Die Amateure Rapids und Austrias haben gute Chancen auf den Meistertitel. Doch auch die ehemaligen österreichischen Meister FAC und WSK werden vorne mitspielen. Wie... Die „heißeste Liga Österreichs“? – In der Regionalliga Ost geht es wieder rund

Die Amateure Rapids und Austrias haben gute Chancen auf den Meistertitel. Doch auch die ehemaligen österreichischen Meister FAC und WSK werden vorne mitspielen. Wie die letzten Jahre zeigten, wird es verdammt eng werden.

Neues im Osten

Bereits 2008 gewannen die Eisenbahner von Ostbahn XI die Wiener Stadtliga und wiederholten den Meistertitel Mitte Juni 2012. Mit neun Ab- und zwölf Zugängen wurde die Mannschaft wieder neu zusammengesetzt. Platz zwölf wird als Mindestziel ausgegeben. Nachdem Horn die Liga verlassen hatte, stieg der SC Retz nun auf. Die Weinviertler aus der Nähe der tschechischen Grenze wollen sich gleich im Mittelfeld positionieren. Einen Tausch gab es auch im Burgenland. Neusiedl stieg ab, der SV Oberwart auf. Gegen die Wiener Austria zeigten die Burgenländer bereits im Cup, dass sie einiges drauf haben. Angeführt von Neuzugang Richie Wemmer will man sich als stärkster Aufsteiger beweisen.

In der Lehre in der Regionalliga

Admira, Mattersburg, Rapid und Austria schicken ihre Talente in die Regionalliga Ost. Am Stärksten einzuschätzen ist die Zweitmannschaft des Vizemeisters Rapid. Die Rapid Amateure, die von Zoran Barisic betreut werden, landeten in der vergangenen Saison ebenfalls auf dem zweiten Platz, Ümit Korkmaz, Tanju Kayhan, Yasin Pehlivan oder Philipp Prosenik erspielten sich über die „Amas“ Verträge im Ausland, seit diese 2006 den Meistertitel in der Stadtliga feiern konnten. Eine ähnliche Erfolgsstory sind die Austria Amateure, die im Gegensatz zu der ersten Mannschaft den dritten Platz erreichten. Die Jungveilchen wollen diesen Platz wieder erreichen. Nicht absteigen und Spieler Richtung Bundesliga entwickeln wollen die Mattersburg Amateure. Zuletzt standen diese aber immer wieder in der Kritik, weil Profis aus der ersten Mannschaft eingesetzt wurden. Auf Basis der Admira Amateure katapultierte sich Marcel Sabitzer in die Bundesliga, auf internationale Notizblöcke und ins Nationalteam. Um wieder einen Sabitzer, Weber oder Ebner in die höchste Spielklasse zu bringen, wollen die Südstädter im Mittelfeld spielen.

Breites Mittelfeld

In die dritte Saison und mit neuem Betreuerstab geht der SC Ritzing. Die Burgenländer, die im Sonnensee-Stadion, bekannt aus der Staatsfunksendung „Das Match“ spielen, wollen als Fünfter „best of the rest werden“. Kleinere Brötchen bäckt der 1. Simmeringer SC. Mit einer jungen Truppe will die Elf, die von Volkan Kahraman zusammengestellt wurde, einen Platz im sicheren Mittelfeld. Abgespeckt hat auch der SV Stegersbach, der ebenfalls die Klasse möglichst souverän halten will. Auf Kurt Jusits kommt aber laut eigenen Angaben noch einige Arbeit im taktischen Bereich zu. Ein Monopol hat der SKU Amstetten, sind sie doch quasi das Flaggschiff des Mostviertels. Mit dem starken Anhang und viel Ballbesitz will man im Mittelfeld mitspielen. Vorne andocken will der 1. SC Sollenau. Die Niederösterreicher hatten einige Neuzugänge, müssen sich noch finden, werden aber wieder eine gewichtige Rolle spielen. Ähnliche Ziele hat auch der SV Schwechat. Die Braustädter wollen im heimischen Stadion vor allem durch eine moderne Interpretation der Außenverteidigerposition überzeugen und einen deutlich einstelligen Tabellenplatz erreichen.

Titelkandidaten

Auch wenn die Amateure der zwei großen Wiener Vereine beste Chancen auf den Meistertitel haben, sieht es nach wie vor so aus, als ob ein Nicht-Amateurverein dem SV Horn folgen könnte. Tiefgestapelt wird hierbei beim SC/ESV Parndorf. Die burgenländische Nummer zwei reüssierte in den letzten Jahren immer hervorragend, indem man die Favoritenrolle anderen zuschiebt, könnte es sich diesmal ausgehen – in der Relegation zogen die Parndorfer 2010 und 2011 allerdings gegen den WAC und die Vienna den Kürzeren. Das FAC Team für Wien wird ebenfalls von einigen Trainern in die Rolle des Aufstiegskandidaten gedrängt. Hans Kleer gilt als Fußballlehrer, der viel erreichen kann, entwickelte die Mannschaft taktisch und spielerisch weiter. Bleibt noch der Wiener SK, bei dem viel von der wirtschaftlichen Entwicklung und der Stadionsanierung abhängt. Die Mannschaft hat auf jeden Fall das Pouvoir, Meister zu werden, der Kern ist eingespielt. Mit Offensivfußball sollen noch mehr Menschen an die Alszeile gelockt werden.

Die Spieler mit einem Ausrufezeichen

Erwähnt wurde schon Richard Wemmer (31). Der ehemalige Slowakei-Legionär absolvierte über 100 Spiele im Profibereich und soll dem SV Oberwart Sicherheit geben. Ebenfalls auf Zweitligaerfahrung kann Martin Teurezbacher (25) verweisen. Der Mann aus dem Veilchen-Nachwuchs heuerte in Amstetten an, war zuletzt im Ländle beim FC Lustenau. Auch Fußball-fernen Menschen ein Begriff ist Edin Salkic (23), der nun beim FAC kickt. Mit der Austria sogar im Europacup kickte Eldar Topic (29), der bei Sollenau gelandet ist. Profierfahrung hat auch Neo-WSK-Stürmer Andreas Tiffner (21). Er kickte bei zuletzt bei der Austria und bei den Döblingern der Vienna. Im Gegensatz zu den anderen Regionalligen setzen die Teams aus dem Osten eher auf den Nachwuchs, deswegen fehlen große Namen wie Wolfi Mair oder Samir Muratovic.

Die Ostliga gilt als stärkste der Regionalligen. Statt auf eine Schwemme von Oldies setzt man lieber auf die junge Welle. Und das ist angesichts von acht Profivereinen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gar nicht so einfach.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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