Der polnische Profi Jakub „Kuba“ Blaszczykowski lässt derzeit die Karriere in seiner Heimat bei Wisla Krakau ausklingen. Jenem Klub, bei dem er 2005 einst... Jakub Blaszczykowski übernimmt Wisla Krakau

Der polnische Profi Jakub „Kuba“ Blaszczykowski lässt derzeit die Karriere in seiner Heimat bei Wisla Krakau ausklingen. Jenem Klub, bei dem er 2005 einst den Durchbruch schaffte und offensichtlich ganz besonders in sein Herz geschlossen hat.

Denn obwohl Blaszczykowski für den polnischen Erstligisten selbst noch die Stiefel schnürt, darf er sich mittlerweile als Besitzer des Klubs bezeichnen: Gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern Tomasz Jazdzynski und Jaroslaw Krolewski übernimmt er den 13-fachen Meister. Nach Stimmrechten hatten Kuba und seine Partner zuvor bereits die Mehrheit im Verein, offiziell gehörte Wisla aber noch der Sportgesellschaft. Mit der Übernahme soll das finanzielle Aus verhindert werden.

Wisla kämpft dabei seit Jahren mit wirtschaftlichen Problemen. Bereits 2018 soll Blaszczykowski dem Verein rund 230.000 Euro geliehen haben. Als er im Februar des vergangenen Jahres zu seiner alten Liebe zurückkehrte, verzichtete er auf den Großteil seines Gehalts und gewährte Wisla gemeinsam mit Jazdzynski und Krolewski ein Darlehen von knapp einer Millionen Euro. Damit retteten sie den Klub vor dem Lizenzentzug, was den Gang in die vierte Liga bedeutet hätte.

Blaszczykowski wechselte 2007 von Wisla Krakau nach Deutschland zu Borussia Dortmund. Dort erlebte er wohl die erfolgreichste Zeit seiner Karriere, holte mit dem BVB 2011 die Meisterschaft sowie 2012 das Double aus Schale und Pokal. 2008 und 2010 wurde er zu Polens Fußballer des Jahres gewählt. In seiner Heimat gewann er 2005 den Meistertitel mit Wisla.

Starallüren waren dem Flügelspieler stets fremd. Nach seinem Abschied von der Borussia 2015, lag ihm angeblich ein lukratives Angebot vom Erzrivalen Schalke 04 vor. Dieses lehnte er jedoch mit der Begründung ab, das könne er den Fans seines Ex-Klubs nicht antun. In einem Interview mit dem deutschen Fußballmagazin 11Freunde sagte er 2018: „Ich brauche nicht viel. Meine Familie, mein Zuhause, Spielplätze für die Kinder, Fußball für mich.“

Der heute 34-Jährige musste dabei schon früh in seinem Leben einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Als Zehnjähriger wurde er 1996 Zeuge davon, als der Vater Zygmunt Blaszczykowskis Mutter erstach. „Ich werde nie verstehen, warum das passiert ist. ich werde mich immer fragen: Warum?“, erzählte er 2012 der britischen Sun.

Seine Tore widmet er stets der verstorbenen Mutter. Auch die für Wisla Krakau. Der Verein, den Blaszczykowski besonders in sein Herz geschlossen hat – und dessen Eigentümer er nun ist.