Guy Roux schaffte bei AJ Auxerre 36 Jahre am Stück, Sir Alex Ferguson bei Manchester United fast 27 Jahre, Frank Schmidt ist bei Heidenheim... Welche Klubs verbrauchten in Europa die meisten Trainer?

Guy Roux schaffte bei AJ Auxerre 36 Jahre am Stück, Sir Alex Ferguson bei Manchester United fast 27 Jahre, Frank Schmidt ist bei Heidenheim schon 20 Jahre im Amt, Valeriy Lobanovskiy trainierte Dinamo Kiew 17 Jahre lang. Doch es geht auch anders: Manche Trainer halten sich nicht einmal sechs Monate im Amt und bei manchen Klubs hat sich ein Kommen und Gehen im Halbjahrestakt bereits eingebürgert. Wer für seinen hohen Trainerverschließ berüchtigt ist, bespricht der folgende Artikel.

Leeds setzte in puncto Trainerwechsel neue Maßstäbe

Leeds United war in den Jahren 2013 bis 2017 berühmt dafür nicht lange zu fackeln, wenn die Leistung der Mannschaft nicht passte. Gleich zehn Übungsleiter nahmen in vier Jahren auf der Trainerbank Platz, wobei Neil Redfearn gleich drei Mal interimistisch eingesprungen ist, was acht unterschiedliche Trainer in vier Jahren bedeutet.

Und so durften sich im Zeitraum April 2013 bis April 2017 Neil Warnock, Neil Redfearn, Brian McDermott, Dave Hockaday, wieder Neal Redfearn, Darko Milanic, wieder Neal Redfearn, Uwe Rösler, Steve Evans und Gary Monk Trainer von Leeds United nennen.

Bei Leeds galt in diesem Zeitpunkt: Verlieren verboten sonst ist man seinen Job los. Am längsten hielten sich im angeführten Zeitraum im Übrigen Neil Warnock und Brian McDermott, die beide etwas mehr als ein Jahr das Zepter in der Hand hatten.

AEK Athen macht es Leeds United gleich

Auch der griechische Hauptstadtklub wurde lange Zeit nicht am Trainermarkt fündig und so durften von Juni 2018 bis Juni 2022 ebenso zehn Übungsleiter ihr Glück versuchen, wobei Manolo Jimenez auch hier gleich drei Mal interimistisch einsprang.

Manolo Jimenez, Marinos Ouzounidis, wieder Manaolo Jimenez, Miguel Cardoso, Nikos Kostenoglou, Massimo Carrera, wieder Manolo Jimenez, Vladan Milojevic, Argirios Giannakis und Sokratis Afridopoulos konnten die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen und wurden bald wieder beurlaubt.

 Al Nassr hat einen noch höheren Verschleiß

Der saudische Topklub rund um Superstar Cristiano Ronaldo bürgt für Konstanz – vor allem wenn es um die Anzahl der verbrauchten Trainer geht. Nicht einmal sechs Monate bleibt ein Trainer durchschnittlich im Amt, ehe es zur Trennung kommt.

Zehn unterschiedliche Trainer in vier Jahren: Rui Vitoria, Alen Horvat, Mano Menezes, Marcelo Salazar, Pedro Emanuel, Miguel Russo, Rudi Garcia, Dinko Jelicic, Luis Castro und Stefano Pioli – nein hierbei handelt es sich nicht um die aktuelle Aufstellung von Al Nassr sondern um die Trainer, die von September 2020 bis September 2024 auf der Trainerbank des saudischen Klubs Platz nahmen.

Lange geblieben ist keiner, Rui Vitoria brachte es aber immerhin auf für Al-Nassr-Verhältnisse beachtliche 23 Monate. Mano Menezes, Marcelo Salazar und Pedro Emanuel waren gemeinsam nur knapp sieben Monate im Amt.

Austria Wien fast das Maß aller Dinge

Die Ära Frank Stronach brachte nicht nur viele neue Spieler nach Wien sondern sorgte vor allem auf der Trainerbank der Austria für ein Kommen und Gehen.

Von April 2000 bis April 2004 waren bei der Austria sage und schreibe elf Trainer im Amt: Herbert Prohaska, Ernst Baumeister, Heinz Hochhauser, Arie Haan, Anton Pfeffer, Walter Hörmann, Didi Constantini, Walter Schachner, Christoph Daum, Joachim Löw und Günther Kronsteiner sollten die Veilchen zum Meistertitel führen.

Den Meistertitel holte in dieser Zeit schlussendlich nur einer: Christoph Daum 2002/2003. Brisant: Joachim Löw und Walter Schachner holten zwar mit der Austria keinen Meistertitel, Löw gewann diesen aber vor seiner Amtszeit bei der Austria mit dem FC Tirol Innsbruck und  Walter Schachner bei seiner darauffolgenden Trainerstation mit dem GAK.

Hajduk Split ist das Maß der Dinge

Von August 2020 bis August 2024 standen insgesamt 13 Trainer in Diensten der Dalmatiner, davon 12 unterschiedliche. Mislav Karoglan bekam zwei Amtszeiten.

Igor Tudor, Hari Vukas, Boro Primorac, Ivan Radeljic, Toni Golem, Paolo Tramezzani, Jens Gustaffson, Valdas Dambrauskas, Mislav Karoglan, Ivan Leko, wieder Mislav Karoglan, Sinisa Segovic und Gennaro Gattuso versuchten bisher vergeblich Dinamo Zagreb vom Thron zu stürzen. Mal sehen, ob es Gennaro Gattuso gelingt.

Der Hauptstadtklub aus Zagreb ist übrigens seit der Saison 2005/2006 nur mit einer Ausnahme immer Meister geworden. In der Saison 2016/2017 NK Rijeka.gelang dieses Kunststück.

Patrick Stummer

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