Rapids neues Trainergespann ist nun eine Woche im Amt und bereits jetzt lässt sich die Handschrift von Barisic erkennen. Die Übungseinheit wurde äußerst abwechslungsreich,... Es wird wieder intensiver: Bericht zum Training des SK Rapid am 24.4.2013

SK Rapid Wien (Logo, Wappen)Rapids neues Trainergespann ist nun eine Woche im Amt und bereits jetzt lässt sich die Handschrift von Barisic erkennen. Die Übungseinheit wurde äußerst abwechslungsreich, lautstark und intensiv gestaltet, verlangte den Spielern also ein hohes Maß an Konzentration und Engagement ab – Selbst nach einem hart umkämpften Blitzturnier und abschließendem Schusstraining aus der Distanz, beendeten einige Akteure erst nach Aufforderung des Trainerteams ihren Arbeitstag.

Verletzungsbedingter Engpass in der Verteidigung

gut 1Mit Ausnahme von Sonnleitner und Schrammel, der Extratrainingseinheiten vor Beginn des Mannschaftstrainings mit Athletiktrainer Steinbichler absolvierte, konnte abgesehen von den Langzeitverletzten Hofmann und Schimpelsberger der gesamte Kader am Training teilnehmen. Die Ausfälle zweier Außenverteidiger sind wohl auch ein Grund, wieso der junge linke Außenverteidiger Lukas Denner zum wiederholten Male am Training der Kampfmannschaft teilnahm.

Zu Beginn absolvierte die Mannschaft sehr ausgedehnte Koordinations- und Aktivierungsübungen ohne Ball, ähnlich dem Prozedere, welches die Rapid-Fans von der Aufwärmphase ihres Teams vor einem Pflichtspiel in geringerem Ausmaß kennen. Im Anschluss daran wurden willkürliche Paare gebildet, welche sich für einige Minuten mit weiten Pässen auf den Partner beschäftigten.

Auf der Jagd nach dem Ball

Für den anspruchsvollen Trainingsabschnitt bildeten sich vier Teams, welche zwei Station zu bewältigen hatten und stets mit einem anderen Vierergespann konfrontiert wurden.

Team 1: Gerson, Alar, Boyd, Prager, Boskovic

Team 2: Burgstaller, Heikkinen, Sabitzer, Kulovits

Team 3: Pichler, Wydra, Grozurek, Denner

Team 4: Starkl, Schaub, Katzer, Trimmel

gut bewegung nahBei der ersten Station mussten zwei Teams im Kreis stehend den Ball durch einmaliges Berühren zirkulieren lassen und zwei Spieler in der Mitte versuchen, das Spielgerät zu erobern. Einzig Mittelfeldstratege Boskovic nahm nur an dieser Übung teil. Extramotivation für beide Parteien verlieh dabei das laute Mitzählen der aktuellen Ballstafette, oftmals in Person von Harald Pichler. Diese Aufgabe wurde von Co-Trainer Jancker geleitet, welcher die Spieler zum einen immer wieder energisch und mit deutlichen Worten antrieb und zum anderen nicht vor deutlicher Kritik zurückscheute, wenn Einzelne kurz an Spannung oder Intensität verloren. Nach der absolvierten Übung kam es im Bedarfsfall zu konstruktiver Einzelkritik und Verbesserungsvorschlägen.

Herausforderung Blitzturnier

gut gut vor happelStation zwei wurde von Barisic betreut. Hier wurde auf einem Drittel des Feldes ein Blitzturnier gespielt, wobei sich die drei Torhüter mannschaftsunabhängig abwechselten. In temporeichen Spielen wurde dabei viel Wert auf die schnelle Verarbeitung des Balls, Antizipation und das Umschalten von Defensive auf Offensive gelegt. Verschnaufpausen gab es nur nach Unterbrechungen des Trainerteams, ansonsten waren die Spieler ununterbrochen mit Angriffsspiel oder Verteidigung beschäftigt und die Torhüter stets dazu angehalten, nach einem Gegentor oder Abstoß den Ball so schnell wie möglich wieder ins Spiel zu bringen. Der Neo-Trainer kommentierte das Geschehen die gesamte Zeit über lautstark und auch bei den Spielern war erhöhte Intensivität und Engagement festzustellen. Eine wichtige Botschaft, die das Team zudem immer wieder zwischen den Zeilen vermittelt bekam: „Ihr sollt euch was trauen und dürft Fehler machen – absolut kein Problem. Bessert sie aus, oder macht es zumindest beim nächsten Mal besser.“

gut trainingsmatchStellvertretend für das Ziel der Übung erhielt Guido Burgstaller Sonderlob. „Gut zurückgelaufen, gut umgeschalten, genau des is es“, ließ Barisic seinen Schützling wissen. Im Bedarfsfall betrat er den Trainingsplatz und veranschaulichte seinen Spielern, was er von ihnen in der Praxis verlangte. Die motivierende und engagierte Vorstellung von Barisic färbte auch auf seine Schützlinge ab. Nach gelungenen Aktionen gab es Anerkennung von den Mitspielern, bei Fehlverhalten schreckte man auch nicht davor zurück, sich untereinander deutlich die Meinung zu sagen – ein Attribut, welches in den letzten Wochen und Monaten oft vermisst wurde.

1 maric angeschlagenEin weiterer Indikator für die gesteigerte Intensität waren verhältnismäßig harte Zweikämpfe und Tacklings, die Spieler gingen also im wahrsten Sinne des Wortes an ihre Schmerzgrenze. Der dritte Torhüter Maric musste nach einer erlittenen Attacke sogar für einige Minuten aussetzen.

Scharfschützen in Grün-Weiß, aber bitte ohne Theater

1 schussübung weitIn der letzten Übung der Trainingseinheit konnten die unterlegenen Teams des Blitzturniers ihre Leistungen vergessen machen, in dem sie aus ruhenden Bällen einen der drei Torhüter aus rund 18 Metern bezwangen. Auch wenn diese Übung Spaß machen sollte und für einen lockeren Abschluss sorgte, verlangte das Trainerteam „Tore schießen zu wollen und kein Theater zu machen“. Bei dieser Übung fiel besonders Thomas Prager positiv auf – sämtliche Versuche zeichneten sich durch Präzision in Richtung Kreuzeck und enorme Schussstärke aus.

1 schussübung nahIn den nachfolgenden Videos könnt ihr sehen, wer bei seinem Team für Begeisterungsstürme sorgte und wer sich von den Mannschaftskollegen auf die Schippe nehmen lassen musste. Der Videobeweis wird in diesem Falle zwar nicht erbracht, aber den Schuss eines Spielers kommentierte Jancker mit spitzbübischem Grinsen: „Den hätt‘ sogar ich gehalten“.

Nach Beendigung des offiziellen Trainings, verweilten ein paar Spieler, wie zum Beispiel Gerson, Boyd, Grozurek am Platz und traten zum Elfmeterduell gegen Maric an. Erst nach Aufforderung des Trainerteams beendeten auch diese Herren ihren Arbeitstag. Es gibt wahrlich besorgniserregendere Merkmale für die Moral und Motivation einer Mannschaft.

Der Mannschaft bereiten die neuen Trainingsmethoden sichtlich Freude, man kommuniziert wesentlich mehr und auch wenn der Spaß nicht zu kurz kommt, weiß jeder Spieler, dass von ihm vollster Einsatz und Engagement verlangt wird und einreißender Schlendrian sofort unterbunden wird. Es wird sich weisen, welche Attribute das Team am Samstag im nächsten „Knaller“ gegen Red Bull Salzburg zum Vorschein bringt und ob man die Handschrift des neuen Trainers auch unter Wettbewerbsbedingungen erkennen kann.

Alle Fotos vom Training findet ihr in der Galerie des Austrian Soccer Board!

Und hier nun alle Videos vom Training:

Daniel Walter, abseits.at

Daniel Walter

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