Michael Liendl ist naturgemäß heiß begehrt. Der 36-jährige, gebürtige Grazer, der in Vorarlberg aufwuchs, gab erst vor kurzem sein Aus beim Wolfsberger AC nach... Bundesligaklubs steigen in Poker um Liendl ein

Michael Liendl ist naturgemäß heiß begehrt. Der 36-jährige, gebürtige Grazer, der in Vorarlberg aufwuchs, gab erst vor kurzem sein Aus beim Wolfsberger AC nach vier Jahren bekannt. Nun reißen sich mehrere Klubs um die Dienste des Spielmachers.

Der routinierte Linksfuß hat offenbar noch nicht genug. Und dafür gäbe auch keinen Grund, denn die Leistungsdaten des Spielmachers haben’s weiterhin in sich. In der laufenden Saison kam er auf acht Tore, sechs Assists und zehn Assist-Assists in 30 Bundesligaspielen. Zudem weist Liendl eine interessante Cup-Bilanz auf: In fünf Pokalpartien erzielte er zwar kein Tor, bereitete aber gleich zehn vor. Dass er insgesamt über 3.000 Minuten auf dem Platz stand, spricht auch für seine Fitness.

Dennoch steht mit dem Ende seines WAC-Vertrags ein Tapetenwechsel an. Bis zuletzt galt es am wahrscheinlichsten, dass Liendl zum GAK wechseln würde, wo er bereits im Nachwuchs kickte. Der Zweitligist ist aktuell Siebter, möchte aber nächstes Jahr endlich wieder angreifen, nachdem man nun schon wieder seit drei Jahren im Profigeschäft dabei ist.

Nun bekommen die Grazer aber heiße Konkurrenz am Transfermarkt: Laut der Kleinen Zeitung meldete sich nun auch die SV Ried um eine Verpflichtung an. Das würde durchaus Sinn machen, zumal der 30-jährige Spielmacher Stefan Nutz bei größeren Klubs, wie der Wiener Austria, auf dem Zettel stehen soll. Oberösterreich wäre Neuland für Liendl, der in Österreich auf Profilevel bisher für Kapfenberg, die Austria und zweimal für den WAC kickte – einmal 1 ½ und einmal vier Jahre.

Kein Neuland wäre demnach Kärnten: Der SK Austria Klagenfurt steigt offenbar ebenfalls in den Poker um den Offensivspieler ein, der morgen sein 300. Bundesliga-Spiel bestreiten könnte. Bisher erzielte Liendl in Österreichs höchster Spielklasse 70 Tore und 98 Assists. Bei den Klagenfurtern wird es im Sommer einen großen Umbruch geben – zehn Spieler verlassen den Verein. Unter anderem Patrick Greil und Rajko Rep, also Optionen für Liendls Position im Mittelfeld. Ein Wechsel zur Klagenfurter Austria hätte aber angesichts der langen WAC-Vergangenheit des Routiniers einen durchaus pikanten Beigeschmack.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen