Die WSG Tirol trifft in der 26. Runde der Bundesliga auf den SC Austria Lustenau. Beim Duell Zweiter gegen Ersten geht es am Samstag... WSG-Trainer Silberberger: „Wollen die Tabellenführung zurückholen“

Die WSG Tirol trifft in der 26. Runde der Bundesliga auf den SC Austria Lustenau. Beim Duell Zweiter gegen Ersten geht es am Samstag (17:00 Uhr) im Tivoli um die Tabellenspitze der Qualifikationsgruppe.

Vor der Saison galt Bundesliga-Aufsteiger Austria Lustenau für viele als Abstiegskandidat. Als Fixstarter im Fahrstuhl nach unten. 25 Runden später sind die Vorarlberger einer der Anwärter auf’s nationale Europacup-Playoff. Als Tabellenführer der Qualifikationsgruppe, mit 19 Punkten sieben Runden vor Ende der Meisterschaft.
Nur einen Zähler dahinter die WSG Tirol. In Lauerstellung. Und im Angriffsmodus. Die Tiroler wollen am Samstag mit einem Sieg nicht nur wieder die Spitze der Qualifikationsgruppe erobern, sondern zudem einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Vier Punkte seien in den ausstehenden Runden noch für den Ligaerhalt notwendig, mutmaßte WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger vor der Partie. Drei davon liegen am Samstag im Tivoli am Tablett.
Im dritten Saisonduell beider Teams (die beiden ersten endeten jeweils mit knappen Heimsiegen) ist zum ersten Mal seit rund zwei Monaten wieder Bror Blume mit im Spiel. Wahrscheinlich vorerst nur auf der Bank, zumal die sieben Spiele lange Verletzungspause an der Physis des 31-Jährigen nicht spurlos vorübergezogen ist. Im Laufe der Partie soll der dänische Spielmacher, dessen immenser Mehrwert hinsichtlich Balleroberung und Ballverteilung dem einen oder anderen erst bewusstwurde, als er fehlte, wieder die Regie im Tiroler Spiel übernehmen. Ein Joker für Silberberger, ein Trumpf für die WSG. Mit Kapitän Ferdinand Oswald, dessen Rücken auch nicht mehr zwickt, hat der Tiroler Cheftrainer ein weiteres As im Ärmel.
Die Partie zur 26. Runde der ADMIRAL-Bundesliga wird am kommenden Samstag (17:00 Uhr) im Tivoli angepfiffen.

WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger auf die Frage, …

… was er sich vom Spiel gegen Austria Lustenau erwartet: „Ich erwarte mir wieder ein schweres Spiel. Wobei wir dort anschließen wollen, wo wir gegen den WAC aufgehört haben, oder gegen in Ried in Halbzeit zwei. Das waren außergewöhnlich gute Leistungen. Wir wollen uns die Tabellenführung zurückholen in dieser Qualifikationsrunde, dazu brauchen wir einen Heimsieg.“ 
… was er sich von der Rückkehr von Bror Blume erhofft:
 „Wir gut uns Bror tut, konnte man diese Woche schon im Mannschaftstraining sehen. Ich gehe davon aus, dass er, sofern er zum Einsatz kommt, sofort wieder seine Rolle einnimmt. Er wird natürlich seine Zeit brauchen. Bror ist noch nicht für die Startelf geplant, wird aber mit Fortlauf der Partie ins Spiel kommen. Das wird unserem Selbstvertrauen einen ordentlichen Schub geben.“
… ob die Tabellenführung Reiz auf ihn ausübt: „Nein, der Heimsieg hat seinen Reiz. Mit dem Heimsieg käme die Tabellenführung. Das wäre ein schöner Nebeneffekt. Unser letzter Heimauftritt war sehr gelungen. In der Qualifikationsrunde hatten wir jetzt drei Spiele – davon waren vier Halbzeiten außergewöhnlich gut. Wir belohnten uns aber nur mit vier Punkten. Das war definitiv zu wenig. Am Samstag wollen wir wieder drei Punkte machen.“
… welchen Eindruck er bei seiner Beobachtung am letzten Samstag von Lustenau gewonnen hat:„Die ersten 25 Minuten sah ich eine sehr homogene Mannschaft, mit viel Selbstvertrauen gespickt. Dann machten sie zu wenig und damit den WAC stark. Von da an spielte nur mehr der WAC. Das gibt mir Hoffnung. Weil wir die Woche davor den WAC so dominierten. Ich glaube also schon, dass wir die Qualität haben, den Heimsieg zu schaffen. Leicht wird’s aber nicht. Lustenau ist körperlich sehr gut, hatte in der Qualifikationsrunde zu Beginn zwei Mal gewonnen, jeweils mit 1:0, jeweils durch einen Freistoß. Standards sind in der Qualifikationsrunde ein extrem gefährliches Tool. Da heißt es für uns wieder höllisch aufzupassen. Wir müssen aber generell sehr fokussiert bleiben. Wenn man Lustenau spielen lässt, haben sie Qualität.“


Bror Blume auf die Frage, …

… wie schwer es ihm gefallen ist, sieben Spiele lang zuschauen zu müssen: „Es war nicht wirklich lustig, nicht spielen zu können. Das ist das, was man als Fußballer tun will. Es war eine harte Zeit, weil das Ganze auch wesentlich länger dauerte, als wir alle erwarteten.“
… ob er wieder ganz der Alte ist: „Fast!“
… ob er in seiner Karriere schon einmal so eine verletzungsintensive Saison hatte: „Nein, ich war noch nie so viel verletzt. Ich denke, dass ich bei meiner ersten Verletzung (Anm.: Schulter-OP) Glück hatte, weil es das letzte Spiel im Herbst war und wir danach eine ziemlich lange Pause hatten. Aber natürlich war es nicht lustig, dass ich nach nur zwei gespielten Spielen schon wieder verletzt war. Diese Saison musste ich so viel allein trainieren wie noch nie. Das brauch ich nicht unbedingt noch einmal.“
… ob er weiß, woran es lag, dass die Zwangspause so lange dauerte: „Unser Ziel war es eigentlich, so schnell wie möglich zurückzukommen, weil vor der Punkteteilung noch einige wichtige Spiele am Plan standen. Aber der Fuß reagierte leider nicht nach Plan. Woran es lag, weiß ich nicht genau.“
… ob er über die Saison hinaus mit der WSG plant: „Wir werden sehen. Im Moment gibt’s Gespräche. Ich fühle mich hier wohl. Man will, dass ich hierbleibe und ich will es auch. Ich spiele im Team eine wichtige Rolle, bin voll integriert, muss nicht neu durchstarten. Und meine Familie fühlt sich auch wohl. Das Angebot eines anderen Vereins müsste schon viel, viel besser sein, um die WSG zu verlassen.“

abseits.at Redaktion