Traditionell hatte die zweite Hauptrunde des DFB -Pokals wieder einige Überraschungen parat. Wir fassen die wichtigsten Ereignisse der beiden durchaus ereignisreichen Spieltage zusammen. Die... Blick auf die zweite Runde des DFB- Pokals: Die Dominanz der Viertligisten

Traditionell hatte die zweite Hauptrunde des DFB -Pokals wieder einige Überraschungen parat. Wir fassen die wichtigsten Ereignisse der beiden durchaus ereignisreichen Spieltage zusammen.

Die zweite Runde des DFB- Pokals war nicht nur von sportlichen Überraschungen geprägt, sondern auch von Rekorden auf den Zuschauerrängen. Gleich 35.000 Fans von Zweitligist Dynamo Dresden begleiteten ihre Mannschaft am Mittwochabend nach Berlin zum Spiel gegen Hertha – noch nie hatten sich so viele Anhänger auf den Weg zu einem Aufwärtsauftritt im deutschen Pokal gemacht.

Fast hätten sie im Berliner Olympiastadion sogar einen Dynamo-Sieg feiern können. Zunächst ging es nach einem verwandelten Foulelfmeter von Dresdens Patrick Ebert in der 90. Minute mit 2:2 in die Verlängerung. Dort traf Luka Stor für den Außenseiter dann zum 3:2 (107.). Der Sieg war zum Greifen nahe, Hertha wirkte platt. Das Spiel befand sich bereits in der Nachspielzeit der Verlängerung, als Herthas Jordan Torunarigha tatsächlich noch zum Ausgleich für den Bundesligisten traf. Im anschließenden Elfmeterschießen setzte sich dann Hertha durch, die damit im Achtelfinale steht.

Dort könnte man auf Borussia Dortmund treffen, die ihr Heimspiel im Spitzenduell der zweiten Runde gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:1 für sich entschieden. Marcus Thuram brachte Gladbach zwar mit 1:0 in Führung (71.), doch ein Doppelpack von Julian Brandt (77., 80.) drehte die Partie zu Gunsten der Dortmunder. Insgesamt wollten 79.800 Zuschauer das Aufeinandertreffen der Borussias sehen – neuer Rekord für ein Spiel der zweiten Runde.

Während der Pokal-Erfolg für die Dortmunder und ihren Trainer Lucien Favre eine Art Befreiungsschlag sein könnte, dürfte das knappe 2:1 des FC Bayern München bei Zweitligist VfL Bochum nicht gerade zur Beruhigung der Lage beim Rekordmeister beitragen. Ein Eigentor von Alphonso Davis brachte die Bochumer dabei sogar in Führung (35.). Erst in der 83. Minute gelang den Münchnern dank Serge Gnabry der Ausgleich; Thomas Müller machte kurz vor Schluss den Einzug ins Achtelfinale perfekt (89.).

Während der VfL die große Sensation knapp verpasste, stehen mit dem SC Verl und dem 1. FC Saarbrücken gleich zwei Viertligisten im Achtelfinale des DFB-Pokals – das gab es noch nie. Verl setzte sich dabei mit 8:7 nach Elfmeterschießen gegen Zweitligisten Holstein Kiel durch. Zum Helden avancierte Verl-Goalie Robin Brüseke, der zwei Elfer parieren konnte.

Der 1.FC Saarbrücken warf Erstligist 1. FC Köln dank einem 3:2 aus dem Wettbewerb. Das Spiel war dabei an Dramatik kaum zu überbieten. Der krasse Underdog lag in der zweiten Hälfte durch Christopher Schorch (53.) und Gillian Jurcher (57.) bereits mit 2:0 in Führung, ehe Tore von Jonas Hector (70.) sowie Simon Terodde (84.) für den Ausgleich sorgten. Anstatt sich aufgrund des Drucks des höher klassigen Teams in die Verlängerung  retten zu wollen, spielte Saarbrücken aber weiter nach vorne und belohnte sich dafür mit dem Siegtreffer in der 90. Minute (Torschütze: Tobias Jänicke).

Eindeutiger, aber eigentlich nicht minder bemerkenswert, war das Weiterkommen von RB Leipzig – das Team von Julian Nagelsmann nahm den VfL Wolfsburg in deren Stadion gleich mit 6:1 auseinander. Die von Oliver Glasner trainierten Wolfsburger hatten in der Bundesliga nach neun Partien erst insgesamt fünf Gegentore kassiert. Für Leipzig trafen mit Konrad Laimer und Marcel Sabitzer auch zwei Österreicher. Auf Seiten der Wölfe war Goalie Pavao Pervan an diesem Abend wahrlich nicht zu beneiden.

Das gilt auch für den Nürnberger Enrico Valentini. Der ist eigentlich Abwehrspieler, musste im Elfmeterschießen zwischen Drittligist 1.FC Kaiserslautern und Zweitligist 1.FC Nürnberg (6:5 n. E.) aber im Tor aushelfen. Nürnbergs etatmäßiger Keeper Patric Klandt hatte sich kurz vor Ende der Verlängerung verletzt, Trainer Damir Canadi hatte das Wechselkontingent aber bereits ausgeschöpft. So musste Valentini zwischen die Pfosten. Der konnte aber letztlich keinen Elfer parieren, Nürnberg schied aus.

Heimlicher Gewinner der zweiten Runde ist zudem der VAR. Der wird zu diesem Zeitpunkt des Wettbewerbs noch nicht eingesetzt, sonst wäre der Treffer von Julian Brandt zum 1:1 gegen Gladbach wegen einer Abseitsstellung wohl aberkannt worden. Auch der Leipziger Treffer zum 3:0 hätte wegen einem vorhergehenden Handspiel wahrscheinlich nicht gezählt.

Die weiteren Ergebnisse:
MSV Duisburg 0:2 TSG 1899 Hoffenheim
SC Freiburg 1:3 1.FC Union Berlin
Hamburger SV 1:2 n.V. VfB Stuttgart
SV Darmstadt 98 0:1 Karlsruher SC
Bayer 04 Leverkusen 1:0 SC Paderborn 07
Arminia Bielefeld 2:3 FC Schalke 04
SV Werder Bremen 4:1 1.FC Heidenheim
Fortuna Düsseldorf 2:1 Erzgebirge Aue
FC St. Pauli 1:2 Eintracht Frankfurt