Während die Austria-Fans ungeduldig auf eine Vollzugsmeldung bei Aleksandar Dragovic hoffen, scheint nun völlig überraschend ein Zweitligist dazwischenzufunken. Die Admira scheint sich ebenfalls um... Funkt die Admira der Austria bei Dragovic hinein?

Während die Austria-Fans ungeduldig auf eine Vollzugsmeldung bei Aleksandar Dragovic hoffen, scheint nun völlig überraschend ein Zweitligist dazwischenzufunken. Die Admira scheint sich ebenfalls um den 100-fachen Nationalspieler zu bemühen.

Der ehemalige Sportjournalist und Admira-Fan Stephan Blumenschein streute das Gerücht als Erster auf X/Twitter. Dragovic soll der gesuchte Führungsspieler sein, der die Admira in die Bundesliga zurückführen soll.

Gelingt Stöger der große Coup?

Was auf den ersten Blick fast skurril wirkt, scheint aber nicht unwahrscheinlich, wenn man mit mehreren Insidern spricht und die verschiedenen Variablen in Relation setzt. Mit Jürgen Werner soll Aleksandar Dragovic nicht immer das beste Einvernehmen gehabt haben. Zudem hört man auch aus mehreren Ecken, dass die große Verbundenheit zur Austria, die man nach knapp 14 Jahren im Verein vermuten könnte, bei Dragovic nicht gegeben ist. Vor etwa einem Jahr soll der Innenverteidiger auch einem Wechsel zu Rapid nicht abgeneigt gewesen sein.

Dass Dragovic nach seinem Vertragsende in Belgrad in sein Haus nahe Wien ziehen wird, ist auch bereits länger bekannt. Die Familie will sich niederlassen und wird das südlich von Wien – nahe der Südstadt – tun. In der „Krone“ erklärte Dragovic in einem Interview, dass ihn das bereits offizielle Angebot der Austria reizen würde, es aber noch andere Interessenten gibt. Da Rapid auch nach der Verpflichtung von Serge-Philippe Raux Yao keinen Bedarf hat, wird es sich wohl um die Admira handeln, wo die sportliche Leitung mit Peter Stöger und Ralf Muhr prädestiniert für eine solche Idee ist.

Praktisch keine Innenverteidiger mehr übrig

Was hinzu kommt, ist die Personal- und Finanzlage der Admira. Die Südstädter stehen nach Saisonende praktisch ohne gestandenen Innenverteidiger da: Stephan Zwierschitz beendet seine Profikarriere und wechselt in den Amateurfußball, Top-Talent Jakob Schöller steht unmittelbar vor der Unterschrift bei Rapid, Patrick Pucheggers Vertrag wird nicht verlängert und die Zukunft des Deutschen Nicolas Keckeisen ist noch offen.

Wird die Schöller-Ablöse direkt reinvestiert?

Gerade der bevorstehende Transfer von Schöller nach Wien-Hütteldorf könnte ein Schlüssel für die „Dragovic-Idee“ der Admira sein. Durch die Kaufoption bzw. festgeschriebene Ablösesumme von kolportierten 500.000 Euro sollte das nötige Geld in die Kassa der Admira gespült werden, um Dragovic finanzieren zu können. Würde man durch einen derartigen Königstransfer mit einem Aufstieg in die Bundesliga spekulieren, um den Return-on-Invest durch ebendiesen Aufstieg zu sichern, würde ein solcher Transfercoup definitiv Sinn machen. Auf Stöger kommt so oder so noch viel Arbeit im kommenden Sommer zu, aber es scheint klar, dass es bei den Südstädtern primär einen echten Leithammel braucht, um oben mitspielen zu können.

Entscheidung erst nach den Flitterwochen

Morgen werden die Dragovics heiraten, danach stehen nach drei Jahren in Serbien die Flitterwochen an. Eine Entscheidung soll erst danach fallen – reichlich Zeit also für den Innenverteidiger, der im Ausland neun Meistertitel holte. Die Austria-Fans werden also noch ein wenig auf die Folter gespannt und haben nun einen Nebenbuhler, der klarer Außenseiter um eine Verpflichtung des langjährigen Teamverteidigers, aber keineswegs chancenlos ist.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen