Die Schweiz entwickelt sich zum Stammgast bei Fußball-Großereignissen, qualifizierte sie sich in den letzten zehn Jahren doch für deren fünf von sechs. Die Endrunde... Machbare Gruppe: Übersteht die Schweiz zum sechsten Mal die WM-Vorrunde?

Schweiz - FlaggeDie Schweiz entwickelt sich zum Stammgast bei Fußball-Großereignissen, qualifizierte sie sich in den letzten zehn Jahren doch für deren fünf von sechs. Die Endrunde in Brasilien ist für die Eidgenossen bereits die dritte WM-Endrunde in Folge. Besonders weit kamen sie dabei jedoch nicht, weshalb Ottmar Hitzfeld am Zuckerhut ein klares Ziel hat: das Achtelfinale.

WM-Historie

Insgesamt wird es der zehnte Auftritt einer Schweizer Mannschaft bei einer WM-Endrunde sein. Die bisher größten Erfolge liegen mit dem Erreichen des Viertelfinales in den Jahren 1934, 1938 und 1954 weit zurück. 1962 und 1966 war man zwar dabei, kassierte aber nur Niederlagen, erst im 21. Jahrhundert ging es wieder bergauf. In Deutschland brachte man es 2006 fertig ohne Gegentor auszuscheiden, denn die Ukraine schaltete die Schweiz in der Runde der letzten 16 erst im Elfmeterschießen aus. Bei der letzten WM in Südafrika war in Gruppenphase Schluss.

Qualifikation

Die Qualifikation meisterten die Schweizer durchaus souverän: sieben Siege, keine Niederlage. Am Ende holte man den Gruppensieg mit sieben Punkten Vorsprung vor Island. Die Schweiz erzielte die meisten Tore und erhielt die wenigsten, was die Souveränität weiter unterstreicht. Weitere Gegner waren Slowenien, Norwegen, Albanien und Zypern – also eine Gruppe ohne richtigen Kracher, aber ausgeglichen. Angesichts dessen, dass die Schweiz aus Topf drei gezogen wurde, dennoch ein dankbares Los.

Gruppengegner

Auch in Brasilien wurde man in eine machbare Gruppe gelost, was allerdings damit zusammenhing, dass die Schweizer aufgrund der guten Qualifikationsleistungen in den gesetzten Lostopf 1 rutschten. Die Gegner in Gruppe E lauten Ecuador, Frankreich und Honduras. In der Favoritenrolle für die Plätze eins und zwei sind die beiden europäischen Teams. Die Equipe Tricolore quälte sich zwar durch die Playoffs, ihr ist aber aufgrund der individuellen Klasse immer ein gutes Turnier zuzutrauen – allerdings auch ein Ausreißer nach unten. Ecuador ließ in der Südamerika-Qualifikation immerhin Uruguay hinter sich und ist nicht zu unterschätzen. Die Chancen von Honduras auf ein erstmaliges Überstehen der Gruppenphase sind hingegen gering.

Bisherige Duelle

Dass Honduras dennoch kein Kanonenfutter ist, sah man beim letzten Aufeinandertreffen zwischen den beiden Teams bei der WM 2010, als die Schweiz nicht über ein torloses Remis hinauskam. Auch gegen Frankreich trat man im Rahmen einer WM bereits an: in Deutschland trennte man sich 2006 ebenfalls 0:0. Während man gegen die Franzosen insgesamt 36 internationale Duelle bestritt, ist Ecuador für die Eidgenossen ein unbeschriebenes Blatt.

Wo verdienen die Spieler ihr Geld?

Die 23 Spieler, die im finalen Kader stehen, teilen sich auf Klubs aus lediglich vier verschiedenen Ländern auf: Deutschland, Italien, Spanien und Schweiz. Wobei die deutsche Bundesliga mit neun Spielern die meisten Vertreter entsendet und in der Primera Division nur zwei Spieler ihr Geld verdienen. Richtige Stars gibt es nicht, dennoch sind die einzelnen Spieler in den Ländern ihrer jeweiligen Ligen durchaus ein Begriff und der Kader ausgeglichen besetzt – ein klassischer Vertreter der „Der Star ist der Trainer“-Kategorie. Dafür tragen vergleichsweise junge Spieler viel Verantwortung, was zum Problem werden könnte.

Extreme im aktuellen Kader

Längstdienende Spieler: Tranquillo Barnetta (73 Länderspiele/10 Tore), Gökhan Inler (71/6), Stephan Lichtsteiner (61/4)

Jüngste Spieler: Granit Xhaka (21), Ricardo Rodriguez (21), Josip Drmic (21)

Älteste Spieler: Steve von Bergen (31), Diego Benaglio (30), Stephan Lichtsteiner (30)

Rekorde

Höchster Sieg: Schweiz – Litauen 9:0 (1924)

Höchste Niederlage: Ungarn – Schweiz 9:0 (1911)

Rekordspieler: Heinz Hermann (117 Länderspiele) vor Alain Geiger (112) und Stephane Chapuisat (103)

Rekordtorschütze: Alexander Frei (42 Tore) vor Kubilay Türkyilmaz und Max Abegglen (je 34)

Alexander Semeliker

@axlsem

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