an. In den kommenden Wochen nehmen wir abschließend die Saisonleistungen der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga einzeln unter die Lupe und sehen uns an wer die Sieger und Verlierer der abgelaufenen Saison waren.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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