Heute treffen mit dem SC Wiener Neustadt und dem FC Wacker Innsbruck zwei Mannschaften aufeinander, die von den meisten Experten als Abstiegskandidaten gesehen werden.... Vorweggenommener Abstiegskampf in Wiener Neustadt? Der FC Wacker Innsbruck ist zu Gast in Niederösterreich

Tomás Abraham - FC Wacker InnsbruckHeute treffen mit dem SC Wiener Neustadt und dem FC Wacker Innsbruck zwei Mannschaften aufeinander, die von den meisten Experten als Abstiegskandidaten gesehen werden. Das mag angesichts der aktuellen Platzierungen auch zutreffen. Mit einem Sieg im heutigen Spiel, kann aber von beiden Teams ein Zeichen gesetzt werden. Der FC Wacker würde etwas Abstand zu den Niederösterreichern und vor allem zum Tabellenende herstellen, Wiener Neustadt zu den Innsbruckern aufschließen bzw. sie sogar überholen.

Im letzten Spiel gegen die Wiener Austria offenbarte sich wieder die in dieser Saison größte Schwäche der Wiener Neustädter: Die Abwehrleistung. Die Austria gewann 5:0, insgesamt steht man in dieser Saison bei einem Torverhältnis von 4:16. Zum Teil katastrophale Schnitzer in der Verteidigung ziehen sich durch die ganze Saison. Letzten Samstag ging Routinier Hlinka sogar so weit zu sagen, er würde sich für die eigene Leistung schämen. Trotz allem hat man aber vier Punkte am Konto, rangiert somit zwei Punkte vor dem 10. Platz.

Wiener Neustadt agiert üblicherweise in einem 4-1-4-1 System. Im Tor ist Siebenhandl die Nummer Eins. Vor allem gegen Ried hielt er mit einer herausragenden Leistung einen Punkt für sein Team fest. Wichtigster Mann im Team ist aber Peter Hlinka. Er lenkt das Spiel aus dem defensiven Mittelfeld heraus und bringt Ruhe in eine Mannschaft mit einigen jungen Spielern. Die Speerspitze ist Ex-Legionär Thomas Pichlmann. Er wartet zwar noch auf den ersten Torerfolg, wird aber auch oft von seinen Mitspielern an vorderster Front hängen gelassen.

Der Verletzungsteufel macht scheinbar einen großen Bogen um das Neustädter Stadion. Aktuell ist nur Terzic verletzt, er fällt mit einem Achillessehnenriss noch länger aus.

Wacker Innsbruck musste am letzten Wochenende die erste Saisonniederlage einstecken. Man verlor zuhause gegen die SV Ried mit 2:3. Zum tragischen Helden wurde dabei Roman Wallner. Zuerst erziele er sein 100. Bundesligator. Dann verschoss er – erneut – einen Elfmeter. Ein verpatztes Debüt lieferte der Spanier Egoitz Jaio ab. Der Innenverteidiger war an den Gegentoren zwei und drei mitschuldig. Die Kritik von Trainer Roland Kirchler hielt sich allerdings in Grenzen. Die Leistung war insgesamt in Ordnung. Mit individuellen Fehlern und Unkonzentriertheiten hat man sich zwar selbst um den Lohn gebracht, die Innsbrucker liegen aber weiter am sechsten Platz und haben vier Punkte Vorsprung auf das Tabellenende.

Kirchler vertraut weiterhin auf das 4-2-3-1 System. Einzig die Position des zweiten zentralen, defensiven Mittelfeldspielers neben Kofler bereitet ihm dabei Probleme. Milosevic steigt erst nächste Woche wieder voll ins Training ein, auch Saurer erlitt einen Rückschlag. Der Legionär und etatmäßige Kapitän Abraham hat ebenso wie Löffler in dieser Saison wenig überzeugt. Gegen Ried versuchte sich der junge Kuen auf der Position. Er zeigte eine eher mittelmäßige Leistung. Man darf gespannt sein, wer heute den Vorzug erhält.

Zwar hat Innsbruck einen guten Saisonstart hingelegt, doch sollte man schön langsam auch wieder ein Spiel gewinnen. Vor allem gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf wären die drei Punkte besonders wertvoll. Dafür muss man allerdings die Unsicherheiten, die die Niederösterreicher in der Verteidigung zeigen, eiskalt ausnutzen. Wiener Neustadt wiederum wird bestrebt sein, die Abfuhr die man in der Generali Arena erhalten hat, wieder gutzumachen. Mit dem Sieg gegen den WAC hat man zuhause schon gegen einen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte gewonnen. Das will man natürlich heute wiederholen.

Martin Lanner, abseits.at

Martin Lanner

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