Während der Ball in den europäischen Topligen auch weiterhin ruht, gibt es fast täglich Wasserstandsmeldungen darüber, wie es in den nächsten Wochen und Monaten... Corona-Krise: Ein Update zur Deutschen Bundesliga und Serie A

Während der Ball in den europäischen Topligen auch weiterhin ruht, gibt es fast täglich Wasserstandsmeldungen darüber, wie es in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen könnte. Oder eben nicht. Dieses Mal mit Updates aus Italien und Deutschland.

Serie A, Italien

Der Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten am italienischen Hochschulinstitut für Gesundheit, Professor Giovanni Rezzo, hat sich am Montag gegen eine Fortsetzung der Saison positioniert. „Es ist eindeutig Sache der Politik, darüber zu entscheiden. Aber es ist ein Sport, bei dem es um Kontakte geht, und diese Kontakte beinhalten ein gewisses Übertragungsrisiko.“ Er könne daher keine „befürwortende Stellungnahme abgeben“, sagte der Wissenschaftler bei einer Pressekonferenz des Katastrophenschutzes. Das Institut von Rezzo berät die italienische Regierung in Sachen Maßnahmen gegen das Virus.

Am Mittwoch trifft sich der italienische Verband FIGC, um über die Erstellung eines medizinischen Protokolls zur Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs zu konferieren. Wie Verbandspräsident Gabriele Gravina ebenfalls am Montag bei Sky Italia sagte, hoffe er Anfang Mai mit Tests zu beginnen, „um sicherzustellen, dass die Spieler negativ sind und das Training beginnen kann.“

Bundesliga, Deutschland

In Deutschland ist man diesbezüglich wohl schon weiter: Hier hat das Training der Bundesligisten bereits wieder gestartet. „Natürlich machen wir das unter Berücksichtigung aller behördlichen Auflagen und sämtlicher Schutzmaßnahmen“, gab zum Beispiel der Manager des 1. FC Köln, Horst Heldt, auf sportschau.de zu Protokoll. Körperkontakt wird bei den Übungen vermieden, trainiert wird nur in Kleingruppen. Zusätzlich essen und duschen die Spieler zuhause.

„Wir sollten sehen, dass diese unterschiedliche Behandlung schnellstens aufgehoben wird und alle wieder die Möglichkeit erhalten, ihren Sport bestmöglich und sicher auszuüben“, äußerte sich Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung zur Ausnahmebehandlung der Fußball – Profivereine. Wie er sagt, könnten Vereine aus den unteren Ligen nicht unter Auflagen wieder ins Training einsteigen.

Im Bezug auf die Wiederaufnahme der Bundesliga-Saison meint der Virologe Alexander Kekule vor einer Woche im Interview mit dem ZDF, es sei „rein virologisch“ betrachtet möglich, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. „Aber nur, wenn man eine Art spezielle Blase für die Fußballspieler schafft.“ Laut Kekule müssten die Mannschaften „in eine Art Spezialquarantäne. Außerdem müsste man sie vor jedem Spiel neu testen.“ Bis zum Saisonende wären laut dem Experten dafür rund 20.000 Tests nötig. Falls es dazu kommen sollte, müsste die Politik sich für diese Sonderbehandlung des Fußballs gegenüber der Gesellschaft rechtfertigen, ist sich Kekule sicher.

Zuschauer könnten hingegen in Deutschland länger nicht zu Fußballspielen zugelassen werden. Gerald Haug, der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, erwartet Fußballspiele mit gefüllten Rängen im worst case erst im Herbst des nächsten Jahres. „Es wird sicherlich viele Monate dauern, es können bis zu eineinhalb Jahre sein“, so Haug in den ARD-Tagesthemen. Seiner Meinung nach wird die Pandemie sowieso erst enden, wenn es einen Impfstoff gibt.