Im kommenden Sommer laufen bereits drei Verträge und zudem drei Leihgeschäfte aus – zudem verlässt Marco Grüll den Klub bereits fix in Richtung Bremen.... Rapid arbeitet an Verbleib von Terence Kongolo

Im kommenden Sommer laufen bereits drei Verträge und zudem drei Leihgeschäfte aus – zudem verlässt Marco Grüll den Klub bereits fix in Richtung Bremen. Bei den meisten Spielern ist klar, in welche Richtung es geht, aber bei einer Personalie wird sich Rapid um einen Verblieb bemühen.

Es ist recht wahrscheinlich, dass Vertragsverlängerungen für Thorsten Schick, Michael Sollbauer und Ersatzkeeper Bernhard Unger kein Thema sein werden. Alle drei spielten unter Neo-Coach Klauß eher eine untergeordnete bzw. sogar keine Rolle. Auf diesen Positionen dürfte Rapid wohl weitgehend aus dem eigenen Nachwuchs nachrüsten.

Den Leihvertrag von Neraysho Kasanwirjo mit Feyenoord Rotterdam wird Rapid höchstwahrscheinlich nicht verlängern können. Für den Rechtsverteidiger, der in Rotterdam noch einen Vertrag bis 2027 besitzt, ist eine Rückkehr denkbar, aber auch ein anderer, möglicherweise größerer Leihpartner könnte sich anbieten, auch weil der Niederländer in den letzten Spielen einen klaren Aufwärtstrend zeigte.

Ob Isak Jansson längerfristig an den Verein gebunden wird, wird sich noch weisen, ist aber nicht unwahrscheinlich. Einerseits soll die Kaufoption für den jungen Schweden sehr niedrig sein, andererseits zeigte Jansson bereits gute Ansätze und Rapid wird auf den Flügelpositionen nach dem bevorstehenden Grüll-Abgang Handlungsbedarf haben – auch in der Breite, weil etwa Thierry Gale noch länger aufgrund seines Kreuzbandrisses fehlen wird.

Pechvogel Kongolo steigerte sich deutlich

Spannend wird aber vor allem die Personalie Terence Kongolo. Der 30-jährige Niederländer kam am letzten Sommertransfertag eher als Notnagel, weil Rapid kurzfristig auf die schwere Verletzung von Nenad Cvetkovic reagieren musste. Kongolos Start bei Rapid war holprig: Zwar zeigte er von Anfang an gute Ansätze, flog aber in seinen ersten acht Pflichtspielen dreimal mit Rot vom Platz.

Der vierfache niederländische Nationalspieler stabilisierte sich jedoch zuletzt merklich und ist neben Leopold Querfeld aus Rapids Innenverteidigung kaum wegzudenken. Speziell sein sauberes Aufbauspiel und Sicherheit als tiefer Passanker stechen hervor. Zudem verbesserte der Routinier aber auch sein Timing in Zweikämpfen und Luftduellen, wodurch er nicht mehr so anfällig ist, wie in seinen ersten Spielen, als man ihm auch mangelnde Spielpraxis und Sicherheit noch ansah.

Starke statistische Werte

Auch ein Blick auf die Statistiken unterstreicht die Wichtigkeit Kongolos für Rapids Defensive und das Aufbauspiel: Der gebürtige Schweizer gewann bei Rapid 72,7% seiner Zweikämpfe und Kopfballduelle, kommt auf über zwölf Balleroberungen (bzw. positive Ballbesitzwechsel) pro Spiel, weist trotz seines meist progressiven Passspiels eine hohe Erfolgsquote von 87,5% auf. Gleich in sieben seiner elf Pflichtspieleinsätze gewann er all seine Defensivduelle.

Auch der Körper hält

Eine der größeren Sorgen war zudem Kongolos Körper, nachdem er speziell in seiner England-Zeit mit zahlreichen Problemen zu kämpfen hatte und kumuliert fast zwei Jahre ausfiel. Bei Rapid fehlte er lediglich einen Monat wegen Hüftproblemen, ansonsten scheint sein Körper allerdings mitzuspielen. Die Routine, die er mitbringt, kann auch in Zukunft ein guter Gegenentwurf zu Nenad Cvetkovic’ physischer Herangehensweise werden. Aufgrund des zu erwartenden Abgangs von Leopold Querfeld muss Rapid zudem auch in der Breite vorbauen. Es ist nicht anzunehmen, dass Querfeld direkt durch Kongolo ersetzt wird, allerdings muss auch der wahrscheinliche Sollbauer-Abgang mitbedacht werden.

Interesse an ÖFB-Youngster bestätigt

Allgemein dürfte die Innenverteidigung bei Rapid einigen Veränderungen unterzogen werden. So bestätigte Markus Katzer auch bereits, dass U19-Teamverteidiger Filip Milojevic von Bayer Leverkusen ein Thema sein soll und sich ein Transfer speziell bei einem Wiederaufstieg der zweiten Mannschaft in die 2. Liga perfekt anbieten würde.

Deutlich geringeres Gehalt für Kongolo

Aktuell bezieht Kongolo noch die Einkünfte aus seinem teuren Fulham-Vertrag, der aber im Sommer ausläuft. Rapid könnte den Niederländer also ablösefrei verpflichten und muss ihm finanzielle Einbußen „schmackhaft“ machen. Da Kongolo aber bereits signalisiert haben soll, dass er sich einen Verbleib vorstellen kann, dürften die Wiener bei „TK“ eine gute Verhandlungsposition haben.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen