In dieser Serie beleuchten wir die größten „Missverständnisse“, in Form von Fehlkäufen von ausgewählten, österreichischen Bundesligaklubs in den letzten zehn Jahren. Welche Legionäre erfüllten... Flop-Legionäre (12): FK Austria Wien, Teil 4 von 4

In dieser Serie beleuchten wir die größten „Missverständnisse“, in Form von Fehlkäufen von ausgewählten, österreichischen Bundesligaklubs in den letzten zehn Jahren. Welche Legionäre erfüllten die in sie gesetzten Erwartungen nicht? Wer waren die teuren Flops?

Im vierten Teil über die Wiener Austria beleuchten wir nur Spieler, die entweder noch immer in Wien-Favoriten unter Vertrag stehen oder in den letzten beiden Jahren floppten.

Bright Edomwonyi

Der 27-jährige Nigerianer Bright Edomwonyi war in den letzten Jahren einer der am häufigsten kritisierten Austria-Spieler. Der Angreifer kam im Sommer 2018 vom türkischen Klub Caykur Rizespor, nachdem er zuvor von den Türken an den SK Sturm Graz ausgeliehen war. Während Edomwonyi zuvor bei den Grazern, aber auch im Zuge einer Leihe beim TSV Hartberg durchaus zu überzeugen wussten, ging es bei der Austria bergab. In der ersten Saison bei den Veilchen gelangen ihm noch fünf Bundesligatreffer und es gab die eine oder andere gute Partie des Stürmers, in der zweiten Saison spielte er aber nur noch in vier Bundesligapartien von Beginn und die Fanbase der Austria schoss sich immer mehr auf den einstigen Salzburg-Nachwuchsspieler ein. Nachdem Edomwonyi es in 65 Spielen nur auf acht Tore und acht Assists brachte, wurde er inklusive Kaufoption an Atromitos Athen verliehen, wo er aber auch nur zehn Spiele absolvierte und keinen Treffer erzielte. Es folgte also die Rückkehr nach Wien, die deklarierte Degradierung zu den Young Violets – und schließlich kurz vor Saisonstart ein Wadenbeinbruch, der den Nigerianer noch länger zum Zuschauen zwingen wird. Der Vertrag des Stürmers läuft im Sommer 2022 aus.

Caner Cavlan

Der türkisch-stämmige Niederländer Caner Cavlan war der letzte von zahlreichen Linksverteidigerflops bei der Wiener Austria. Der heute 29-Jährige kam im Sommer 2019 vom FC Emmen, bestritt aber in der Saison 2019/20 mehr Spiele für die Young Violets, als für die Kampfmannschaft. Nach nur einem Jahr folgte die Rückkehr nach Emmen, wo er in der Eredivisie sofort wieder Stammspieler war. Seit August kickt Cavlan in der Türkei: Der Zweitligist Bandirmaspor ist bereits die dritte Station im Heimatland seiner Eltern. Auch bei seinem neuen Klub scheint Cavlan unumstrittener Stammspieler zu sein, weshalb sein Austria-Engagement eher eine Ausnahme in seiner Karriere darstellt.

Maudo Jarjue

Der gambische Innenverteidiger Maudo Jarjue gehört weiterhin der Austria, ist aber derzeit mit Kaufoption an den schwedischen Klub Elfsborg verliehen. Der 189cm große Abwehrspieler kam im Sommer 2019 aus Aserbaidschan, war aber mit den technischen Anforderungen in der österreichischen Bundesliga überfordert. Maudo hatte zwar die eine oder andere gute Partie dabei, im Endeffekt zeigte er in seinen 14 Kampfmannschaftseinsätzen aber dennoch zu wenig. Bei Elfsborg weiß er allerdings durchaus zu überzeugen, ist Stammspieler, zeigte auch in Europa gute Leistungen. Aktuell liegt der letztjährige Vizemeister auf dem fünften Platz der Allsvenskan. Maudos Vertrag in Wien-Favoriten läuft noch bis 2023, Elfsborg könnte im Erfolgsfall aber die Option ziehen.

Agim Zeka

Peter Stöger deklarierte den in Deutschland geborenen Albaner Agim Zeka als zusätzliche Option für die Offensive. Nur ein einziges Mal spielte der 23-Jährige von Beginn an, elfmal wurde er eingewechselt und bei der 3:5-Heimniederlage gegen den WAC erzielte er seinen einzigen Treffer für die Veilchen. Nach nur einem halben Jahr war das Austria-Engagement für den Wandervogel, der in seiner jungen Karriere bereits in Frankreich, Portugal, den Niederlanden und Belgien unter Vertrag stand, aber auch schon wieder vorbei. Zeka wechselte im Sommer zum kosovarischen Erstligisten FC Drita Gjilan, wo er bisher auch nur eingewechselt wurde.

Levan Jordania

Der Transfer von Levan Jordania zu den Young Violets war eine der viele kuriosen Facetten des Einstiegs von dessen Vater Merab Jordania und der Insignia Group beim FK Austria Wien. Bereits in den Niederlanden sorgte Levans Vater dafür, dass er im Nachwuchs von Vitesse Arnheim unterkam. Die Versuche des Mittelfeldspielers im Profifußball unterzukommen, schlugen allesamt fehlt. Für den FC Eindhoven, den FC Den Bosch und schließlich auch Lokomotivi Tiflis reichte es nur für Kurzeinsätze. In der 2.Liga Österreichs ist der bereits 24-jährige immerhin einen Schritt weiter, durfte im Frühjahr gegen Wacker Innsbruck erstmals in seiner Karriere von Beginn an ran. Hinzu kommen sechs Einwechslungen für die zweite Mannschaft der Veilchen. Unterm Strich ist sein Engagement in Wien aber nur ein Politikum und nicht durch sein außergewöhnliches Talent legitimiert. Wenn dies finanzielle Vorteile für die Austria bringt, könnte man den Vertrag für den Investorensohn wohl argumentieren. Aber auch diesbezüglich ist man in Wiens zehntem Bezirk mittlerweile mehr als skeptisch…

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Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen