Es muss schon ein großer Name sein, der einen Fußballer dazu bewegen kann, dem FC Bayern München den Rücken zuzukehren. Vor allem wenn man... Kommentar: Da sagt der David beinhart leise Servus

Es muss schon ein großer Name sein, der einen Fußballer dazu bewegen kann, dem FC Bayern München den Rücken zuzukehren. Vor allem wenn man dort nicht als Statist, sondern als unumstrittener Hauptdarsteller engagiert ist. Und dieser Name muss in der Regel auch ein paar gute Argumente parat haben. Was heißt gute – regelrecht galaktische müssen das sein. Und die scheint Real Madrid ohne Zweifel zu haben.

Wie so oft in der Welt des modernen Fußballs sind die Hauptbeweggründe eines Transfers finanzieller Natur. Die Gehaltsaufbesserung im großen Stile wiegt nicht selten mehr als die sportliche Perspektive. Eine Vorhaltung, die sich oftmals bewahrheitet, mit der man Alaba aber sicherlich Unrecht tut. Bei Bayern soll er 10 Millionen Jahresgehalt kassiert haben. Genau 2,5 Millionen weniger als er nun in Madrid bekommen soll. Deshalb verlässt kein Stammspieler den deutschen Rekordmeister und sechsfachen Champions-League-Sieger. Besonders nicht mit einem derartig hohen Standing bei Fans und Verein.

Vielleicht geht es beim Wechsel von David Alaba doch um Perspektiven. Um Sportliche. Um Persönliche. Alaba wurde 2010 im zarten Alter von siebzehn Jahren zum ersten mal im Trikot des FC Bayern auf den Rasen geschickt. Das machte ihn damals zum jüngsten Spieler, der jemals in der Profimannschaft des Clubs auflief. Seit diesem Tag gewann er jeden bedeutenden Titel mehrfach. In 431 Spielen gewann er zehn Meisterschaften, sechsmal den deutschen Pokal, sowie zweimal die Champions League und ebenso oft die Club-WM. Es ist Alaba also mit 28 Jahren de facto nicht mehr möglich, mit dem FC Bayern sportliche Trophäen zu erobern, die er nicht schon längst in der Vitrine stehen hat. Die Anreize und Motivationspunkte, die ein Sportler benötigt, um dauerhaft Spitzenleistungen auf Weltklasseniveau abzurufen, die sind für ihn in München also merklich klein geworden. Deshalb ist es auch nur fair und im Sinne des Sportes, einem Fußballer neue Rahmenbedingungen zuzugestehen. Rahmenbedingungen, unter denen der sportliche Hunger auf mehr sichergestellt ist.

Und speziell eines könnte man dem David ja auch nicht verdenken, sollte er eine Paella lieber als die Weißwurst haben.

Markus Keimel