Portugal ist ideal aufgestellt, um die ganz Großen der WM 2014 zu ärgern
WM 2014 | Taktikanalyse 12.Juni.2014 Rene Maric 0
Durch den enormen Flügelfokus, das etwas zu lineare und simple Aufrücken der Außenverteidiger und Einrücken der Flügelstürmer, die daraus resultierenden Flanken und die offensive Zurückhaltung des defensiven Achters und des Sechsers hat und hatte Portugal Probleme gegen kompakte, tiefstehende, passive und intelligent verteidigende Mannschaften. Bei der Weltmeisterschaft könnten sie gegen stärkere Mannschaften aber mit einer tieferen Ausrichtung und ihrer Stärke im Konterspiel überzeugen.
In der Arbeit gegen den Ball hängt es bei Portugal sehr davon ab, wie hoch und in welcher Formation sie pressen. Pressen sie sehr hoch und im 4-3-3, können sie großen Druck entfachen. Im Mittelfeldpressing werden sie aber häufig etwas instabil, da Cristiano Ronaldo durch sein Zocken häufig die linke Seite offen lässt und ein Loch reißt. In der Strafraumverteidigung und im Abwehrpressing sind sie wiederum sehr solide, weil sie mit ihrem Spielermaterial die Räume enorm kompakt sind und diese Kompaktheit gut ausspielen können. Nach Balleroberungen geht es schnell nach vorne, mit Almeida und Cristiano Ronaldo als Zielspieler sowie der dynamischen Unterstützung über die Flügel können sie sehr gefährlich werden.
Mit Ball sind die Portugiesen ebenfalls stark. Die intelligente Bewegung Miguel Velosos bespielt die offenen Räume des Gegners, sorgt für eine stabile Ballzirkulation und öffnet gleichzeitig Räume für das Zurückfallen eines der beiden Achter. Aus dem 4-1-4-1 entsteht ein 4-2-3-1, in welchem häufig Moutinho als Zehner spielt und Meireles die Verbindung zwischen Mitte und Angriff gibt. Die Flügelstürmer rücken in die Halbräume ein, wobei Cristiano Ronaldo sich bis ins Sturmzentrum orientiert und eine Freirolle hat. Die Außenverteidiger gehen nach vorne und geben die Breite. Bei besserem Angriffsabschluss und stärkerer Nutzung der Mitte und der Halbräume wäre Portugal im Aufbauspiel enorm stark, so fehlt es ihnen häufig an der Effizienz und an den Mitteln gegen tiefe Mannschaften.
Bei tieferer Ausrichtung ist Portugal wie erwähnt enorm stabil, anfällig sind sie im Mittelfeldpressing oder wenn ihr höheres Pressing überspielt wird. Dann kann man die Außenverteidiger, die Flügel und auch Bruno Alves in der Innenverteidigung mit schnellen Kombinationen oder im 1-gegen-1 ausspielen. Alles in allem stehen sie aber sehr gut, die Mitte wird von dem spielintelligenten Dreieck darin gut versperrt und bei der erwarteten tieferen Ausrichtung sind auch Flanken eher ineffektiv.
Abgesehen von leichten Umwandlungen des 4-1-4-1 auf ein 4-2-3-1 oder ein 4-3-3, welche aber beides die 4-1-4-1-Rollenverteilung als Fundament nutzen, gibt es kaum taktische Veränderungen. Auch personell gibt es nur selten größere Anpassungen.
Durch das erfolgreiche Überstehen der Playoffs, die Erfolge der Real-Madrid-Fraktion in der Champions League und die gewollte Rolle als Underdog dürfte die Stimmung sehr gut sein. Ihre strategische und taktische Ausrichtung würde dazu hervorragend passen. Fragezeichen stehen einzig über Cristiano Ronaldos Fitnesszustand.
Als Turniermannschaft und mit diesem Spielermaterial sind die Portugiesen durchaus ein Geheimfavorit. Mit ihrer Stärke im Konterspiel und ihrer defensiven Stabilität sind sie womöglich sogar die geeignetste Mannschaft um die großen Mannschaften zu ärgern.
Mögliche Aufstellungen
Die wahrscheinlichste Aufstellung ist ein 4-1-4-1/4-3-3 mit den tororientierten Flügelstürmern, hohen Außenverteidigern und einem asymmetrischen Mittelfelddreieck mit Moutinho als offensivem Achter.
Alternativ könnte man auch mit einem 4-2-2-2 spielen, wo die vier zentralen Spieler (Carvalho für den Mittelstürmer) für mehr Kompaktheit sorgen und die beiden Flügelstürmer unterstützen. Defensiv würde man ein 4-4-2-0 bilden und auf tiefen Ballbesitz mit Schnellangriffen agieren. Einer der beiden Sechser könnte sich zurückfallen lassen, um bei eigenem Ballbesitz ein 3-5-2 zu bilden, wo die Außenverteidiger gut abgesichert die Breite geben können.
Silvestre Varela oder Cristiano Ronaldo als falsche Neun in einem 4-4-2 wären eine weitere Option.
Solche Umstellungen sind aber unwahrscheinlich, es wird höchstwahrscheinlich auf das 4-1-4-1 hinauslaufen. Von der Bank aus dürfte sich einzig Carvalho Hoffnungen auf den Stammplatz machen und allenfalls einer der Flügelstürmer.
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Rene Maric
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