Rapid gewann am Sonntagabend das Derby gegen die Wiener Austria mit 3:1. abseits.at liefert auch diesmal wieder eine „Doppelanalyse“, in der unser Austria-Experte... Rapid siegt als hungrigeres Team: Die große abseits.at Derby-Analyse!

 

Rapid gewann am Sonntagabend das Derby gegen die Wiener Austria mit 3:1. abseits.at liefert auch diesmal wieder eine „Doppelanalyse“, in der unser Austria-Experte Dalibor Babic die Leistung der Austria und Daniel Mandl die Leistung des SK Rapid analysiert.

Die Vorzeichen versprachen eigentlich für beide Teams nichts Gutes. Der Saisonstart verlief sowohl für die Austria, als auch für Rapid nicht nach Wunsch und zahlreiche Ausfälle – speziell in den Defensivreihen beider Teams – sorgten im Vorfeld für Kopfzerbrechen bei beiden Trainern. Im Nachhinein ging Didi Kühbauer mit seiner „Not“ besser um, was wohl auch der etwas höheren Qualität des SK Rapid geschuldet war.

Systemumstellung bei der Austria

Ebenso wie Erzrivale Rapid, plagten die Austria Personalsorgen. Gleich vier (!) Innenverteidiger fielen gleichzeitig aus, da auch Neuzugang Palmer-Brown im letzten Spiel die rote Karte sah und aussetzen musste. Daher war Austria-Trainer Ilzer mal wieder zu Umstellungen gezwungen und musste sich etwas einfallen lassen.

Man versuchte es mit einer Systemumstellung auf eine Fünferkette und lief in einem 5-2-2-1/3-4-2-1 auf. Der Plan dahinter war, dass man mit einem Mann mehr im Abwehrzentrum die Abstände enger halten konnte und gleichzeitig eine gewisse Flexibilität erlangen könnte, da man auf die pendelnde Fünferkette zurückgreifen und die Violetten so zwischen Dreier, Vierer- und Fünferkette hin- und herwechseln konnten. Vor allem die beiden Flügelverteidiger konnten immer wieder nach vorne durchschieben und die gegnerischen Außenverteidiger stellen, während die Abwehr nachrückte und nach links oder rechts „pendelte“.

Monschein orientiert sich in Sechserraum und auf Dibon

Gegen den Ball versuchte die Austria zu Beginn überwiegend nicht zu hoch zu attackieren und wollte stattdessen eher die Räume enghalten. Stürmer Monschein stellte sich in der ersten Pressinglinie zwischen den Innenverteidigern auf und orientierte sich einerseits auf den Sechserraum und andererseits auf den spielstärkeren Dibon, um das Spiel vermehrt auf den spielschwächeren Innenverteidiger Barac zu lenken.

Abwechselnd 1-2 und 2-1 Staffelung

Währenddessen lauerten die beiden „Halbstürmer“ Sax und Grünwald eine Etappe tiefer und hatten eine spezielle Aufgabe, nämlich sich um die beiden Sechser von Rapid zu kümmern und diese abzudecken, damit sie nicht angespielt werden konnten. Situativ attackierte man auch weiter vorne und versuchte den langen Ball zu erzwingen, weshalb in dem Fall Sax oder Grünwald auf eine Höhe mit Monschein rückten und die beiden Innenverteidiger ins Visier nahmen, während sich dahinter der Zehner am ballnahen Sechser orientierte. So wechselten die Violetten immer wieder zwischen einer 1-2 und 2-1 Staffelung.

Ordentliches Flügelpressing

Mit dieser Vorgehensweise konnte man das Aufbauspiel von Rapid durchs Zentrum weitestgehend neutralisieren und den Rivalen auf die Außenbahnen lenken. Sobald dann der Außenverteidiger von Rapid den Ball bekam, rückte der violette Flügelverteidiger nach vorne und wurde vom Halbverteidiger abgesichert, der den gegnerischen Flügelspieler abdeckte. Dieser Mechanismus funktionierte nach gewissen Startschwierigkeiten recht ordentlich und dadurch hatten die Gäste Probleme, sauber nach vorne zu kommen.

Austrias Probleme bei Rapids Verlagerungen

Die größten Probleme hatte die Austria, wenn Rapid den Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte sichern und schnell die Seite verlagern konnte. Dadurch wurde das Verschieben der Abwehrkette einige Male auf die Probe gestellt. Speziell auf der linken Seite hatte man damit einige Schwierigkeiten, da Rapid diese Zone gezielt mit Auer, Murg und dem ausweichenden Fountas zu überladen versuchte und Durchbrüche zu kreieren.

Rapid schafft Überzahl am rechten Flügel

Bei schnellen Verlagerungen auf den Flügel standen die violetten Gastgeber oft vor dem Problem, dass mit dem Flügelverteidiger und dem Sechser meist nur zwei Spieler schnellen Zugriff bekamen, während Rapid allerdings mit drei Spielern eine Überzahlsituation schuf. So hatten nahezu alle gefährlichen Situationen ihren Ausgangspunkt über die rechte Seite von Rapid bzw. die linke Defensivseite der Austria, da man mit dem Zugriff in dieser Zone große Probleme hatte. Daraus resultierte auch die frühe Führung von Rapid, wobei Abwehrspieler Jarjue mit einem Fehler diese erst ermöglichte.

Veilchen finden mit Ausgleich besser ins Spiel

Doch es dauerte nur wenige Minuten bis die Austria den Ausgleich besorgte. Nachdem man im Pressing die Passwege nach vorne gut zustellte und Barac zu einem Rückpass zwang, spritzte Stürmer Monschein dazwischen und nutzte dieses Geschenk zum 1:1. Dieser Treffer gab den Violetten zumindest etwas Selbstvertrauen und man fand zurück ins Spiel. Nach dem Tor konnte die Austria das Spiel ausgeglichener gestalten und sogar leichte Feldvorteile sich erspielen. In der Defensive ließ man bis zur 35. Spielminute nichts zu und stand recht kompakt, während man in der Offensive über den giftigen Monschein und den offensivfreudigen Klein ein paar Mal gefährlich ins letzte Drittel kam.

Bei Ballbesitz Zentrum vernachlässigt

Generell versuchte es die Austria sehr viel über die beiden offensiven Flügelverteidiger und mit Flanken in den Strafraum, da Rapid die beiden Halbstürmer Grünwald und Sax meist gut abdeckte und nicht ins Spiel kommen ließ. Problematisch war aber der Spielaufbau, da man das Zentrum gar nicht ins Spiel brachte und die beiden Sechser nur wenige Ballkontakte sammelten, da sie von den Verteidigern kaum angespielt und gesucht wurden. So war die Austria dazu verdammt, über den Flügel nach vorne zu kommen, was sie allerdings ausrechenbar machte.

Gute Stilmittel am Flügel nicht ausreichend ausgereizt

Man tat sich somit schwer, konstruktiv nach vorne zu kommen und es schlichen sich viele Fehlpässe in das Offensivspiel der Violetten ein. Am ehesten funktionierte die Spieleröffnung noch, sofern die beiden Halbeverteidiger nach vorne stachen und Drei-gegen-Zwei-Überzahlsituation auf dem Flügel geschaffen wurden. Dieses Mittel forcierte man allerdings insgesamt zu wenig und schlug auch kaum Kapital daraus, was eine verpasste strategische Gelegenheit war.

Mehr Masse fürs Austria-Mittelfeld

So beschränkte sich das Offensivspiel meist auf Angriffe über die Flügel und Flanken in den Strafraum, wodurch man immerhin gelegentlich für Gefahr sorgen konnte. Austria-Trainer Ilzer entschied sich noch vor der Halbzeit den inferioren und zudem rotgefährdeten Jarjue frühzeitig vom Feld zu nehmen, wodurch man zu einer erneuten Systemumstellung genötigt war. Fortan lief man bis zur Halbzeit in dem gewohnten 4-Raute-2/4-3-2-1 auf und verstärkte damit das Mittelfeldzentrum zusätzlich, um besseren Zugriff auf das Mittelfeld von Rapid zu bekommen. Bis zur Halbzeit tat sich nicht mehr viel und es blieb beim 1:1.

Austria fahrig und ungenau

Kurz nach der Halbzeitpause schlug es bei den Violetten wieder hinten ein und konnte Rapid nach einem unnötigen violetten Ballverlust in der Vorwärtsbewegung das 2:1 erzielen. Damit war die Austria noch mehr gefordert, spielerische Lösungen gegen den kompakten und tiefstehenden Block des Rivalen zu finden. Doch so richtig in einen Spielrhythmus fand man nicht hinein, was mehrere Gründe hatte. Einerseits machte Rapid die Räume mit dem 4-4-2 im Zentrum recht eng und zwang die Austria auf die Flügelzone, andererseits zeigte man auch weiterhin zu wenig Präsenz aus dem Sechserraum heraus, um diese Region dennoch bespielen zu können. So blieb man weiterhin leicht ausrechenbar und spielte sich oft auf den Flügel fest und blieb hängen, kreierte also kaum Durchbrüche.

Kein systematisches Positionsspiel in der Offensive

Das Positionsspiel der Offensive ließ auch oft zu wünschen übrig und die Bewegungen harmonierten nicht miteinander. Es schien so, als würde jeder sein eigenes Süppchen kochen. Die Stürmer öffneten sich nur selten gegenseitig Räume und standen zu weit auseinander, oder man ballte sich im Zentrum und stand sich quasi auf den Füßen, was auch das Kombinationsspiel nicht gerade erleichterte. Eine balancierte und strukturierte Offensive war daher meist nicht zu sehen. So blieb die Fehlpassquote in der Offensive hoch und die violetten Gastgeber waren kaum in der Lage, das Spielgerät über mehrere Stationen laufen zu lassen und den Gegner auszuspielen. Gefährlich blieb man nur nach zwei Standards und einem Konterangriff, aus dem man mit mehr Kaltschnäuzigkeit den Ausgleich hätte erzielen können.

Auch Brechstange nützte nichts

Austria-Trainer Ilzer brachte noch einen dritten nominellen Stürmer ins Spiel und setzte alles auf eine Karte, um den Ausgleich mit der Brechstange zu erzwingen. Doch die langen Bälle verteidigte das kopfballstarke Innenverteidiger-Duo von Rapid sehr souverän und so kamen die Violetten in der Schlussphase zu keiner richtigen Ausgleichschance mehr. Durch das erhöhte Risiko kam stattdessen Rapid zu vielen Konterszenen und eine davon nutzte man zum 3:1, was das Schicksal der Austria endgültig besiegelte und die Veilchen ins Tal der Tränen stürzte.

Austria-Analyse von Dalibor Babic

 

Rapid-Trainer Didi Kühbauer überraschte mit seiner Aufstellung und brachte mit Dalibor Velimirovic und Koya Kitagawa zwei Startelfdebütanten. Angesichts der Aufstellung von Schobesberger und Fountas war anfänglich nicht ganz klar, mit welcher Formation der Rapid-Coach operieren lassen würde. Das System entpuppte sich als 4-4-2/4-2-3-1-Hybrid, das stark von der offensiven Flexibilität der Tempospieler profitierte. Positionswechsel erschwerten der Austria die Zuordnung.

Kein grün-weißes Offensivpressing

Das mangelhafte Offensivpressing war in letzter Zeit häufig ein Kritikpunkt am Rapid-Spiel. Auch im Derby entschied sich Rapid nicht für frühes Anlaufen und das konsequente Unterdrucksetzen des Gegners, obwohl dieser durch die vielen Defensivausfälle mit Ansage nicht aufbaustark war. Diese Herangehensweise war am Ende sogar ein Trumpf für die Hütteldorfer, was beweist, dass Pressingkonzepte stark auf den jeweiligen Gegner abgestimmt werden müssen.

Austria muss über ungefährliche Zonen aufbauen

Rapid verzichtete praktisch komplett auf Offensivpressing (Kitagawa schob nur mit dem Ball mit) und ließ die ohnehin recht bald verunsicherte Austria-Hintermannschaft aufbauen. Mit von Beginn weg guter Staffelung wurde die Mitte zugestellt und da die Austria im Ballbesitzspiel den Sechserraum vernachlässigte, konnten die Veilchen nur über „ungefährliche Zonen“ und kurzfristige Flügelüberladungen oder individuelle Flügeldurchbrüche nach vorne kommen. Die Mitte hatte Rapid auch durch die Passsicherheit und die höhere Konsequenz in der Zweikampfführung gut im Griff.

Dibons Ballgewinn im Mittelfeld leitet Führung ein

Wenn die Austria die erste – ohnehin tief stehende – Pressinglinie der Hütteldorfer überspielte, sorgten die herausrückenden Rapid-Abwehrspieler dafür, dass das Mittelfeld sogar noch massiver wurde. So geschehen vor dem 1:0 für die Hütteldorfer, als Christopher Dibon bis ins Mittelfeld vorstieß und den Ball gewann, der schließlich zum Führungstreffer führte.

Anfänglich große Vorsicht im grün-weißen Aufbauspiel

Dass Rapid anfänglich im Aufbau Probleme hatte, war auch der brisanten Ausgangslage geschuldet. Eine Niederlage wäre eine kleine Katastrophe gewesen und so war die oberste Maxime, keine Fehler beim Herausspielen zu machen. Deshalb baute Rapid häufig über die Flügel auf, was aber gerade über den sehr präzise agierenden Stephan Auer gut funktionierte. Während Ullmanns Seite eher vernachlässigt wurde, fungierte Auer phasenweise fast schon als der Spieler, dessen Pässe nicht nur die größte Qualität, sondern auch den größten Raumgewinn mit sich brachten.

Kommunikationsfehler sorgt für Austria-Ausgleich

Aber gerade wenn man mutlos und auf große Vorsicht bedacht aufbaut, können sich ungeahnte Fehler einschleichen. Wenige Minuten nach dem Führungstreffer nützte Christoph Monschein einen haarsträubenden Rückpass von Mateo Barac zum 1:1-Ausgleichstreffer. Barac wurde in dieser Szene von den gut positionierten Austrianern zum Aufbauen gezwungen und hatte zugleich nach vorne keine Anspielstationen. Dass er zurück zu Knoflach spielte, ohne sich vorher zu vergewissern, dass keine Gefahr im Verzug ist, war natürlich sein Fehler. Aber sowohl Schwab, als auch Dibon zeigten – ebenso „blind“ – an, dass Barac sich für den Rückpass entscheiden sollte, worauf sich dieser – auch blind – verließ. Der Fehler vor dem 1:1 war demnach nur sekundär ein technischer, aber viel mehr ein kommunikativer. Das ist wiederum ärgerlich, weil dies noch viel einfacher zu vermeiden gewesen wäre.

Zwanzigminütiger Stabilisierungsprozess

Der Ausgleich gestaltete die Partie offener, Rapid verfiel aber nicht in Panik. Auch Mateo Barac brauchte nur einige Minuten, um den Fehler aus seiner Psyche herauszuschütteln. Die Grün-Weißen ließen zwar den einen oder anderen Flügelangriff der Austria zu, konnten sich aber binnen kurzer Zeit wieder stabilisieren und die Kompaktheit in der Mitte wiederaufbauen. Nach etwa einer halben Stunde war dieser Stabilisierungsprozess abgeschlossen, was auch der Offensive wieder mehr Selbstvertrauen gab. Plötzlich wurde Rapid wieder gefährlich und kam durch Kitagawa, Fountas und Schobesberger zu Möglichkeiten.

Verlagerungen und Diagonalpässe bringen Rapid ins Spiel zurück

Es waren die bereits erwähnten Stilmittel, die Rapid danach immer gefährlicher machten. Da wären etwa die gut angetragenen Seitenverlagerungen und Diagonalpässe, mit denen die Austria schon formativ nicht zurechtkamen, weil Rapid sie stets gut hinter den jeweiligen Außenverteidiger spielte. Das zog gezwungenermaßen die inneren Verteidiger der Austria auseinander und die Veilchen verloren Kompaktheit im eigenen Strafraum.

Rapid belässt das Spiel „vor sich“

Andererseits kam die Austria mit der Rolle nicht zurecht, das Spiel aufbauen zu müssen. Dies war eine Rolle, die Rapid dem Erzrivalen durch das tiefe Pressing zuschob. Hätte Rapid höher gepresst, wäre im letzten Drittel mehr Physis vonnöten gewesen. Stattdessen attackierte man die Austria erst im Mittelfeld, wo man ohnehin fast immer Überzahl hatte und versuchte nach Ballgewinnen die pfeilschnellen Offensivspieler einzusetzen. Rapid knackte die Austria also in einer tieferen Position und suchte die Tiefe, anstatt die Attacken höher anzusetzen und danach Bälle für nachrückende Spieler zu sichern. Rapid hatte das Spiel somit meistens vor sich, während die Austria eher nachlaufen musste.

Austria weiter verunsichert: Rapid nützt die Gunst der Stunde

In der zweiten Halbzeit schaffte es Rapid den Stabilisierungsprozess aus der ersten Halbzeit zu prolongieren. Die Austria kam keineswegs explosiv aus der Pause, was auch für Rapid schnell ersichtlich war und vielleicht der letzte Trigger dafür war, dass die Gäste einen größeren Siegeswillen entwickelten. Plötzlich wurde man aggressiver, ging noch früher und enger in die Zweikämpfe und besorgte nach einer glücklichen, aber energischen Balleroberung Auers und einer guten Kombination über Kitagawa und Fountas den neuerlichen Führungstreffer.

Nach dem 2:1 konstante Mannschaftsleistung der Gäste

Rapid hielt die Aggressivität danach aufrecht und hatte aus dem Spiel heraus kaum Probleme die Austria in Schach zu halten. Speziell Auer, Schobesberger und Velimirovic, aber auch der stark stabilisierende und diesmal absolut fehlerminimierende Kapitän Schwab sind hier herauszuheben. Rapid hatte dadurch den Vorteil nicht nur in einer bestimmten Zone kompakt und aggressiv zu sein, sondern mannschaftlich geschlossen. Gegen den Ball ist zudem die Luft- und Zweikampfhoheit von Dibon und dem in der zweiten Halbzeit fehlerlosen Barac herauszustreichen.

Standards hätten Zünglein an der Waage sein können

Brenzlig wurde es für die Hütteldorfer nur noch, wenn die Austria über Standards gefährlich vors Tor kam. Das war logisch, denn gegenüber den eher quirligen, kleineren Rapidlern hatte die Austria einen Größenvorteil, der entscheidend hätte sein können. Allerdings blieb man weitgehend konzentriert und die wenigen großen Spieler – wie eben etwa Barac – glänzten mit enormer Präsenz. Und wenn’s ganz eng wurde, rettete man noch rechtzeitig auf der Linie, wie Auer nach der gefährlichsten Austria-Ecke.

Rapid siegt als hungrigeres Team

Da die Austria spielerisch weitgehend planlos blieb und sich an der Laufstärke Rapids im Mittelfeld die Zähne ausbiss, kam Rapid zu zahlreichen Konterchancen. Eine gefestigtere Mannschaft hätte das Derby bereits früher vorentschieden, aber so dauerte es bis kurz vor Schluss, als Badji mit dem 3:1 alles klarmachte. Rapid gewann das Derby einerseits als aggressivere, andererseits als konzentriertere und fokussiertere Mannschaft. Man hatte das Gefühl, dass Rapid das Spiel in der zweiten Halbzeit unbedingt gewinnen wollte und bei der Austria merkte man mit jeder Aktion, die nicht nach Wunsch verlief, ansteigende Lethargie. Das tiefe Pressing, das massige Auftreten im Mittelfeld und auch die cleveren und zu guten Zeitpunkten durchgeführten Wechsel zeigen aber auch: Kühbauer hat den angezählten Christian Ilzer im 239. Wiener Derby, dem Duell der ersatzgeschwächten Defensiven, auch ein wenig ausgecoacht…

Rapid-Analyse von Daniel Mandl

Dalibor Babic