In dieser Serie sollen jede Runde parallel zu den üblichen Spielanalysen ein paar Tore hinsichtlich der Entstehung, individueller Fehler oder  taktischer Feinheiten genau untersucht... Toranalyse zur 26. Runde der tipp3-Bundesliga | Ouedraogo, Säumel, Meilinger

Issiaka Ouedraogo (Admira Wacker Mödling)In dieser Serie sollen jede Runde parallel zu den üblichen Spielanalysen ein paar Tore hinsichtlich der Entstehung, individueller Fehler oder  taktischer Feinheiten genau untersucht und analysiert werden. In der Toranalyse zur 26. Runde nimmt abseits.at die Treffer von Issiaka Ouedraogo(Admira), Jürgen Säumel (Sturm Graz) und Marco Meilinger (SV Ried)unter die Lupe.

SK Rapid Wien – FC Admira Wacker Mödling 1:1, Issiaka Ouedraogo (57. Minute)

Der SK Rapid Wien bleibt im Kalenderjahr 2013 weiter ohne Sieg in der Bundesliga. Selbst gegen die abstiegsbedrohte Admira kamen die Hütteldorfer trotz Führung nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Der Ausgleich durch Issiaka Ouedraogo entstand aus einem Einwurf, nach dem die Niederösterreicher das Tempo schnell anzogen.

Der Ball wird hoch an die Mittellinie geworfen, wo Daniel Segovia und Rapids Linksverteidiger Thomas Schrammel ins Kopfballduell gehen. Für die anderen Spieler gilt es, sich so positionieren, dass der zweite Ball gewonnen wird oder, wenn dies nicht gelingt, zumindest die Gefahr durch diesen einzudämmen. In dieser Szene tut dies der Admira deutlich besser als der Gastgeber. Thorsten Schick (schwarz) bewegt sich schon zum Zeitpunkt des Kopfballduells im Sprint der Outlinie entlang.

Da sich sein nomineller Gegenspieler Schrammel im Zweikampf befindet, hätte Harald Pichler (blau) den Mittelfeldspieler aus dem Spiel nehmen müssen – sei es durch Aufnahme des Laufduells oder Versperren des Passwegs. Auch sein Nebenmann Dominik Wydra (grün) orientiert sich falsch. Anstatt den Kontakt zu Lukas Thürauer (rot) zu suchen macht er eine paar Schritte nach hinten. Genau diese Schritte fehlen schließlich, um den Ball zu gewinnen.

Nachdem sich die Maria Enzersdorfer im Mittelfeld durchgesetzt haben, wurde Schick mit einem Steilpass ins Laufduell gegen Gerson geschickt. Dieses hat der 22-Jährige für sich entschieden und kommt nun in den Strafraum. Dort versucht ihn Schrammel zu stören. Allerdings rauscht der Linksverteidiger zu kopflos heran und kann mit einem einfachen Haken aus dem Spiel genommen werden. Davon profitiert Ouedraogo (gelb) in der Mitte. Der Stürmer bewegt sich instinktiv von seinem Bewacher Mario Sonnleitner (weiß) weg. Der Rapidler reagiert zwar gut darauf, indem er der Bewegung folgt, wie man im obigen Bild sieht, allerdings muss er seine Richtung aufgrund des missglückten Versuchs seines Mitspielers wieder ändern.

Dadurch erlangt Ouedraogo im Rückraum Platz, den er schließlich für sein sechstes Saisontor nutzen kann.

SK Sturm Graz – FC Wacker Innsbruck 2:0, Jürgen Säumel (68. Minute)

Der zweite Treffer, mit dem wir uns im Rahmen dieser Toranalyse beschäftigen wollen, fiel in der Begegnung Sturm Graz gegen Wacker Innsbruck. Matchwinner für die Blackies war Kapitän Jürgen Säumel mit einem Doppelpack. Die Vorarbeit zum zweiten Treffer hatte dabei seinen Ursprung in der schwachen Raumaufteilung der Innsbrucker.

Auf der Außenbahn stehen gleich vier Tiroler, die den ballführenden Michael Madl nicht stoppen können. Der defensive Mittelfeldspieler ist energisch vorgedrungen, lockte so Thomas Abraham (schwarz) zusätzlich aus dem Zentrum heraus. Im Zweikampf hat sich der Grazer durchgesetzt und der Ball kommt schließlich über Andreas Hölzl (grün) zu David Schloffer (blau). Dieser hat aufgrund der einseitigen Orientierung der Gegenspieler kaum Druck. Deshalb muss auch der zweite Zentrumspieler, Christian Schilling (rot), rausschieben.

Dadurch öffnet er aber den Raum vor der Abwehr, in den Säumel (gelb) vordringt und mit einem sehenswerten und präzisen Weitschuss das 2:0 erzielt. Wackers Rechtsverteidiger kann diesen Raum nicht verschließen, da auf der Seite ebenfalls ein Grazer lauert.

FC Red Bull Salzburg – SV Josko Ried 0:1, Marco Meilinger (22. Minute)

Red Bull Salzburg zeigte gegen die SV Ried keine gute Partie und biss sich an der Effizienz der Oberösterreicher die Zähne aus. Zweimaliger Torschütze für die Gäste war ausgerechnet Bullen-Leihspieler Marco Meilinger. In der 22. Minute erzielte der 21-Jährige für seine Farben das 1:0.

Die Rieder spielen schnell und direkt aus der Abwehr heraus auf die Seite zu Clemens Walch (blau). Red Bulls Linksverteidiger Andreas Ulmer (rot) muss deshalb vorrücken. Den dadurch entstehenden Raum hinter ihm läuft Gernot Trauner (schwarz) an. Sein Gegenspieler kann ihm nicht entscheidend folgen und es kommt zu einem verzögerten Doppelpass mit Walch. Auf der gegenüberliegenden Seite strecken Meilinger (gelb) und Robert Zulj das Spiel, haben gegenüber Rechtsverteidiger Christian Schwegler die Überzahl. Noch mehr Platz bekommen sie dadurch, dass Salzburgs Abwehrkette nach links verschieben muss um das Aufrücken von Ulmer abzusichern.

Während Zulj in der Folge die Breite hält, rückt Meilinger ins Zentrum ein. Dort hat er viel Platz, da durch Rieds vertikalem Spiel und dem Diagonallauf von Trauner die beiden Sechser der Gastgeber aus dem Zentrum gezogen wurden.

Bildquelle: http://www.laola1.tv/

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert