Wenn Red Bull Salzburg heute Abend auf Vitória Guimaraes trifft, dann wird dies ein Déjà-vu für österreichische Fußballfans sein. Vor zwei Jahren warf der... Auf Altach folgt Salzburg: Vitória sollte heute seinen Österreich-Komplex behalten

Wenn Red Bull Salzburg heute Abend auf Vitória Guimaraes trifft, dann wird dies ein Déjà-vu für österreichische Fußballfans sein. Vor zwei Jahren warf der SCR Altach die Portugiesen aus der Europa-League-Qualifikation – und zwar mit zwei Siegen.

Ngwat-Mahop, Netzer, Aigner, Prokopic, Lienhart und ein Eigentor. Sechs Treffer in zwei Spielen machten die Vorarlberger zum klaren Sieger über Vitória und auf ein 2:1 zu Hause folgte ein eindrucksvoller 4:1-Sieg im Auswärtsspiel. Seit dem Ausscheiden gegen Altach spielte der Verein allerdings nicht mehr europäisch. In der vergangenen Saison musste man aufgrund des schwachen zehnten Endranges pausieren und heuer musste Vitória nicht in der Qualifikation ran, sondern war fix für die Gruppenphase qualifiziert.

Wenig Europacuperfahrung in der Neuzeit

In den letzten zwölf Jahren nahm Vitória fünfmal am Europacup teil. 2013/14 war man bereits fix für die Europa-League-Gruppenphase qualifiziert, in der man gegen Olympique Lyon, Betis Sevilla und den HNK Rijeka aber nur fünf Punkte holen konnte. 2011/12 scheiterte der portugiesische Klub klar und deutlich im Europa-League-Playoff an Atlético Madrid (0:2 a, 0:4 h), nachdem zuvor der FC Midtjylland ausgeschaltet wurde (0:0 a, 2:1 h).

Größte Stunden auf europäischer Ebene liegen lange zurück

Auf die europäischen Sternstunden wartet Vitória Guimaraes noch. Schöne Erfolge feierte man lediglich in der Saison 1996/97, als man immerhin den damals starken AC Parma aus dem UEFA-Cup warf, danach aber an Anderlecht scheiterte. 1986/87 schafften es die Weiß-Schwarzen sogar bis ins UEFA-Cup-Viertelfinale: Nach Erfolgen über Sparta Prag, Atlético Madrid und den FC Groningen war aber gegen Mönchengladbach Endstation.

Starke Vorsaison

Auf nationaler Ebene konnte der Klub in der vergangenen Spielzeit 2016/17 aber durchaus ein Ausrufezeichen setzen. Vitória wurde hinter dem Dreiergespann Benfica, Porto und Sporting Vierter und hing damit Sporting Braga ab, das damit erst zum zweiten Mal in den letzten acht Saisonen nicht in die Top-4 kam. Zudem schaffte es das Team bis ins Pokalfinale, wo erst gegen Benfica Lissabon Endstation war – daher auch die direkte Qualifikation für die EL-Gruppenphase.

Zähe Bilanz in den letzten Auswärtsspielen

Die laufende Saison begann dafür wieder ernüchternd. Sieben Punkte stehen auf dem Konto, das Torverhältnis nach fünf Partien beträgt 4:10, womit man gemeinsam mit Estoril und Chaves die meisten Gegentore aller Primeira-Liga-Klubs hinnehmen musste. Auch die Offensive ist noch nicht gut geölt, was vor allem für Auswärtsspiele gilt. Auf fremdem Rasen erzielte Vitória bisher noch keinen Saisontreffer, saisonübergreifend wartet man in der Liga auswärts seit etwa 280 Minuten auf ein Tor.

Zu Hause zweimal pflichtbewusst und einmal Kanonenfutter

Zu Hause erfüllte Guimaraes in der laufenden Saison weitgehend die Pflichtaufgaben, wenn auch jeweils mit Bauchweh. Gegen den Tabellenletzten Chaves gab es einen 3:2-Sieg, der Traditionsklub Boavista Porto wurde mit 1:0 bezwungen. Das erste Aufeinandertreffen mit einem Top-Team gab’s allerdings auch schon: Im Heimspiel gegen Sporting Lissabon, das nach fünf Runden trotz Punktemaximum nur Zweiter ist, setzte es eine 0:5-Niederlage. Schon nach 23 Minuten stand es 0:3.

Vitória heuer wieder ein Mittelständler

Nach momentanem Befinden dürfte sich Vitória in der neuen Saison wieder ein wenig in Richtung Mittelmaß bewegen. Die Mannschaft ist schlichtweg nicht komplett genug, hat mit der Europa League eine zusätzliche Belastung zu tragen, dafür aber kaum eine realistische Chance auf den Aufstieg in die nächste Runde. Die beiden Spiele – heute und am 23.November – werden für Salzburg essentiell sein. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich auch Marseille und Konyaspor an den Portugiesen bedienen werden, weshalb zwei volle Erfolge absolute Pflicht sind.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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