In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften,... „One-Season-Wonders“ (19): Alexander Schmidt (SKN St. Pölten)

In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften, ihre guten Leistungen aber nicht längerfristig bestätigen konnten. Hauptaugenmerk legen wir dabei auf die Torjäger. Das sind die „One-Season-Wonders“ des 21. Jahrhunderts in Österreichs höchster Spielklasse!

Alexander Schmidt

2020/21 beim SKN St. Pölten – 13 Saisontreffer

Seit jeher gilt der 193cm große Alexander Schmidt als eines der größten Sturmtalente Österreichs. 2017 gewann der Sohn einer senegalesischen Mutter und eines österreichischen Vaters mit Red Bull Salzburg sensationell die UEFA Youth League und danach schien er den klassischen Weg eines Red-Bull-Topspielers durchzumachen. Zunächst etablierte er sich in Liefering, danach wurde er zum Wolfsberger AC verliehen, um Spielpraxis auf hohem Niveau zu sammeln.

Das Leihgeschäft ins Lavanttal erwies sich aber als Rohrkrepierer und für Schmidt lief schlichtweg gar nichts zusammen. In 25 Spielen traf er kein einziges Mal, steuerte lediglich vier Assists bei. Dennoch wurde Schmidt unmittelbar danach, im Sommer 2020, vom LASK verpflichtet und wohl anfänglich eher als „Anlage“ betrachtet. Der LASK verlieh den Stürmer nämlich umgehend an den SKN St. Pölten.

In Niederösterreich blühte der damals 22-Jährige aber plötzlich auf. 13 Tore und drei Assists in 32 Spielen sprachen eine deutliche Sprache und Schmidt war einer der wenigen Lichtblicke in einer sonst schwachen St.Pöltener Truppe, die am Ende der Saison nach der Relegation auch absteigen musste. An Schmidt lag es allerdings nicht, spielte er doch unbekümmert auf und war am Ende sogar der siebtbeste Torschütze der heimischen Bundesliga.

Es folgte die logische Rückkehr zum LASK, wo er diesmal als Mitglied der Kampfmannschaft eingeplant war. In den nächsten 1 ½ Jahren sollte er auch immer wieder zu Einsätzen kommen, wenngleich er nie unumstrittener Stammspieler war. Unterm Strich standen nach 34 Pflichtspielen aber nur fünf Tore und drei Assists und der Ruf eines „Chancentods“. Zudem warfen den heute 25-Jährigen immer wieder Verletzungen, vor allem Oberschenkelprobleme zurück.

Im vergangenen September tat es Schmidt schließlich einem anderen österreichischen Stürmer, Daniel Nussbaumer, gleich. Nussbaumer wechselte einst von Altach zu Academico de Viseu in Portugals zweite Liga. Schmidt wechselte hingegen gleich in die höchste Etage und schloss sich dem FC Vizela an. Im Zuge eines Zweijahresvertrags wollte Schmidt neu durchstarten und beim kleinen Klub aus der Kleinstadt im Norden Portugals sollte es hierfür eine gute Basis geben.

Die Realität ist nun aber, dass Schmidt bei Vizela kaum eine Rolle spielt. Anfänglich spielte der Angreifer auch noch regelmäßig, aber seit Anfang November machte Schmidt nur noch zwei Spiele mit. Insgesamt stand er für Vizela bis dato neunmal auf dem Platz, sammelte aber noch keinen einzigen Scorerpunkt. Die starken Leistungen aus St. Pölten waren somit in einer mittlerweile mehrere Jahre andauernden Profikarriere nur eine Eintagsfliege und Schmidt läuft weiterhin dem gewaltigen Potential nach, das man ihm bereits in Teenagertagen nachsagte…

Seine bisherige Zeit in Portugal hatte sich Alexander Schmidt wohl anders vorgestellt, als nach seiner Unterschrift…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen