Das 334. Wiener Derby endete – mal wieder – mit einem 1:1. Wir bewerten die Protagonisten beider Teams und tun dies wieder geteilt: Daniel... Spielernoten Derby: Fountas vergibt die „Matchwinner-Chance“

Das 334. Wiener Derby endete – mal wieder – mit einem 1:1. Wir bewerten die Protagonisten beider Teams und tun dies wieder geteilt: Daniel Mandl bewertet die Spieler des SK Rapid, Dalibor Babic die Kicker der Wiener Austria.

Notenschlüssel:
1= sehr schwach
10 = sehr stark
0 = zu kurz eingesetzt

SK Rapid

Paul Gartler 6

Der Rapid-Keeper war ballsicher, konsequent bei Flanken, wurde aber weitgehend wenig getestet. Wenn er gebraucht wurde, war er aber da und am Gegentor ist er nach einem allgemeinen Missverständnis in der Hintermannschaft schuldlos.

Filip Stojkovic 5

Für den Rapid-Kapitän war es eine äußerst intensive Partie mit vielen Zweikämpfen und kleinen Mätzchen. Über weite Strecken blieb Stojkovic aber spielerisch ruhig und ein recht sicherer Passhafen. In der ersten Halbzeit spielte der Rechtsverteidiger noch etwas direkter und leitete auch die eine oder andere Torchance ein. In der zweiten Halbzeit verlagerte er sich, wie die meisten, auf sehr sicheres Passspiel. Bitter war jedoch erneut, dass der Gegentreffer über seine Seite fiel.

Emanuel Aiwu 7

Der Abwehrchef war einer der wenigen, die versuchten, in der zweiten Halbzeit mit gezieltem Laufspiel Linien zu überspielen und die Austria damit von hinten heraus unter Druck zu setzen. Insgesamt spielte der 20-Jährige 92 Pässe bei 85%iger Genauigkeit und auch seine harte Zweikampfführung und sein gutes Antizipationsvermögen waren wertvoll für die Hausherren.

Martin Moormann 6

Defensiv erneut eine sehr ordentliche Leistung des Rapid-Youngsters. Im Spielaufbau wurde er von der Austria kaum gefordert, schaffte aber trotzdem kaum entscheidende Aufbauaktionen. Gegen den Ball war der 20-Jährige einmal mehr sehr solide.

Maximilian Ullmann 4

Der Linksverteidiger ist nicht mehr initiativ und geradlinig wie in der vergangenen Saison. Im Kurzpassspiel zeigte Ullmann diesmal eine eher holprige Partie und in einigen Szenen war er zu langsam beim Hinterlaufen. Der 25-Jährige muss sich im weiteren Saisonverlauf dringend steigern, wenn es schließlich doch noch zu einem lukrativen Auslandstransfer kommen soll.

Dejan Petrovic 4

Der Slowene war ein Beispiel dafür, dass man auch mit der besten Passquote auf dem Platz nicht zwangsläufig eine gute Partie spielen muss. Der 23-Jährige sammelte als abkippender Sechser Bälle an, verschleppte aber das Spiel und hielt speziell in der zweiten Halbzeit nie das Tempo hoch. Dadurch wurde Rapid lethargisch und Petrovic änderte nichts an seinen Passmustern.

Robert Ljubicic 5

Der Achter war etwas initiativer als Petrovic, aber auch ihm gelangen im Überspielen von gegnerischen Linien zu wenige Dinge. Allerdings versuchte er etwas mehr Vertikalität ins Spiel zu bringen, war zudem recht gut im Gegenpressing und holte den Elfmeter für die Hütteldorfer heraus.

Taxiarchis Fountas 7

Der Grieche war ein ständiger Unruheherd und hatte mit insgesamt elf Torschüssen die große Chance zum Matchwinner zu avancieren. Fountas scheiterte am Sonntagabend aber vor allem an seinen unpräzisen Abschlüssen. Sein Laufspiel mit dem Ball machte Rapid unberechenbarer, die meisten seiner Torchancen erarbeitete er sich mit seiner Giftigkeit selbst. Gegen Ende merkte man dann aber, dass er in den engen Situationen resignierte und zu überhastet agierte.

Christoph Knasmüllner 2

23 Pässe in 76 Minuten, nur fünf geführte Zweikämpfe, davon gerade mal einen gewonnen. Für einen „Zehner“ war das einmal mehr deutlich zu wenig und auch Knasmüllners Körpersprache passt nicht zum „neuen“ Rapid-Spiel. Seine beste Aktion war der Lattenfreistoß, ansonsten war die Darbietung des Routiniers einmal mehr blutleer.

Marco Grüll 4

Der Linksaußen war diesmal nicht so gut ins Spiel eingebunden wie sonst, wirkte fahrig und etwas überspielt. Allerdings sammelte Grüll fünf Torschussvorlagen, womit er seine Arbeit rein statistisch betrachtet nicht schlecht machte. Dennoch war es eine der schwächeren Leistungen des Salzburgers im Rapid-Trikot.

Ercan Kara 3

Der Mittelstürmer hing durch das veränderte Rapid-Spiel mit Ball dauerhaft in der Luft, kam nur auf 19 Ballaktionen, von denen fast alle Ablagen waren. Seine einzige wirklich gute Ballsicherung leitete die Aktion vor dem Elfmeterfoul ein. Den Elfer verwandelte Kara dann sicher. Danach tauchte der Angreifer aber komplett ab.

Koya Kitagawa 3

Der Japaner brachte ein wenig Schwung hinein und blieb am Ball weitgehend sicher. Einen richtigen Unterschied machte aber auch er nicht aus und es bleibt vorerst dabei, dass der 25-Jährige jeglichen Killerinstinkt vermissen lässt.

Kelvin Arase, Thorsten Schick, Oliver Strunz 0

Zu kurz eingesetzt.

 

FK Austria Wien

Patrick Pentz 6

Ein gewohnt sicherer Rückhalt war der Kapitän und mit seinen sechs Paraden konnte er weitere Gegentreffer verhindern, auch wenn einige Abwehrtaten recht zentral ausfielen und er da und dort Glück hatte.

Georg Teigl 6

Einige gute Tempoverschärfungen konnte der pfeilschnelle Flügelverteidiger ins Spiel bringen und insgesamt war seine Leistung solide, wobei er mehr Druck nach vorne ausübte als sein Pendant auf der anderen Seite. Seine Passquote war mit 74 Prozent auch eine der besseren seines Teams und immerhin einen Schlüsselpass konnte er beisteuern. In der Defensive machte er seine Aufgabe aufmerksam und hatte seinen Gegenspieler Marco Grüll gut im Griff, weshalb er auch mit 66 Prozent eine gute Zweikampfquote und dazu auch noch elf Ballsicherungen verbuchten konnte.

Johannes Handl 5

Musste Kapitän Suttner in der Abwehr ersetzen und bot eine wechselhafte Vorstellung. In der Defensive leistete er sich noch relativ wenige Fehler und war seine Zweikampfbilanz positiv und auch sonst sammelte er mit sechs klärende Aktionen, fünf Ballsicherungen und drei abgeblockten Schüssen ordentliche Werte. Im Spielaufbau leistete er sich einige Fehlpässe, die schwerwiegender ausfielen und für seine Verhältnisse ungewohnt sind, da er eigentlich zur spielstärkeren Sorte Innenverteidiger zählt.

Lukas Mühl 5

Solider Auftritt des Abwehrchefs, der wenn gefordert meist zur Stelle war und sich kaum eine Nachlässigkeit leistete. Seine Zweikampfbilanz fiel ausgeglichen aus und in der Defensive sammelte er neben sechs Ballsicherungen auch noch jeweils zwei abgefangene Bälle, erfolgreiche Tacklings und klärende Aktionen. Im Spielaufbau konzentrierte er sich auf eher sichere Sachen und ging wenig Risiko ein.

Eric Martel 4

Eigentlich war sein Auftreten statistisch betrachtet in Ordnung, denn der U21-Nationalspieler kam nicht nur auf die beste Zweikampfquote seiner Mannschaft (86 Prozent), er sammelte darüber hinaus auch noch elf Ballsicherungen und je drei erfolgreiche Tacklings, klärende Aktionen und abgefangene Bällen – mehr als solide Werte in der Defensive. Allerdings wackelte er auch in einigen Situationen und verursachte einen unnötigen Elfmeter, was seine gesamte Bewertung natürlich trübt. Im Mittelfeld fühlte er sich dann sichtlich wohler und fand sich da bisher besser zurecht.

Ziad El-Sheiwi 0

Der 17-jährige Jungspund startete toll in die Partie hinein und bereitete das Führungstor mustergültig vor, weshalb es ein guter Tag für ihn hätte werden können. Leider verletzte sich der Abwehrspieler jedoch kurz danach und musste aufgrund eines Kreuzbandrisses ausgewechselt werden.

Matthias Braunöder 6

Der U21-Teamspieler kehrte nach einer Sperre in die Startelf zurück und stellte sich gleich mustergültig vor, in dem er seine Mannschaft nach wenigen Sekunden in Führung brachte. Auch danach war er durchaus präsent und forderte bzw. verteilte die Bälle aktiv, wodurch er mit über 50 Ballaktionen einen der höchsten Werte seines Teams verzeichnete. Gegen den Ball hatte er im ersten Durchgang noch Probleme mit dem Zugriff, was im zweiten Durchgang besser wurde und er auch so die meisten Duelle auf dem Feld führte (10).

Vesel Demaku 4

Ein etwas unauffälligerer Auftritt des Juniorenteamspielers, der nach muskulären Problemen auf die Zähne biss und sich in den Dienst der Mannschaft stellte. Mit dem Ball war er dabei nicht so sicher wie gewohnt und kam nur auf eine Passquote von 64 Prozent, die für seine Verhältnisse ungewohnt schwach ausfiel. Gegen den Ball hinterließ er da mehr Eindruck und seine fünf abgefangenen Bälle war der Höchstwert der Austria und zeigt, dass er die Angriffe des Gegners gut lesen konnte.

Aleksandar Jukic 6

Ein guter Auftritt des Offensivspielers, der in seinen Aktionen sehr sauber und überlegt agierte und daher auch auf die beste Passquote seines Teams kam (85 Prozent), wo er auch ein ums andere Mal seine Übersicht bewies. Er steuerte dazu auch noch zwei Abschlüsse bei und gewann ein Dribbling, wobei man sich in einigen Situationen wünschen würde, dass er etwas eigensinniger handeln würde, um seine Abschlussqualitäten zur Geltung zu bringen.

Manfred Fischer 5

Ein undankbares Spiel für den Allrounder der Violetten, denn er musste sich in den Dienst der Mannschaft stellen und früh auf die linke Abwehrseite ausweichen. Dort löste er seine Aufgabe nicht schlecht und konnte einige Male das Pressing des Gegners gut aushebeln und auch defensiv war seine Zweikampfbilanz mit 60 Prozent positiv. Er verbuchte mit vier Ballsicherungen und drei klärenden Aktionen ordentliche Werte. Einzig sein Stellungsspiel ließ hier und da zu wünschen übrig und auch offensiv schaltete er sich selten ein, wobei er im zweiten Abschnitt mutiger wurde.

Marco Djuricin 2

Dass er die ganze Woche wegen Fiebers ausfiel, merkte man dem Topscorer der Austria an. Der letzte Punch fehlte dem Offensivspieler und je länger das Spiel dauerte, desto weniger Power war bei ihm zu sehen. Daher hatte er auch nur 18 Ballaktionen im Spiel und gab nur einen Schuss ab.

Can Keles 3

Brauchte einige Zeit um in das Spiel zu finden, hatte dann auch nach seiner Einwechslung einige Aktionen und gab so die meisten Schüsse seiner Mannschaft ab (3). Allerdings leistete er sich einige Fehlpässe und ließ auch aussichtsreiche Kontermöglichkeiten liegen, wodurch sein Impact nicht wirklich groß ausfiel und seine Leistung überschaubar blieb.

Alexander Grünwald, Christian Schoissengeyr, Noah Ohio 0

Zu kurz eingesetzt.

Dalibor Babic