Die brasilianische Justiz bestätigte das Urteil eines italienischen Gerichts aufrechtzuhalten, welches den ehemaligen Milan- und 100-fachen brasilianischen Nationspieler Robinho wegen Vergewaltigung zu einer neunjährigen... Brasilianisches Gericht bestätigt italienisches Urteil: Robinho muss lange Haftstrafe antreten

Die brasilianische Justiz bestätigte das Urteil eines italienischen Gerichts aufrechtzuhalten, welches den ehemaligen Milan- und 100-fachen brasilianischen Nationspieler Robinho wegen Vergewaltigung zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt hatte. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der Behandlung internationaler Strafurteile in Brasilien.

Die italienische Justiz hatte Robinho und fünf weitere Brasilianer 2017 für schuldig befunden, eine Frau nach dem gemeinsamen Besuch einer Diskothek im Jahr 2013 vergewaltigt zu haben, nachdem sie diese mit Alkohol gefügig gemacht hatten. Die Bestätigung dieses Urteils durch ein Berufungsgericht im Jahr 2020 und später durch Italiens höchstes Gericht im Jahr 2022 unterstreicht die Schwere der Anschuldigungen gegen den 40-jährigen Fußballer, der mit vollem Namen Robson de Souza heißt und in Brasilien lebt.

Robinho, der die Vorwürfe stets bestritten hat, wird nun seine Strafe in seinem Heimatland absitzen zu müssen. Brasilien, das üblicherweise keine eigenen Staatsbürger ausliefert, wurde von Italien aufgefordert, das Urteil zu vollstrecken. Nach dem Gerichtsbeschluss erklärte Robinhos Anwalt, José Eduardo Alckmin, dass sein Mandant sich den Behörden stellen werde, sobald er offiziell über die Entscheidung in Kenntnis gesetzt wird.

Das brasilianische Gericht verweigerte eine erneute Überprüfung der Vergewaltigungsvorwürfe und konzentrierte sich stattdessen darauf, die Gültigkeit des italienischen Urteils in Brasilien zu bestätigen. Robinho äußerte in einem Interview, das vergangenen Sonntag von einem lokalen Fernsehsender ausgestrahlt wurde, die Hoffnung, dass das Gericht den italienischen Prozess untersuchen würde: „Ich wurde in Italien ungerecht wegen etwas verurteilt, das nicht stattgefunden hat“, behauptete er.

Diese Entscheidung stellt nicht nur für Robinho, sondern auch für das internationale Rechtsverständnis eine bedeutende Entwicklung dar. Sie verdeutlicht, dass grenzüberschreitende juristische Kooperationen und die Anerkennung ausländischer Gerichtsentscheidungen zunehmend an Bedeutung gewinnen, insbesondere in Fällen schwerer Verbrechen wie der Vergewaltigung.

Tobias Richter