Der FC Bayern München schwächelt. Nach elf Runden hat der Serienmeister der deutschen Bundesliga nur 21 Punkte auf dem Konto, steht auf Platz 3,... Bayern-Coach Flick befördert vier Youngster in die „Erste“

Der FC Bayern München schwächelt. Nach elf Runden hat der Serienmeister der deutschen Bundesliga nur 21 Punkte auf dem Konto, steht auf Platz 3, feuerte Trainer Niko Kovac und ersetzte ihn vorerst durch Interimscoach Hans-Dieter Flick. Dieser beschreitet nun neue Wege – und holt gleich vier Nachwuchsspieler in den Kader der Kampfmannschaft.

In den letzten Jahren war es stets schwer für junge Spieler, den Weg aus der Amateurmannschaft der Bayern in den Kader der „Ersten“ zu schaffen. Dies dürfte sich nun in Zeiten unerwarteter „Not“ – natürlich auf sehr hohem Niveau gesprochen – ändern. Mit Zirkzee, Batista Meier, Singh und Dajaku beförderte Flick nun vier Nachwuchskicker, denen man den Sprung zum Profi zutraut.

Davies und Mai als Vorboten

Zuletzt hatte bereits der 19-jährige Kanadier Alphonso Davies, der vor knapp einem Jahr um zehn Millionen Euro aus Vancouver kam, den Sprung in die Kampfmannschaft geschafft und bereits die eine oder andere Talentprobe abgeliefert. Auch der Innenverteidiger Lars Lukas Mai, ebenfalls 19 Jahre alt, war speziell nach der Verletzung von Niklas Süle stetiges Mitglied der Bayern-Matchkader, wartet aber noch auf seinen ersten Kampfmannschaftseinsatz.

Der „lange Zirkzee“ als Mittelstürmer

Neu im Kader sind nun vier weitere Junge: Einer von ihnen ist der 18-jährige Niederländer Joshua Zirkzee, bester Mann in Hollands U19-Nationalelf und nach zwei Spielen bereits vierfacher Torschütze in der UEFA Youth League. Der 193cm große Knipser kann als Zielspieler im Angriff, aber auch als antizipative Spitze eingesetzt werden. In der Kampfmannschaft saß er bisher einmal auf der Bank, nun sollen die Kaderplätze aber häufiger werden.

Batista Meier als flinker Dribbler für links

Ebenfalls neu im erweiterten Kader ist der 18-jährige Deutsch-Brasilianer Oliver Batista Meier, der bisher noch nie in einem Matchkader stand, aber einst Topscorer in den U17- und U19-Mannschaften der Bayern war und aktuell in der zweiten Mannschaft in Deutschlands 3.Liga gesetzt ist. Der trickreiche Dribbler kann als Linksaußen eingesetzt werden, aber auch als Zehner und invers auf der rechten Seite spielen.

Neuseeländischer Teamspieler für die Zentrale

Ein anderer Aufrückender ist bereits Nationalspieler seines Landes: Der indisch-stämmige Neuseeländer Sarpreet Singh ist in der zweiten Mannschaft der Bayern gesetzt, hält in der laufenden Saison bei vier Toren und fünf Assists aus elf Partien und spielte bereits sechsmal für die neuseeländische Nationalmannschaft. Der 20-jährige Linksfuß ist vor allem als Zehner einsetzbar, spielt aber auch mit Vorliebe invers am rechten Flügel.

Einstiges Stuttgart-Talent hinterlässt rasch Eindruck

Schnell einen guten Eindruck hinterließ außerdem der Deutsch-Kosovare Leon Dajaku, der erst im Sommer um 1,5 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zu den Bayern wechselte und sich auf Anhieb in der zweiten Mannschaft festspielte. In der laufenden Saison hält er bei zwei Treffern und zwei Assists aus 14 Partien und bei der 1:5-Niederlage in Frankfurt saß er bereits auf der Bank der Kampfmannschaft.

Bekommt auch Österreicher Daniliuc seine Chance?

Dass bei den Bayern wieder verstärkt auf den Einbau von Nachwuchsspielern gesetzt wird, könnte auch für einen ÖFB-Legionär zum Vorteil werden. Flavius Daniliuc, 18-jähriger Innenverteidiger, aktueller Kapitän der U19-Mannschaft und bereits immer wieder in die zweite Mannschaft pendelnd, bewies in seinem letzten Vertragsjahr bei den Münchnern seine Wichtigkeit und könnte in den nächsten Jahren ebenfalls den Sprung nach oben schaffen.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen