Im Rahmen einer mehrteiligen Serie präsentieren wir euch ausländische Stars und ehemalige einheimische Europalegionäre diverser so genannter exotischer Ligen. Welche Stars folgten im Herbst... Exotische Ligen und ihre Starlegionäre (1) – Japan

Im Rahmen einer mehrteiligen Serie präsentieren wir euch ausländische Stars und ehemalige einheimische Europalegionäre diverser so genannter exotischer Ligen. Welche Stars folgten im Herbst ihrer Karriere dem Reiz des Geldes und welche versuchten mit Wechseln in international wenig beachtete Ligen wieder einen Sprung auf die nächste Sprosse der Karriereleiter zu machen?

Calvin Jong-a-Pin (Shimizu S-Pulse)

Der 26-jährige Calvin Jong-a-Pin wurde in Amsterdam geboren und war einst U21-Teamspieler der Niederlande. Seine Vorfahren stammen aus Surinam und China. Der Abwehrspieler war lange Zeit Stammspieler beim SC Heerenveen und bei Vitesse Arnheim, doch im Jahr 2011 folgte ein überraschender Wechsel zu Shimizu S-Pulse, in die japanische J-League. Dort ist Jong-a-Pin unumstrittener Stammspieler in der Innenverteidigung.

Joshua Kennedy (Nagoys Grampus Eight)

Die längste Zeit seiner Karriere verbrachte Joshua Kennedy in Deutschland, wo er für den Karlsruher SC, den 1.FC Nürnberg, Dynamo Dresden, den 1.FC Köln, die Stuttgarter Kickers und den VfL Wolfsburg auf Torjagd ging. Nach fast neun Jahren in Deutschland wechselte der 30-fache australische Teamspieler nach Japan, wo der 30-Jährige in den letzten zwei Jahren Torschützenkönig wurde. Heuer hält er allerdings nur bei fünf Saisontreffern und hat damit gleich 15 weniger als der aktuelle Führende der Torschützenliste, Hisato Sato (Sanfreece Hiroshima).

Shunsuke Nakamura (Yokohama F-Marinos)

Mit 98 Länderspielen für Japan ist der mittlerweile 34-jährige Shunsuke Nakamura in seinem Heimatland eine Legende. Er ist zwar freilich kein Starlegionär der J-League, spielte jedoch im Laufe seiner erfolgreichen Karriere für Espanyol Barcelona, Reggina Calcio und vor allem Celtic Glasgow – und da auch in der UEFA Champions League. Seit nunmehr drei Jahren ist er in Yokohama bei seinem Stammklub angestellt. Er ist weiterhin ein Schlüsselspieler bei den F-Marinos und erzielte in den Jahren nach seiner Rückkehr 12 Ligatore.

Nemanja Vucicevic (FC Tokyo)

Bei 1860 München war er in der Saison 2006/07 ein Leistungsträger, beim 1.FC Köln ein Stammspieler mit wechselhaftem Erfolg. Danach wurde der heute 33-jährige Serbe Nemanja Vucicevic von Verletzungen zurückgeworfen und spielte zwischen 2009 und 2012 für Hapoel Tel Aviv, Kavala, Anorthosis Famagusta und Manisaspor. Zu Beginn der Saison nutzte er ein erfolgreiches Probetraining in der japanischen Hauptstadt, um sich einen Einjahresvertrag beim FC Tokyo zu sichern. Bisher wurde Vucicevic siebenmal eingewechselt und erzielte zwei Tore.

Fábio Simplício (Cerezo Osaka)

Der wohl spektakulärste Japan-Transfer dieses Jahres war der des 33-jährigen Brasilianers Fábio Simplício zu Cerezo Osaka. Der offensive Mittelfeldspieler hatte zuvor fast acht Jahre in Italien für die AS Roma, Palermo und Parma gespielt. Anfang August debütierte Fábio Simplício, der auch Länderspiel für Brasilien absolvierte, in der J-League. Bisher machte er neun Spiele für seinen neuen Verein und erzielte drei Tore.

Zlatan Ljubijankic (Omiya Ardija)

Bei der Weltmeisterschaft 2010 war Stürmer Ljubijankic (28), damals in Diensten von AA Gent in Belgien, Stammspieler im slowenischen Team. Nach über 150 Spielen für Gent wechselte er nun nach Japan und kam beim Abstiegskandidaten Omiya Ardija unter, für den er bisher ein Tor in sieben Spielen erzielte. Stammspieler ist Ljubijankic nicht – der 36-fache Teamspieler kommt häufiger von der Bank.

Milivoje Novakovic (Omiya Ardija)

Ljubijankics Landsmann Novakovic (33) ist sein Teamkollege bei Omiya Ardija. Der ehemalige Köln-Kapitän, der 2010/11 satte 17 Bundesligatreffer erzielte und in der Abstiegssaison an Ladehemmung litt, wechselte leihweise nach Japan und hält nach acht Spielen bei vier Treffern. Der baumlange Stürmer hat auch Österreich-Bezug: Er kickte von 1998 bis 2005 für fünf österreichische Klubs, darunter den LASK und Mattersburg.

Zdenko Verdenik (Omiya Ardija, Trainer)

Und auch der Trainer des aktuellen Tabellenfünfzehnten ist Slowene und obendrein ein alter Bekannter: Der mittlerweile 63-jährige Zdenko Verdenik arbeitete im Jahr 2000 erstmals in Japan, betreute insgesamt vier Klubs. Bevor er nach Japan wechselte, saß er in Wien-Favoriten auf der Trainerbank. Im April 1999 wurde er nach knapp zehn Monaten freigestellt und die Austria beendete die Saison auf dem siebten Tabellenplatz. Bevor er zu Omiya Ardija wechselte war er in der zweiten slowenischen Liga als Coach aktiv.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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