Im Jahr 2020 beleuchteten wir im Frühjahr die 60 größten Nachwuchstalente der Jahrgänge 2002 und 2003. Im Jahr 2021 nehmen wir uns die Supertalente... Megatalente Jahrgang 2004 (17): Sergey Pinyaev

Im Jahr 2020 beleuchteten wir im Frühjahr die 60 größten Nachwuchstalente der Jahrgänge 2002 und 2003. Im Jahr 2021 nehmen wir uns die Supertalente des Jahrgangs 2004, also aktuell 16- oder 17-jährige Spieler vor. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.

Sergey Pinyaev

ST, 16 (2.11.2004), RUS – Chertanovo Moskau

Noch nie bekam der kleine Moskauer Klub Chertanovo, derzeit Zweitligist in Russland, mehr als eine Million Euro Ablöse für einen seiner Spieler. Das dürfte sich mit Sergey Pinyaev ändern. Der 16-jährige Russe brach zuletzt alle denkbaren Rekorde und steht nicht nur deshalb bereits auf dem Sprung in eine größere Liga. Den Umweg über die russische Premier Liga wird der Stürmer wohl nicht gehen.

Er sieht noch richtig kindlich aus, mit seinen 16 Jahren und gerademal 167cm Körpergröße – aber Sergey Pinyaev hat bereits einige „Klassen“ übersprungen. Für die U16-Nationalmannschaft Russlands debütierte Pinyaev im Alter von 13 Jahren und neun Monaten. Bei seinem Klub Chertanovo kam er im Alter von 15 Jahren zu seinem Debüt und erzielte im dritten Spiel seinen ersten Treffer. Damit ist er der jüngste Nachwuchsnationalspieler, sowie der jüngste Debütant, Torschütze und Vorlagengeber in der Geschichte des russischen Profifußballs.

Pinyaev ist ein wendiger und äußerst schneller Stürmer, der die Räume hinter der Abwehr sucht und mit seinen akkuraten und sehr zielgerichteten Sprints den Verteidigern regelmäßig um die Ohren läuft. Auch sein Tempo mit dem Ball ist beeindruckend und gerade seine schnellen Beschleunigungen und Richtungswechsel stellen die Gegner immer wieder vor Probleme. Durch seine geringe Körpergröße und die Möglichkeit in Laufduellen auszuweichen, kommen seine Gegner nur schwer in Zweikämpfe mit dem russischen Ausnahmetalent. Auf Nachwuchsebene traf Pinyaev praktisch nach Belieben und in der laufenden Saison brachte er es bereits auf einen Treffer und fünf Assists in 22 Spielen für die Chertanovo-Kampfmannschaft.

Arbeiten muss der junge Russe natürlich noch an seiner körperlichen Konstitution, vor allem wenn er tiefstehenden Gegnern gegenübertritt, die über Physis ins Spiel kommen. In Russlands zweiter Liga zeigte er aber bereits, dass er auch hierfür gute Einfälle und Lösungen parat hat. Selbst in der Kampfmannschaft spekuliert man bereits häufig auf eine Art „Pinyaev Kick and Rush“, das auf Nachwuchsebene praktisch Programm war – Chertanovo versucht den Ball schnell nach vorne zu bringen und das Toptalent rührt kräftig um und deutet die Räume richtig. Der flinke Angreifer ist auch auf Profiebene bereits ein ständiger Gefahrenherd.

Sein Vertrag bei Chertanovo läuft noch bis Winter 2022 – es gibt also ausreichend Zeit für den aktuellen Eigentümer, Pinyaev zu Geld zu machen. Es könnte aber auch schnell gehen: Manchester United lud den Stürmer bereits zu zwei Probetrainings ein. Nach beiden vernahm man aus dem Lager der Red Devils, dass man in den letzten 15 Jahren keinen so guten Jungen auf Probe hatte. Der Traditionsklub will Pinyaev somit unbedingt verpflichten und bemüht sich bereits seit über zwei Jahren um das Talent. Einziges Manko: Pinyaev darf sich Man United erst anschließen, wenn er 18 Jahre alt ist – das wäre dann im November 2022, kurz vor seinem Vertragsende bei Chertanovo. Es bleibt abzuwarten, ob man einen „Workaround“ findet…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen