Am kommenden Sonntag geht es für Rapid mit dem Auswärtsspiel gegen den Wolfsberger AC weiter. Mit einem Sieg in Wolfsberg wäre die Teilnahme am... Vor WAC-Auswärtsspiel: Zoran Barisic und das plötzliche offensive Luxusproblem

Am kommenden Sonntag geht es für Rapid mit dem Auswärtsspiel gegen den Wolfsberger AC weiter. Mit einem Sieg in Wolfsberg wäre die Teilnahme am Meisterplayoff zum Greifen nahe und zudem für den WAC trotz recht einfachem Restprogramm ein ausgesprochen schwieriges Unterfangen. Und gerade in der Offensive hat Rapid-Coach Zoran Barisic nach dem 3:0 über Altach fast schon ein Luxusproblem.

Oliver Strunz hieß der unerwartete Matchwinner für Grün-Weiß im ersten Heimspiel des Kalenderjahrs 2023. Nachdem er in der ersten Halbzeit einen Sitzer ausließ, schlug er in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll zurück und ebnete mit seinen ersten beiden Bundesligatoren den Weg zum 3:0-Sieg Rapids über die Vorarlberger. Vor allem, dass er nach besagtem Sitzer einen kühlen Kopf bewahrte, ist sehr positiv zu bewerten und zeigt, dass der mittlerweile 22-Jährige nun endlich bereit für die Bundesliga ist.

Grüll kehrt zurück – rückt Strunz in die Mitte?

In der darauffolgenden Pressekonferenz wurde Zoran Barisic mit der Option konfrontiert, Strunz als „Zehner“ im offensiven Mittelfeld aufzubieten. Der Rapid-Coach antwortete wie aus der Pistole geschossen und bejahte diese Alternative. Und genau das könnte schon diese Woche in Wolfsberg der Fall sein.

Marco Grüll kehrt nach seiner Gelbsperre ins Team zurück und wird wohl wieder als Linksaußen in die Startelf rutschen. Ante Bajic begann in den bisherigen Spielen nach der Winterpause immer und war beim Cup-Erfolg in Wolfsberg mit seinem „Lupferdoppelpack“ der Matchwinner. Auch bei ihm wirkt es unwahrscheinlich, dass Barisic ihn auf die Bank verbannt.

Flexible Interpretation als Strunz’ Vorteil

Strunz wiederum ist nach seiner Leistung beim 3:0 gegen Altach praktisch nicht rauszunehmen, aber die einzige logische Position, die übrig bleibt, um ihn im Rapid-Offensivverbund unterzubringen, ist die Zehn. Da Strunz die Position des Rechtsaußen ohnehin stark einrückend interpretierte, auch weil er immer gut von Rechtsverteidiger Denso Kasius hinterlaufen wurde, wäre die Veränderung seines Spiels als Zehner wohl marginal. Der größte Unterschied wäre der, dass Strunz wohl mehr Bälle festmachen und verarbeiten müsste und die regelmäßigen Bewegungsabläufe nicht von außen nach innen, sondern umgekehrt stattfänden.

Druijf wohl weiter als Joker

Christoph Knasmüllner, den Zoran Barisic wegen seiner feinen Technik schätzt, spielte zuletzt wieder unauffällig und ließ üblicherweise die Physis vermissen, die Strunz für die „Zehn“ mitbringen würde. Wie wichtig diese Physis für das offensive Mittelfeldzentrum Rapids ist, zeigte auch die Einwechslung von Ferdy Druijf gegen Altach, der deutlich präsenter war und sich nach seiner Verletzungspause mit einem Assist und Assist-Assist wieder in der Rapid-Offensivreihe einstellte.

Druijfs Leistung war allerdings vorerst – so kurz nach seinem verletzungsbedingten Ausfall – auch eher Werbung für eine neuerliche Joker-Rolle. Der Niederländer, der noch nicht hundertprozentig im Saft steht, kann von der Bank derzeit wohl noch mehr ausrichten. Die logische Rapid-Dreierreihe für das wichtige Auswärtsspiel in Wolfsberg hieße somit Grüll-Strunz-Bajic. Davon abgesehen hat Barisic wohl keinen Grund irgendetwas an seiner ersten Elf zu verändern…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen