Im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum wurden zum Ende der vergangenen Herbstsaison die Fans nach ihren Benotungen für die Spieler der tipp3-Bundesliga-Klubs gefragt.... Wacker Innsbruck auf dem Prüfstand: Sáfár als tragende Säule, brasilianischer Stürmer als Fehlkauf

Szabolcs Safar (FC Wacker Innsbruck)Im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum wurden zum Ende der vergangenen Herbstsaison die Fans nach ihren Benotungen für die Spieler der tipp3-Bundesliga-Klubs gefragt. Wir errechneten den Mittelwert und bewerten alle Bundesligakicker, die ausreichend oft zum Einsatz kamen.

Die Bewertungsskala reicht von 1 (sehr schwach) bis 10 (sehr gut).
Bewertet werden nur Spieler, die in den ersten 18 Spielen, also der ersten Saisonhälfte mindestens sechsmal, also in einem Drittel der Spiele auf dem Platz standen. Die Reihenfolge in der die Spieler in weiterer Folge aufgelistet werden, richtet sich nach der Benotung der Fans.

8.0 – Szabolcs Sáfár

Der 38-jährige Torhüter, der bereits seit 1997 in Österreich spielt, bewies nach einer Flaute bei der Wiener Austria, dass er auch im hohen Fußballeralter noch ein starker Rückhalt für seine Mannschaft sein kann. Nicht nur einmal bewahrte der Ungar seine Mannschaft vor einer höheren Niederlage oder war einer der Hauptverantwortlichen für unerwartete Punktgewinne.

6.4 – Tomás Abraham

Abraham startete schwach, fand aber recht schnell wieder zu alter Form. In der schwächsten Phase der Innsbrucker konnte der Routinier aus Mangel an offensiven Ideen den Karren zwar nicht aus dem Dreck ziehen, aber seine positive Körpersprache und defensive Kampfkraft sind gerade für einen Abstiegskandidaten äußerst wichtig.

6.0 – Roman Wallner

Der Routinier punktete mit Einsatz und seiner typischen Lästigkeit – allerdings konnte der Angreifer im Abschluss bisher kaum glänzen und vergab zu viele Chancen. Im Gegenzug muss jedoch gesehen werden, dass Wallner sich Chancen erarbeitet, zu denen andere Stürmer gar nicht kommen.

5.8 – Thomas Bergmann

Zu Beginn der Saison spielte Bergmann vor allem defensiv schwach, doch mit mehr Einsatzzeit kam auch die Sicherheit und so galt er gegen Ende der Herbstsaison als Leistungsträger, der nun auch offensiv viel Druck erzeugen kann.

5.8 – Dario Dakovic

So wie  Bergmann entwickelte sich auch Dario Dakovic positiv. Der 25-jährige Innenverteidiger ist nicht nur aufgrund seiner Flexibilität sehr wichtig für den FC Wacker, sondern wurde im Verlauf der Herbstsaison auf seiner Stammposition in der Innenverteidigung immer ruhiger und sicherer. Ganz vor schweren Fehler ist aber auch er noch nicht gefeit.

5.6 – Alexander Hauser

Linksverteidiger Alexander Hauser hat noch Probleme mit seiner Beständigkeit – auf eine gute Leistung folgen nicht selten zwei durchwachsene. Allerdings schaffte er es phasenweise auch offensiv für Impulse zu sorgen. Das Gesamtpaket stimmt beim einst als riesiges Talent gehandelten 28-Jährigen weiterhin nicht.

4.6 – Carlos Merino

Eigentlich sollte der 32-jährige Spanier Carlos Merino ein Schlüsselspieler beim FC Wacker Innsbruck sein, doch an seine starke Saison 2011/12 konnte er unter anderem aufgrund von Verletzungen nicht anknüpfen. Was er macht ist oft schön anzusehen, aber wirklich effizient präsentierte er sich bisher nicht.

4.4 – Simon Piesinger

Der ehemalige Blau-Weiß-Linz-Akteur spielt brav, aber nimmt das Heft zu selten in die Hand. Defensiv ist Piesinger in Ordnung, offensiv schwach – und für sein Gardemaß von 192cm verliert der 20-Jährige zu viele Luftduelle. Seine Zeit ist noch nicht gekommen und er hat bestimmt Potential nach oben, allerdings sollte er im Frühjahr seine Chancen nützen, um sich in die erste Elf zu spielen.

4.2 – Christoph Saurer

Für einen Spieler, der beim LASK einst tolle Leistungen bot und trotz unangenehmer Nebengeräusche beim SK Rapid Wien anfänglich auf dem Weg in die erste Elf war, macht der 26-jährige Christoph Saurer beim FC Wacker Innsbruck viel zu wenig. Dass er technisch auf hohem Niveau agieren kann ist offensichtlich, aber Eigeninitiative und offensive Akzente fehlen im Spiel des linken Mittelfeldspielers völlig.

4.2 – Marcel Schreter

Der große Leistungsträger von einst ist der 31-jährige Marcel Schreter längst nicht mehr. Der routinierte Offensivspieler hat immer wieder Ausreißer nach oben, überzeugt wenn man es am wenigsten von ihm erwartet. Insgesamt ist aber auch er zu unbeständig. Um das Spiel in der tipp3 Bundesliga dauerhaft an sich zu reißen, mangelt es aber auch schon an Spritzigkeit und technischen Fähigkeiten.

3.6 – Marco Kofler

Die Außenverteidigung ist nicht die Idealposition für den 195cm großen Defensivmann. Speziell in der laufenden Saison fiel er immer wieder durch kapitale Schnitzer auf und flog schließlich unmittelbar nach dem Trainerwechsel von Kogler auf Kirchler aus der ersten Mannschaft. Kofler hat Potential für mehr, muss sich aber gegen einige nachrückende Abwehrspieler beweisen – so gibt es derzeit etwa an Thomas Bergmann auf der rechten Seite kein Durchkommen.

3.6 – Julius Perstaller

Der 23-jährige Stürmer braucht immer wieder einen Tritt in den Hintern, schien diesen aber erst von Roland Kirchler bekommen zu haben. Gegen Ende der Herbstsaison arbeitete er mehr für die Mannschaft, zuvor präsentierte er sich schwach und lustlos. Zwischen seinen ohnehin seltenen Treffern liegt zudem stets sehr viel Zeit. Vom berühmten „aufgegangenen Knopf“ kann man bei ihm eindeutig nicht sprechen. Statistisch gesehen ist 2012/13 bisher Perstallers schwächste Saison als Profi.

3.6 – Daniel Schütz

Nach seinem Wechsel von Altach zu Wacker Innsbruck zeigte der 21-jährige Mittelfeldspieler durchaus interessante Ansätze. Doch mittlerweile ist Schütz nur noch ein äußerst unauffälliger Ergänzungsspieler, der sich im Frühling 2013 unbedingt an den eigenen Beinen aus dem Dreck ziehen muss.

3.6 – Christopher Wernitznig

Noch enttäuschender waren jedoch die Leistungen von Christopher Wernitznig, der nach seinen acht Saisontoren aus der Vorsaison mit großen Vorschusslorbeeren in die neue Saison ging. Der linke Flügel erzielte im Herbst nur zwei Treffer, wurde zwischendurch sogar zum Amateurteam geschickt. Die größte Enttäuschung im Kontext zu seiner offensichtlichen Formkrise: Auch der Einsatz passt bei Wernitznig derzeit nicht und sein Umschaltspiel von Offensive auf Defensive ist noch ausbaufähig.

3.4 – Martin Svejnoha

Zu Beginn der Saison war der routinierte Tscheche der große Pechvogel im Team, verschuldete zeitweise auf peinliche Art und Weise Tore und erwischte gleich mehrere rabenschwarze Tage. Der neue Trainer Roland Kirchler nahm die Schnitzer zu Saisonbeginn mit Humor, witzelte in Interviews über den einen oder anderen „Blooper“ und prompt erholte sich Svejnoha. Bis auf ein paar gute Partien gegen Ende der Herbstsaison war jedoch noch nichts dabei, was Begeisterungsstürme entfachen könnte.

1.8 – Marcelo Fernandes

Der Transferflop schlechthin. Der 22-jährige Brasilianer fand sich in Innsbruck nie zurecht, wirkte wie ein Fremdkörper und war somit bereits nach acht Ligaspielen, einer Cuppartie und einem Auftritt bei den Amateuren Geschichte. Der hölzern wirkende Angreifer, der vor der Saison leihweise vom Bangu AC aus Rio de Janeiros „Regionalliga“ kam, dürfte auch in Österreich eher in die Regionalliga passen, als in die Bundesliga.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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