Dem FC Bayern München wurde in den letzten Wochen schon mehrmals der Nimbus der Unbesiegbarkeit angedichtet. Zu souverän „walzten“ die Münchner durch alle Wettbewerbe.... Hannover 96 machte es vor: So kann man den FC Bayern besiegen!

Dem FC Bayern München wurde in den letzten Wochen schon mehrmals der Nimbus der Unbesiegbarkeit angedichtet. Zu souverän „walzten“ die Münchner durch alle Wettbewerbe. Ausgerechnet das kleine Hannover hat am letzten Wochenende an diesem Image gekratzt.

Dass den Bayern nun nach der 1:2-Niederlage nun schon eine veritable Krise an den Hals geschrieben wird, ist sicherlich genau so an der Realität vorbei, wie die Vergleiche mit dem FC Barcelona der letzten Wochen. Damit muss man wohl oder übel in der hiesigen Medienlandschaft leben. Tatsache ist jedoch, dass viele Vereine von Hannover 96 am letzten Sonntag einiges an Anschauungsmaterial geliefert bekamen, wie man die großen Bayern ärgern kann. Hier die wichtigsten Gebote:

Gebot 1: Du sollst eine Mauer im Tor errichten

Ron-Robert Zieler war sicherlich der Mann des Spiels in Hannover. Der junge Keeper von Hannover 96 brachte vor allem Mario Gomez mehrfach an den Rand des Wahnsinns, indem er zahlreiche Großchancen des deutschen Nationalstürmers vereitelte. Deutschlands derzeitige Nummer 3 zeigte an diesem Abend, was ihn soweit gebracht hat: Nervenstärke und tolle Reflexe.

Gebot 2: Du sollst dich nicht lange grämen und schnell zum Ziele kommen

Für eine Mannschaft wie Hannover 96 scheint der FC Bayern der ideale Gegner zu sein. Treten die Münchner in der Bundesliga doch bei jeder Mannschaft mit dem Anspruch an, das Spiel selbst zu gestalten. Diese Tatsache spielt einer Mannschaft, die mit das beste und schnellste Umschaltverhalten in der Bundesliga an den Tag legt, natürlich in die Karten. Nach bajuwarischen Ballverlusten kam man innerhalb von weniger Sekunden vor das Tor von Manuel Neuer. So entstand z.B. auch die erste große Chance durch Mohammed Abdellaoue.

Gebot 3: Du sollst ebenfalls eine Mauer im Mittelfeld errichten

Wie schon viele andere Trainer, die erfolgreich gegen die Bayern gespielt haben, setzte Mirko Slomka auf ein kompaktes Mittelfeld. Durch die 4-3-1-1-1-Grundinformation, mit der man das Mittelfeld extrem dicht machte, kam es seitens der Bayern durch das starke Pressing gehäuft zu Ballverlusten, die Hannover, wie oben beschrieben, zu vielen Kontermöglichkeiten nutzte. Besonders herausheben muss man hier die Leistung von Manuel Schmiedebach, der zusammen mit Sergio Pinto immer wieder Löcher stopfte und selbst Angriffe schnell einleitete.

Gebot 4: Du sollst deine Arbeit auch nach hinten verrichten

Alle, wirklich ausnahmslos alle 96-Offensivspieler leisteten auch ihren Dienst nach hinten und trugen dazu bei, das Mittelfeld dicht und kompakt zu halten. Jan Schlaudraff war teilweise mehr am eigenen Strafraum als an dem der Münchner zu finden, erwies sich aber auch in der Offensivarbeit als sehr wertvoll. Lars Stindl trug entscheidend dazu bei, dass Franck Ribery keinen Torschuss abgab und sich auch sonst nicht wie gewohnt entfaltete. Christian Pander, Hannovers bester Feldspieler und Torschütze zum 2:0, sorgte offensiv wie defensiv dafür, dass Bayerns rechte Seite mit Thomas Müller und Rafinha, so gut wie gar nicht stattfand.

Gebot 5: Du sollst auf dein Glück vertrauen

Ohne zumindest ein Quäntchen Glück schlägt man als Hannover 96 den FC Bayern nicht. Diese Tatsache ist, um mal beim Konzept dieses Artikels zu bleiben, so sicher wie das Amen in der Kirche. Als Beispiel seien hier Toni Kroos‘ Lattentreffer und Bastian Schweinsteigers Schuss an den Pfosten kurz vor dem Ende der Partie genannt. Zudem war auch die rote Karte für Jerome Boateng durchaus diskussionswürdig. Gelb für die beiden Beteiligten Boateng und Christian Schulz, der Toni Kroos schubste, wäre wohl, mit etwas mehr Fingerspitzengefühl seitens des Schiedsrichters, angebracht gewesen. Der Elfmeter zum 1:0 war jedoch absolut berechtigt, da sich Philipp Lahm hier schlicht und ergreifend stümperhaft anstellte.

Ral, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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