Am 14. Spieltag der österreichischen Bundesliga ging es nach dem Rückrundenstart prompt mit einer „englischen Woche“ und damit Schlag auf Schlag weiter. Den Auftakt... Analyse: Entfesselte Austria feiert Kantersieg bei der Admira

Am 14. Spieltag der österreichischen Bundesliga ging es nach dem Rückrundenstart prompt mit einer „englischen Woche“ und damit Schlag auf Schlag weiter. Den Auftakt markierte dabei die Partie zwischen dem FC Admira Wacker und der Wiener Austria, die sich um wichtige Punkte duellierten. Dabei erwischten beide Mannschaften einen guten Start und feierten jeweils Punktegewinne, wobei die Admira in St. Pölten mit einer ordentlichen Leistung ein 2:2 Unentschieden holte und damit ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz sendete. Auf der anderen Seite wahrte die Austria die Chance auf die Meisterrunde und holte in Unterzahl einen knappen 1:0-Auswärtssieg bei der SV Ried. Daher war man nun gespannt, wer nach dieser Partie den Aufwärtstrend prologieren wird können.

Umkämpfte Partie unter schwierigen Bedingungen

Durch die positiven Erlebnisse hatten beide Teams kaum einen Grund ihre Teams großartig zu ändern und vertrauten quasi auf die gleichen Startformationen. Nur die Austria musste notgedrungen zwei Veränderungen vornehmen, da mit Martel ein Spieler gesperrt und mit Jukic ein weiterer angeschlagen fehlte. Die Admira blieb also bei ihrer neu gewählten 4-1-4-1/4-3-3 Formation mit Routinier Auer als Solosechser vor der Abwehr, während auch die Austria bei ihrem 4-4-2/4-4-1-1 blieb. Überraschend gab dabei der nominelle Kapitän Grünwald sein frühes Comeback nach einer Verletzung. Zwar blieb die Formation quasi gleich, doch die Verhaltensweise der Austria ändere sich in diesem Spiel doch um einiges. In Ried überraschte man mit höherem Attackieren und situativen Angriffspressing und bereitete so dem Gegner Probleme, womit der Grundstein für den Erfolg gelegt wurde. Gegen die Admira sah dies allerdings anders aus und man agierte wesentlich zurückhaltender und attackierte den Spielaufbau der Südstädter kaum. Die beiden violetten Stürmer orientierten sich nur lose an die Innenverteidiger, während sich ein Sechser ebenfalls nach vorne auf den gegnerischen Ankersechser orientierte, damit dieser, sofern er angespielt wurde, nicht aufdrehen und das Spiel nach vorne tragen konnte.

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Vermutlich wollte man die Admira zum Fußballspielen anlocken und auf Ballgewinne lauern, um diese dann auszunutzen. Vor allem über die beiden Flügelspieler baute die Austria „Pressingfallen“ auf und setzte die beiden gegnerischen Außenverteidiger nach Ballerhalt unter Druck, sobald sie weiter nach vorne vorstoßen wollten, um sie zu Fehlern zu zwingen. Gut zu sehen war dieser Plan nach wenigen Minuten bei der ersten gelben Karte der Gastgeber, als die Austria den Ball eroberte und eine vielversprechende Umschaltsituation mit einem taktischen Foul unterbunden wurde. Die Admira tat sich ungemein schwer mit der Aufgabe, spielerische Lösungen zu kreieren und viele Ballverluste in der gegnerischen Hälfte waren meist die Folge. Der kompakte 4-4-2 Block der Austria verstand es gut, die Räume im Zentrum zu verschließen und die Admira auf den Flügel zu zwingen, wo man durch gutes Verschieben schnell Überzahl herstellte und ein Vorwärtskommen sehr schwer machte. Da die Abwehr der Gäste immer wieder gut von hinten nachschob und den Zwischenlinienraum damit engmachte, war die Admira oftmals zum Rückwärtsgang gezwungen und erlitt konstante Raumverluste, was zu einem mangelnden Rhythmus im Spiel führte.

Austria-Offensive stottert ebenfalls

Auf der anderen Seite des Balles konnte die Austria zunächst über die auffälligen Teigl und Fitz einige Situationen passend lösen und dies führte u.a. dazu, dass Spielmacher Fitz nach Teigl-Vorarbeit zu der ersten Top-Chance in diesem Spiel kam. In dieser Phase kam man zu einigen Abschlüssen, auch wenn die Fitz-Chance mit Abstand die gefährlichste war. Situativ sah man auch den Versuch der Austria einen Spielaufbau aufzuziehen und Grünwald kippte u.a. zwischen die Innenverteidiger ab. Doch die Admira ihrerseits wollte keinen Spielaufbau der Gäste zulassen und presste von Anfang an recht hoch und aggressiv an, womit die Violetten so ihre Probleme hatten. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau und der ersten Admira-Chance durch Starkl, gab es einen klaren Bruch im violetten Spiel zu sehen.

Man nahm immer weniger Risiko im Ballbesitz und setzte stattdessen auf lange Bälle auf die Solospitze Pichler. Dieser wurde jedoch meist in ausweglose Situationen geschickt und musste sich aufgrund mangelnder Unterstützung meist gegen mehrere Gegenspieler, wodurch er viele Ballverluste erlitt. Das war Gift für das Spiel der Austria, da man immer mehr Spielanteile verlor und so zunehmend ins Hintertreffen geriet. Glücklicherweise stand jedoch die Defensive nach wie vor stabil und vor allem die starke Abwehr ließ aus dem Spiel heraus kaum etwas zu. Doch die Austria machte sich auch in diesem Punkt das Leben schwer, indem man viele unnötige Foulspiele beging und einen Standard nach dem anderen der Admira ermöglichte. Die münzte diese auch in Torchancen um und alle Möglichkeiten der Südstädter entstanden nach ruhenden Bällen, wodurch u.a. Suttner auf der Linie klären musste.

So blieb das Spiel auf einem bescheidenen Niveau und recht zerfahren, da durch die vielen Foulspiele auf beiden Seiten kaum ein geordneter Spielfluss zustande kam. Wenn es mal im Ansatz gefährlich wurde, dominierte die Ungenauigkeit und man ließ die Szenen leichtfertig liegen. So ging es nicht überraschend mit einer Nullnummer in die Kabine.

Austria hört mit dem Foulen nicht auf

Nach dem Wiederanpfiff blieb alles nahezu gleich und ging es in einer ähnlichen Tonart weiter, wenn auch unter immer schwierigeren Bedingungen und einem weißen, schneebedeckten Rasen. Die Admira blieb das leicht „bessere“ Team auf niedrigem Niveau, da man mehr Ballbesitz hatte und zumindest in die Nähe des gegnerischen Kastens kam. Dass man ins letzte Drittel kam, lag vor allem an der Austria und ihrer Unfähigkeit, Foulspiele zu vermeiden und saubere Zweikämpfe zu führen. Man könnte beinahe meinen, die Violetten hätten aus Kalkül so viele Fouls in Strafraumnähe begangen, da in den meisten Situationen eigentlich keinerlei Gefahr herrschte und man der Admira dennoch aus guten Positionen Freistöße ermöglichte. Gut für die Wiener war jedoch, dass man die Lufthoheit in dieser Partie hatte und die meisten Situationen bereinigen konnte.

Auf der anderen Seite klopfte die Austria plötzlich wieder mit ihrer Offensive an und kam kurz nach der Pause zu einer Doppelchance. Fitz spielte Pichler frei, der an Leitner scheiterte, ehe ein Suttner-Abschluss nur um Zentimeter den Fuß von Fitz verfehlte. So wurde das Spiel plötzlich interessanter und beide machten auch mit. Und die größte Überraschung war, dass die Violetten plötzlich wieder anfingen Fußball zu spielen und zu einem Spielaufbau zu greifen. Und prompt wurden sie dafür auch belohnt, denn im Ballbesitz versuchte man es in einer Situation mit dem Spielaufbau gegen die pressenden Admiraner, konnte durch Verlagerungen von Pentz die Gastgeber strecken, ehe Grünwald im Zentrum hinter der Pressinglinie der Admira freigespielt werden konnte. So wurde dadurch das gesamte Mittelfeld der Niederösterreicher quasi ausgespielt und Sarkaria wurde von Grünwald auf die Reise geschickt, der auf Suttner ablegte und dieser wiederum Pichler zum 1:0 bediente. Eines wenn nicht sogar das schönste herausgespielte Tor in dieser Saison der Austria, wurde mit der Führung in diesem Spiel belohnt.

Und man hatte auch das Gefühl in dieser Partie, dass jene Mannschaft, welche die Führung erzielt, die Oberhand behalten würde. Die Austria konnte sich unter immer schwierigeren Bedingungen und einem rutschigen Rasen zurückziehen und der Admira das Spiel überlassen. Das waren für die Südstädter keine guten Neuigkeiten, tat man sich mit dieser Bürde zuvor schon äußerst schwer und wäre ohne die zahlreichen Standards auch kaum in der Lage gewesen, gefährliche Szenen zu kreieren. Das rächte sich dann auch, denn nur wenig später gab es die nächste Umschaltsituation für die Violetten, bei der Teigl knapp an der Stange scheiterte. Kurze Zeit später war es dann aber soweit und nach einem schlimmen Ballverlust im Zentrum, konterten die Gäste die Admira eiskalt aus und Teigl traf im zweiten Versuch zum 2:0.

Damit war der Wille der Niederösterreicher sichtlich gebrochen und von diesen Nackenschlägen konnte man sich nicht mehr erholen. Die Austria dagegen kombinierte immer gefälliger und man merkte ihr das neu gewonnene Selbstvertrauen, weshalb die Niederlage für die Admira sogar noch höher ausfiel. Der eingewechselte Handl besorgte per Traumtor und mit Kopf nach einer Ecke den 4:0 Endstand und schnürte damit einen Doppelpack in kürzester Zeit.

Fazit

Die Austria schaffte also das schier unmögliche in dieser Saison, nämlich den zweiten Sieg in Serie einzufahren. Lange Zeit machte man sich allerdings das Leben selber schwer und tat einiges, damit es nicht dazu kam. Man ließ die Admira mit Fortdauer der ersten Halbzeit immer besser in das Spiel kommen und vermochte es nicht, einerseits selber in der Offensive für Entlastung und Kreativität zu sorgen, und andererseits die vielen Standards für die Gastgeber zu vermeiden, die den Gegner erst in das Spiel brachte. So spielte man teilweise mit dem Feuer und kann sich bei der aufmerksamen Defensivleistung bedanken, dass man den Schaden in Grenzen hielt. In der zweiten Halbzeit ging es in der gleichen Tonart weiter, ehe man sich dann doch besinnen konnte, Fußball zu spielen. Prompt wurde dies mit dem wunderschön herausgespielten Führungstreffer belohnt, der die Violetten letztlich auf die Siegerstraße brachte.

Danach sah man das Potenzial in der Mannschaft und Spieler wie Sarkaria, Fitz und Pichler begannen sich in einen Rausch zu kombinieren, wodurch man letztlich einen 4:0-Kantersieg einfahren konnte. Mit diesem Erfolg sollte man zweifellos viel Selbstvertrauen getankt und auch den Rückstand nach oben verkürzt haben, womit man auf Tuchfühlung mit der Meistergruppe wieder ist. Gewinnt man auch das nächste Spiel gegen den direkten Konkurrenten WSG Tirol, könnte der Sprung über den „Strich“ tatsächlich gelingen.

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Dalibor Babic