Das System der Iraner ist als 4-2-3-1 bzw. phasenweise als 4-2-1-2-1 zu bezeichnen. Die Formation ist sehr defensiv geprägt und im Offensivspiel aufgrund von... So lange wie möglich die Null halten: Der Iran und sein defensives Hauptaugenmerk

Iran - FlaggeDas System der Iraner ist als 4-2-3-1 bzw. phasenweise als 4-2-1-2-1 zu bezeichnen. Die Formation ist sehr defensiv geprägt und im Offensivspiel aufgrund von Ashkan Dejagah rechtslastig. Stabilität auf der Zentralachse ist den Iranern wichtig, die Offensive lebt von kurzen verträumten Momenten der qualitativ durch die Bank stärkeren Gegner.

Der Iran zieht sich weit zurück, versucht mit dem Gegner mitzuschieben und operiert nach Balleroberungen mit weiten Bällen in die Spitze oder auf den rechten Flügel, wo man auf Einzelaktionen seiner besten Offensivleute hofft. Dieses Konzept ist ziemlich berechenbar, kann aber durch gelungene Einzelaktionen zu Torchancen führen. Das Pressing geht sehr tief vonstatten und das zentrale Mittelfeld rückt nicht gerade konsequent nach, wenn das Team seine Konter startet.

Pressing-3

Aufgrund der tiefen Staffellung auf der Zentralachse muss man aber auch gegen den Iran erst mal durchkommen. Die Asiaten werden ihre Haut teuer verkaufen, die Zweikämpfe annehmen und versuchen die Mitte dicht zu machen, wie nur irgendwie möglich. Gegen schwächere Gegner funktionierte dies auch recht gut, wie die Qualifikation zeigte, in der man nur sieben Gegentore in 16 Spielen kassierte. Auch in den bisherigen Testspielen funktionierte das Defensivkonzept recht gut und in den Vorbereitungsspielen gegen Angola und Montenegro kassierte man auch nur einen Treffer. Die Kaliber bei der WM sind aber andere…

Stabilität-4

Als flexibel kann man die Elf von Carlos Queiroz durchaus bezeichnen – zumindest positionsbedingt, denn speziell die Außenspieler können verschiedene Positionen bekleiden und Queiroz hat somit einige Wechseloptionen. Die zentralen Spieler sind aber viel zu geradlinig und kaum für Überraschungsmomente gut, was die Flexibilität des Iran doch wieder deutlich einschränkt.

Flexibilität-4

Den großen Lionel Messi in der Gruppe, mit Bosnien und Nigeria zwei ambitionierte Gegner, die sich Chancen auf den Aufstieg ausrechnen. Zudem kann man auf eine erfolgreiche, weil sehr zielgerichtete Qualifikation zurückblicken, in der man etwa Südkorea hinter sich ließ. Der Fokus ist klar: Wenige Tore kassieren. Der Underdog aus dem Iran kann sich auf das Wesentliche konzentrieren und das Land freut sich auf die erste WM-Teilnahme seit acht Jahren. Turnieraffinität ist natürlich kaum gegeben, aber die Iraner können relaxed ins Turnier starten, weil niemand etwas von der No-Name-Truppe erwartet.

Stimmung-4

Die iranische Nationalmannschaft zählt bei der WM 2014 sicher zu den schwächsten Nationen, ist individuell womöglich sogar das unspektakulärste Team des Turniers. Dennoch könnten die Duelle mit der Queiroz-Elf zu Geduldsproben werden. Wenn der Iran aber hinten aufmachen muss, könnten die Duelle mit Argentinien, Bosnien und Nigeria übel enden.

Gesamtwertung-Iran

Mögliche Aufstellungen

Noch gibt es einige offene Fragen in der Aufstellung der Iraner, die systematische Ausrichtung ist aber klar. Die defensivere Variante würde wie folgt aussehen.

Iran_4-2-1-2-1-defensiv

Wenn Queiroz etwas riskieren muss und einen Zehner im Mittelfeld aufbietet, sähe die Aufstellung so aus:

Iran_4-2-3-1-offensiver

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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