Wenn der SK Rapid heute Nachmittag auf den SK Austria Klagenfurt trifft, sind in Hütteldorf nicht nur die drei eingeplanten Punkte ein Thema, sondern... Gefahr einer „Sperrenflut“: Sieben Gefährdete in Grün-Weiß

Wenn der SK Rapid heute Nachmittag auf den SK Austria Klagenfurt trifft, sind in Hütteldorf nicht nur die drei eingeplanten Punkte ein Thema, sondern auch die prekäre Lage, was potentielle Gelbsperren betrifft. Gleich sieben Spieler würden bei der nächsten Verwarnung im nächsten Spiel stehen.

Im Anschluss an das Spiel gegen Klagenfurt steht das „Doppel“ gegen den SK Sturm Graz auf dem Programm – kommenden Freitag in Graz, am darauffolgenden Mittwoch in Wien. Und die Grazer werden genau darauf achten, wie oft Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca beim Duell zwischen Rapid und Klagenfurt in die Tasche greift.

Sieben Gefährdete in Grün-Weiß

Bei Rapid sind mit Maximilian Hofmann und Jonas Auer zwei Verteidiger gelbgefährdet – hinzu kommen die Gefährdungen der Mittelfeldspieler Roman Kerschbaum, Lukas Grgic, Nikolas Sattlberger, Christoph Lang und Matthias Seidl. Rapid läuft damit Gefahr, die gesamte Zentralachse umbauen zu müssen.

Die Konstellation aus Grgic, Sattlberger und Seidl auf der Mittelfeldachse im 4-2-3-1 der Hütteldorfer ist unter Trainer Robert Klauß die etatmäßige. Speziell die Präsenz von Lukas Grgic, aber auch die Umsicht und Ruhe von Nikolas Sattlberger sind Grundpfeiler im Spiel der Grün-Weißen. Matthias Seidl gilt zudem als einer der gefährlichsten Spieler und besten „Einleiter“ im Team.

Probleme in der Kaderdichte

In diesem wichtigen Positionskomplex ist häufig sichtbar, wie hoch der Qualitätsabfall zur zweiten Kaderreihe ist. Wenn Robert Klauß in den Schlussminuten Roman Kerschbaum als zusätzliche Absicherung bringt, verfällt Rapid nicht selten in Probleme, wie auch beim 1:1 in Salzburg, als Kerschbaum sich vor dem Tor in der 87. Minute von Petar Ratkov überlaufen ließ. Würden gleich zwei (oder gar alle drei) Spieler der Mittelfeldachse ihre fünfte gelbe Karte kassieren, würde dies im Hinblick aufs Graz-Doppel einer mittleren Katastrophe gleichkommen.

Kerschbaum und Oswald sind im zentralen Mittelfeld die einzigen Alternativen im dünnen Rapid-Kader. Oswald wird gegen Klagenfurt wohl als Rechtsverteidiger beginnen, nachdem sich Neraysho Kasanwirjo gegen Red Bull Salzburg bereits seine fünfte gelbe Karte abholte, was angesichts der Kartenlage durchaus in den grün-weißen Kram passt. Kerschbaum selbst ist allerdings auch gelbgefährdet – also auch die erste Zentrumsalternative steht unter Druck.

Auch andere Positionen betroffen

Schwer zu ersetzen könnte auch Jonas Auer sein, der in den letzten Partien allerdings keine Glanzleistungen ablieferte, für die Gegner häufig der Pressingauslöser war. Alternativen gibt es aber kaum: Martin Moormann spielte unter Robert Klauß gerademal fünf Minuten lang, erzielte dabei in Tirol ein Eigentor. In den letzten acht Ligaspielen saß er nur zweimal auf der Bank, war sechsmal nicht im Kader – ebenso wie auch in den beiden Cup-Spielen gegen St. Pölten und Leoben.

Am einfachsten abzufedern wäre vermutlich eine Sperre von Christoph Lang – aber auch nur dann, wenn er nicht gleichzeitig mit Matthias Seidl gesperrt wäre. Im Falle einer Seidl-Sperre könnte Lang ins Zentrum rücken und am Flügel für den Schweden Isak Jansson Platz machen. Bei einer Lang-Sperre könnte natürlich auch der Schwede einspringen. Würden aber beide gleichzeitig ausfallen, wird das Nachbesetzen der Zehnerposition schwierig. Eine Alternative würde etwa eine leichte Systemumstellung auf ein 4-4-2 mit Burgstaller als antizipative, hängende Spitze darstellen.

„Einer nach dem anderen“

Wenn der Worst Case eintritt, könnte der Einfallsreichtum von Robert Klauß also durchaus auf eine harte Probe gestellt werden. Zu planen ist es natürlich so gut wie gar nicht, aber in den nächsten Runden muss bei Rapid das Motto „einer nach dem anderen“ gelten, um keine Sperrflut in einer einzelnen Partie zu riskieren. Klar ist aber auch: Gelbe Karten wegen Disziplinlosigkeiten sind tabu und die Spieler müssen aktuell mehr denn je auf das „Big Picture“ achten, zumal die Meistergruppe nach wie vor ausgesprochen eng beisammen ist – vor allem mit Blick nach unten…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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