Das Thema Rassismus im Fußball bleibt leider Woche für Woche ein aktuelles. Offensichtlich gibt es weiterhin viel zu viele Idioten in den Stadien dieser... Rassismus im Fußball: Starkes Zeichen in Duisburg

Das Thema Rassismus im Fußball bleibt leider Woche für Woche ein aktuelles. Offensichtlich gibt es weiterhin viel zu viele Idioten in den Stadien dieser Welt. An diesem Wochenende wieder zu sehen beim Spiel MSV Duisburg gegen VfL Osnabrück. Doch vermehrt sind auch Tendenzen zu sehen, dass der Großteil der Fans diese menschenverachtenden Beleidigungen nicht mehr akzeptieren wollen und sich dagegenstellen. Das zwingt letztendlich auch die Verantwortlichen zum Handeln.

Rassismus ist weiterhin ein großes Problem im Fußball. Doch so schlimm dieses Thema auch ist, so schrecklich es für die Betroffenen ist, gibt es auch immer wieder positive Signale: Menschen, die sich dagegen auflehnen und rassistische Beleidigungen im Stadion nicht einfach so hinnehmen.

So geschehen an diesem Wochenende beim Spiel zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück in der dritten deutschen Liga. Nach 33 Minuten wurde die Partie von Schiedsrichter Nicolas Winter unterbrochen, da VfL-Spieler Aaron Opoku wohl von den Rängen mit Affenlauten beleidigt wurde. Nach einer Beratungszeit brach der Unparteiische die Partie ab. Ein derartig konsequentes Vorgehen hat es im deutschen Profifußball bis dato nicht gegeben. Ein großes Lob an dieser Stelle für Winter und sein Team.

Lob gebührt auch den vielen Zuschauer:innen im Stadion, die während der Unterbrechungspause unisono „Nazis raus!“ skandierten. Der Stadionsprecher spielte als Untermalung den antirassistischen Song „Schrei nach Liebe“ von Die Ärzte. Ein klares Zeichen dafür, dass dieser Mist in den Stadien und auch sonst nirgendwo etwas verloren hat. Der Besucher, der Opoku beleidigt haben soll, wurde zudem ausfindig gemacht und der Polizei übergeben. Gegen den 55-Jährigen wurde Anzeige erstattet. Genauso sollte es ablaufen.

Michael Welling, Geschäftsführer des VfL Osnabrück, bedankte sich bei den Duisburger Fans, die dabei halfen, den Täter ausfindig zu machen. Bei Magenta-TV sagte er: „Es kann nicht sein, dass wir immer nur Parolen formulieren, dass wir Sprüche auf T-Shirts kleben. Wir müssen reagieren, wenn so etwas passiert. Wir dürfen das im Fußball und in der Gesellschaft nicht akzeptieren.“

Laut Welling sei der betroffene Opoku „sehr, sehr fertig und nicht mehr in der Lage zu spielen. Das war mit ein Grund, dass wir gesagt haben, dann treten wir nicht mehr an.“ Schiedsrichter Winter bestätigte nach dem Spiel bei Magenta-TV, dass Affenlaute von der Tribüne gekommen seien. Der Vorfall ereignete sich, als Opoku eine Ecke ausführen wollte. Mitspieler Leroy Kwadwo kam zur Unterstützung und wurde dabei womöglich ebenfalls rassistisch beleidigt.

Winters Assistent hatte die Beleidigungen gehört und ihn umgehend informiert. Opoku sei laut Winter schockiert und kaum ansprechbar gewesen. Das zeigt, was es mit einem Menschen macht, auf diese Art und Weise beleidigt zu werden.

MSV-Präsident Ingo Wald verurteilte den Vorfall ebenfalls: „Das entspricht nicht unseren Werten, das entspricht nicht unserem Leitbild. Das ist grundsätzlich immer eine Minderheit, nur diese Minderheit stört und zerstört möglicherweise den Fußball.“

Das Problem hat aber eben nicht nur etwas mit „dem Fußball“ zu tun, was auch immer das ist. Es geht hier um Menschen, die nur aufgrund ihrer Hautfarbe auf das Übelste beleidigt werden. Da geht es erst einmal nicht darum, ob der Fußball zerstört wird, sondern das Leben von Menschen.

Der DFB begrüßte jedenfalls die Haltung des Schiedsrichters. Das Sportgericht wird noch darüber entscheiden, wie das Spiel gewertet wird. VfL-Geschäftsführer Welling merkte jedoch richtigerweise an, der Schutz vor Diskriminierung sei wichtiger als ein sportliches Ergebnis. Besser hätte man es wohl nicht sagen können.