Nach der Oktober-Länderspielpause betrachten wir wieder die Bilanzen der Topklubs der österreichischen Bundesliga in den unmittelbar folgenden Meisterschaftspartien rückblickend bis ins Jahr 2000. Wie... Die Spitzenklubs nach der Länderspielpause im Oktober

Nach der Oktober-Länderspielpause betrachten wir wieder die Bilanzen der Topklubs der österreichischen Bundesliga in den unmittelbar folgenden Meisterschaftspartien rückblickend bis ins Jahr 2000. Wie im September war kein Spieler der Top 4 in den Startformationen, ob die Ergebnisse im Oktober 2012 ähnlich überzeugend ausfallen wie vor einem Monat wird sich zeigen. Auch im Oktober zeigt sich, dass sich die Gegner der Spitzenmannschaften nach der Länderspielpause als alles andere als dankbare Punktelieferanten zur Verfügung stellen.

Kurzer Rückblick auf September

Wir erinnern uns: nach den Septemberpausen holten die Top 4 der Bundesliga durchschnittliche 47% der möglichen Punkte und gewannen nur ein Drittel ihrer Spiele. Es gab in 13 Saisonen nur neun direkte Duelle, wo man sich gegenseitig die Punkte wegnehmen konnte. Am besten schnitten die Wiener Austria und Salzburg (je 54%) ab, die schlechtesten Ergebnisse lieferte Rapid (magere 33%), das die mit Abstand meisten Heimspiele bestreiten durfte, daraus aber überhaupt kein Kapital schlagen konnte.

Auch im Oktober mehr Schatten als Licht

Insgesamt wurden wie im September von allen vier Mannschaften 47% der möglichen Punkte geholt. Spitzenreiter hier wieder die Austria mit 61%, Sturm verbesserte sich zum Vormonat, Salzburg verschlechterte sich auf jeweils 50%. Schlusslicht bildet auch im Oktober Rapid, das die Septemberbilanz mit nun 28% sogar noch unterbieten konnte. Die Hütteldorfer haben derzeit auch die mit Abstand längste sieglose Zeit: seit dem 2:0 am Tivoli 2004 wird auf einen Sieg nach der Oktoberpause gewartet – keine guten Voraussetzungen vor dem Auswärtsderby am Sonntag.

Auch die Siegbilanz ist weiterhin keine rosige: konnte man im September gerade ein Drittel der Spiele gewinnen, sind es im Oktober zwar schon 38%, das kann aber nur weiterhin zu wenig sein für die hohen Ansprüche der Spitzenteams. Am besten auch hier die Violetten, die immerhin die Hälfte ihrer Partien gewinnen konnten, Salzburg und Sturm folgen mit 42%, letzter wieder einmal Rapid mit nur zwei Siegen in 12 Spielen. Die Grünen, im September noch Remis-Könige, führen im Oktober die Niederlagenstatistik überlegen an: jede zweite Partie ging verloren, Salzburg und Sturm verlieren jedes dritte Spiel, die Austria verlor hingegen nur zwei von 12 Spielen.

Heim- vs. Auswärtsbilanz

Rapid hatte im September noch 11 von 13 Spielen daheim, im Oktober waren es nur vier. Aber sogar in diesen Partien ist die Bilanz mit nur einem Sieg (im Jahr 2000 2:1 gegen Bregenz), zwei Remis und einer Niederlage mehr als schwach. Die anderen Teams hatten sieben bzw. acht Heimspiele, dabei zeigt sich Salzburg mit 3-2-3 ähnlich durchwachsen wie Rapid. Die Austria mit 4-3-1 hat die prozentuell meisten Heimpunkte zu Buche stehen, Sturm mit 4-1-2 die prozentuell meisten Heimsiege.

Die Auswärtsergebnisse offenbaren Ähnliches: Austria und Salzburg sind die besten Auswärtsteams, holen auch die prozentuell meisten Siegen (je zwei aus vier). Sturm ist mit einer Bilanz von 1-2-2 durchwachsen, und jeder Gegner, der Rapid im eigenen Stadion zu Gast hat, darf sich freuen: nur ein Auswärtssieg (Tirol 2004, s.o.) bei zwei Remis und fünf Niederlagen zeigt einmal mehr die Hilflosigkeit der Grünen nach Länderspielpausen.

Noch weniger direkte Duelle als im September

Waren im September noch unterdurchschnittliche neun direkte Duelle zu spielen, gab es im Oktober bisher derer nur sieben (das Wiener Derby als achtes Spiel folgt am Sonntag). Dafür gab in zwei Jahren (2007 und 2009) jeweils zwei direkte Duelle, 2009 sogar mit denselben Ergebnissen, nämlich 1:0-Heimsiegen der Austria gegen Salzburg und von Sturm gegen Rapid. Wie im September blieb die Austria bisher auch im Oktober ohne Niederlage in direkten Duellen (1-2-0), holte damit aber nicht die prozentuell meisten Punkte. Hier liegt Sturm mit 2-0-1 und 67% vor Salzburg (2-1-1, 58%). Wie fast schon üblich findet sich Rapid mit 0-1-3 und 8% am Ende dieser Wertung, auch im September konnten die Grünen ja kein direktes Duell gewinnen. Der einzige Punkt wurde allerdings im Derby 2007 geholt, vielleicht gelingt dieses „Wunder“ auch am Sonntag.

Fazit

Nur in den Oktobern 2000 und 2008 blieben die vier Teams ungeschlagen, 2000 sogar mit vier Siegen, das gelang im September noch nicht. Dreimal blieben die Mannschaften allerdings auch ohne Sieg (2002 und 2003 nur je ein Remis, 2011 drei Remis). Wieder ist Rapid der dankbarste Gegner, wieder die Austria der Unangenehmste, Wettfüchse könnten mit den Erkenntnissen ihre Freude haben. Mit 47% der möglichen Punkte gleichen die Ergebnisse jenen im September, ein Trend scheint sich abzuzeichnen – die Länderspiele scheinen massiven Einfluss auf die Leistungen und Ergebnisse der Spitzenteams zu haben, insbesondere mit den beiden letzten Jahren hat dies aber nichts mit der Anzahl der abgestellten Spieler oder deren Einsatzminuten zu tun. Wir werden nach der Märzpause analysieren, ob sich die Erkenntnisse des Herbstes weiter verfestigen.

Autor: Christian Ditz, abseits.at

Christian Ditz

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