Einmal jährlich beleuchten wir die weltweiten Top-Talente eines bestimmten Jahrgangs im Detail und sehen uns an, wer die Stars von morgen werden könnten. In... Megatalente Jahrgang 2005 (1): Mathys Tel

Einmal jährlich beleuchten wir die weltweiten Top-Talente eines bestimmten Jahrgangs im Detail und sehen uns an, wer die Stars von morgen werden könnten. In dieser Serie analysieren wir die größten Talente der Welt aus dem Jahrgang 2005. Diese Jungstars dürft ihr in den kommenden Jahren nicht aus den Augen verlieren!

Mathys Tel

ST, 17 (26.4.2005), FRA – Bayern München

Der 17-jährige Franzose Mathys Tel ist zweifellos eines der größten Talente seines Jahrgangs. Der Angreifer, der in den französischen Nachwuchsauswahlen bisher zumeist Kapitän seiner Mannschaft war, durchlief die Jugendmannschaften verschiedener kleiner Klubs, ehe er im Jahr 2020 nach Rennes wechselte.

Rennes ist mittlerweile als ausgezeichneter Ausbildungsklub bekannt und brauchte auch nicht lange, um Tel zu vergolden. Für die U19 des Klubs erzielte der Stürmer drei Tore in zwei Spielen, weshalb er schnell in die zweite Mannschaft aufstieg, für die er in sechs Spielen sechsmal traf. 16-jährig debütierte er schließlich auch für die Kampfmannschaft, nicht nur in der Liga, sondern auch in der UEFA Europa Conference League und brachte es schlussendlich auf zehn Spiele für die „Erste“ von Stade Rennes.

Ohne einen Scorerpunkt im Profifußball beigesteuert zu haben, trat der FC Bayern München auf den Plan, der im Juli 2022 stolze 20 Millionen Euro Ablöse für den 17-Jährigen auf den Tisch legte und ihn mit einem Vertrag bis 2025 ausstattete. Am 5. August gab Tel ein 25-minütiges Debüt in der deutschen Bundesliga, wenige Wochen später erzielte er im Cup bei Viktoria Köln sein Premierentor für die Bayern, als er erstmalig von Beginn an auflief. Auch in der Bundesliga durfte er wenige Tage später erstmals von Beginn an ran und traf auch gegen den VfB Stuttgart.

In seinen bisherigen Spielen für die Bayern kam Tel auf beiden Flügeln und als Mittelstürmer zum Einsatz. Diese Polyvalenz ist etwas, was den hochtalentierten Franzosen auszeichnet. Er kann in der Offensive praktisch auf allen Positionen eingesetzt werden und kann mit seiner Dynamik und seinem natürlichen Zug zum Tor stets für Gefahr sorgen. Tel ist dafür bekannt, schnell abzuschließen und gilt als ausgezeichneter Schütze, weshalb er auch durch direkte Freistöße zu einer echten Waffe werden kann.

Der möglicherweise größte Vorteil des Jungstars ist aber, dass er eine Art „offensiver Nadelspieler“ ist. Fußballer, die in engen Situationen Lösungen finden, sind heutzutage äußerst gefragt, finden sich aber meist im Sechser- oder Achterraum wieder. Tel kann sich eine Etappe weiter vorne aus derartigen Engen befreien und ist somit ein wichtiger „Dosenöffner“, wenn es gegen tiefstehende Mannschaften geht – wohlgemerkt eine Situation, mit der sich die Bayern häufiger auseinandersetzen müssen. Durch seinen schnellen Antritt auf den ersten Metern, kann Tel mit kurzen, flinken Aktionen torgefährlich werden und so schon in jungem Alter jeder Abwehr der Welt wehtun.

Am Ende seiner Entwicklung ist der flexible Offensivspieler natürlich noch nicht angekommen und die Bayern haben hier einen echten Rohdiamanten in ihren Reihen, der über kurz oder lang auch zu einer Stütze im französischen Nationalteam reifen sollte.

Starpotential: 10 von 10

 

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen